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  • Bodensee-Wrack «Jura» von 1864 war Helvetia versichert

    29.08.2016
    Rund 300 nachweisbare Schiffswracks liegen auf dem Grund des Bodensees. Das bekannteste ist der bayerische Schaufelraddampfer Jura, der 1864 nach einer Kollision vor dem Thurgauer Ufer sank. Die Ladung der Jura war – Helvetia versichert.
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Bodensee-Wrack «Jura» von 1864 war Helvetia versichert

29.08.2016
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Rund 300 nachweisbare Schiffswracks liegen auf dem Grund des Bodensees. Das bekannteste ist der bayerische Schaufelraddampfer Jura, der 1864 nach einer Kollision vor dem Thurgauer Ufer sank. Die Ladung der Jura war – Helvetia versichert.
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Rund einen Kilometer und 40 Meter tief vor den beschaulichen Gestaden des Dorfes Bottighofen liegt seit 152 Jahren das versunkene Dampfschiff Jura. 3000 Sporttaucher aus ganz Europa lockt das Wrack jedes Jahr an das Thurgauer Bodensee-Ufer bei Kreuzlingen. Damit ist die Jura das beliebteste Unterwasserziel am Bodensee. Die Taucher erwartet eine Zeitreise und ein Stück konservierte Industriegeschichte. Dabei war 1864 alles ganz anders geplant …

Untergang in wenigen Minuten

Damals, am 12. Februar 1864, war die Jura im dichten Nebel unterwegs auf dem Schifffahrts-Kurs von Konstanz über Romanshorn nach Lindau. Aus der Gegenrichtung näherte sich das Kursschiff «Stadt Zürich». Gemäss Unfallbericht läuteten die beiden so genannten Nebelausgucker die Schiffsglocke, was eine Kollision verhindern sollte. Offenbar hörten die beiden einander zu spät: Trotz Ausweichmanövers kam es vor Bottighofen zur Kollision. Der Bug der Stadt Zürich riss das Vorschiff der Jura auf, wobei der Nebelausgucker getötet wurde. Alle anderen Besatzungsmitglieder und Passagiere konnten sich auf das Schiff Stadt Zürich retten. Innerhalb von wenigen Minuten soll die Jura untergegangen sein.

Ein Hotspot für Sporttaucher

1953 wurde das Wrack erstmals entdeckt, geriet danach aber wieder in Vergessenheit. 1976 erfuhr der Thurgauer Sporttaucher Hans Gerber von der Jura und versuchte, mit Hilfe von Überlieferungen den möglichen Standort ausfindig zu machen. Nach 52 Tauchgängen fand Gerber das Schiff schliesslich. Der Fundort machte in Taucherkreisen schnell die Runde. Obwohl die Jura in absoluter Dunkelheit liegt und die Wassertemperatur nie über sechs Grad steigt, erkunden jeden Tag viele Taucher das Wrack. Die Schattenseite dieser Entwicklung: Taucherunfälle an der Jura forderten bisher vier Menschenleben und damit mehr als das eigentliche Schiffsunglück.

Unter Schutz

Nach der ersten Entdeckung der Jura gab es viele Plünderungen. Um diesen Einhalt zu gebieten, stellte der Regierungsrat des Kantons Thurgau im Jahr 2014 die Jura als «Unterwasser-Industriedenkmal» unter Schutz.

Das Seemuseum Kreuzlingen widmet dem Dampfschiff Jura ab September 2016 eine Sonderausstellung, wobei sehr viele Originalgegenstände zu sehen sind. Unter anderem zeigt die Ausstellung einen von zwei Namenszügen, den Schiffsanker, die Schiffsglocke, Kleidung und den Kompass des Kapitäns.

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