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  • Wild unterwegs! Was tun bei einem Wildunfall?

    06.09.2023 | Text: Christina Mittelbach | Foto: iStock
    Wer kennt es nicht, dieses mulmige GefĂŒhl, wenn man in der DĂ€mmerung mit dem Fahrzeug auf der Landstraße unterwegs ist und Nebel die Sicht erschwert? Man versucht auf jede Reflexion und Bewegung zu achten, denn wenn plötzlich ein leuchtendes Paar Augen aus dem Nichts auftaucht, muss man innerhalb weniger Sekunden reagieren. Alle sieben Minuten ereignet sich in Österreich ein Verkehrsunfall mit einem Wildtier. Dabei kommen aber sehr oft nicht nur die Wildtiere zu Schaden, auch die Fahrzeuginsassen können schwer verletzt und das Unfallauto stark beschĂ€digt werden. Wie lassen sich Kollisionen mit Wildtieren vermeiden bzw. wie reagiert man richtig bei einem Zusammenstoß?
Wildunfall, was tun? Wir verraten wann Wild unterwegs ist, wie man vorbeugt und wann SchĂ€den nach ZusammenstĂ¶ĂŸen mit Tieren aller Art gedeckt sind.

Wild unterwegs! Was tun bei einem Wildunfall?

06.09.2023 | Text: Christina Mittelbach | Foto: iStock
Wildunfall, was tun? Wir verraten wann Wild unterwegs ist, wie man vorbeugt und wann SchĂ€den nach ZusammenstĂ¶ĂŸen mit Tieren aller Art gedeckt sind.
Wer kennt es nicht, dieses mulmige GefĂŒhl, wenn man in der DĂ€mmerung mit dem Fahrzeug auf der Landstraße unterwegs ist und Nebel die Sicht erschwert? Man versucht auf jede Reflexion und Bewegung zu achten, denn wenn plötzlich ein leuchtendes Paar Augen aus dem Nichts auftaucht, muss man innerhalb weniger Sekunden reagieren. Alle sieben Minuten ereignet sich in Österreich ein Verkehrsunfall mit einem Wildtier. Dabei kommen aber sehr oft nicht nur die Wildtiere zu Schaden, auch die Fahrzeuginsassen können schwer verletzt und das Unfallauto stark beschĂ€digt werden. Wie lassen sich Kollisionen mit Wildtieren vermeiden bzw. wie reagiert man richtig bei einem Zusammenstoß?
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KFZ Kaskoversicherung

📖 Lesedauer 6 Minuten

Viele Fragen zum Thema Wildunfall

Allein der Gedanke an einen Wildunfall ruft viele Fragen hervor. Diese beginnen bereits bei der PrĂ€vention: Wie lassen sich Kollisionen mit Wildtieren vermeiden? Zu welcher Uhrzeit ist besondere Vorsicht geboten? In welchen Monaten ist die Gefahr am höchsten? Welche Straßen bergen ein besonders hohes Gefahrenpotential? Die Liste an Fragen reicht noch weiter - bis zum eingetretenen Wildschaden: Wo ist der Unfall zu melden? Wen trifft die Schuld? Welche Versicherung ĂŒbernimmt die Kosten? - UnzĂ€hlige Fragen, auf die wir die Antworten fĂŒr Sie zusammengefasst haben.

Vorsicht abends und in der MorgendÀmmerung

In der MorgendĂ€mmerung und abends sind Wildtiere am aktivsten. Dies spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wider: Die meisten UnfĂ€lle ereignen sich in den Morgenstunden - also zwischen 5 und 7 Uhr - sowie abends zwischen 20 und 23 Uhr. Über das Jahr verteilt lassen sich einzelne Monate mit einer höheren Anzahl an WildunfĂ€llen erkennen, grundsĂ€tzlich ist aber jederzeit mit derartigen UnfĂ€llen zu rechnen.

Vermehrter Wildwechsel wÀhrend der Brunftzeit

Rehe auf der Straße sind schließlich auch dann anzutreffen, wenn man es am wenigsten meinen möchte: Im Hochsommer untertags. Das ist auf die Paarungszeit zurĂŒckzufĂŒhren, die zwischen Mitte Juli und Mitte August stattfindet. Innerhalb dieses Zeitraums sucht der Rehbock vermehrt nach einer weiblichen Rehgeiß – es kommt zum sogenannten "Treiben".

WildunfĂ€lle: Rehe fĂŒhren die Statistik an

Als Wildunfall bezeichnet man UnfĂ€lle mit Tieren, die bejagt werden dĂŒrfen. Man kann hier zwischen Haar- und Federwild unterscheiden. Unter Haarwild fallen Tiere wie Rehe, Hasen und Wildschweine, wĂ€hrend zu Federwild Fasane oder Eulen zĂ€hlen. Rund die HĂ€lfte aller WildschĂ€den wird durch Rehe verursacht. Hasen nehmen Platz zwei der Statistik ein. Weitere Tiere, die hĂ€ufig UnfĂ€lle auslösen, sind Fasane, Mader, FĂŒchse sowie Wildschweine. Nicht zu WildunfĂ€llen zĂ€hlen ZusammenstĂ¶ĂŸe mit Haus- und Nutztieren, wie zum Beispiel Hunden, HĂŒhnern oder Pferden.

ResĂŒmee der WildunfĂ€lle quer ĂŒber die BundeslĂ€nder

Die letztverfĂŒgbare Statistik besagt, dass hierzulande in der Saison 2020/2021 mehr als 72.000 Tiere bei WildunfĂ€llen getötet wurden. Unter den Menschen ist im Zuge eines Wildunfalles ein Todesfall im Jahr 2021 zu beklagen. 325 Personen wurden verletzt, die meisten davon (117 Personen) in Niederösterreich. Mit großem Abstand, dennoch aber ganz klar an zweiter Stelle
befindet sich Oberösterreich (67 Personen). Deutlich weniger UnfÀlle gab es in den rÀumlich kleinsten BundeslÀndern: Vorarlberg und Wien.

Vorsicht bei wenig befahrenen Straßen

Wildtiere wĂ€hlen instinktiv den kĂŒrzesten Weg zu ihrem Ziel und unterscheiden dabei nicht zwischen Straßen und Feldern. Besonders auf wenig befahrenen Straßen, die an einen Wald oder an ein Feld angrenzen, sollte man daher achtsam sein. Entsprechende Warnschilder am Straßenrand weisen darauf hin, wo besondere Achtsamkeit gefragt ist.

80 Prozent der Autofahrer erwarten Tier von rechts

Studien haben ergeben, dass die meisten Autofahrer unbewusst annehmen, dass Wildtiere von rechts kommen. TatsĂ€chlich queren Tiere die Fahrbahn jedoch von beiden Seiten gleichermaßen. Die gesamte Fahrbahn sowie beide StraßenrĂ€nder sollten daher – ganz besonders in Wildwechselzonen – aufmerksam beobachtet werden. Optimalerweise reduziert man hier die Geschwindigkeit und hĂ€lt ausreichend Abstand zu anderen Fahrzeugen.

Bremsen, Lenkrad festhalten, Hupen & Abblenden

Wenn man ein Wildtier am Straßenrand erblickt, sollte man dem ersten Reflex auszuweichen nicht nachgeben - da sowohl der Gegenverkehr, die BĂ€ume am Fahrbahnrand oder ein Straßengraben, schlimmere Folgen haben könnten als der Zusammenprall mit einem Wildtier. Autofahrerclubs raten stark abzubremsen, das Lenkrad gut festzuhalten, zu hupen und gegebenenfalls die Scheinwerfer abzublenden, da Tiere, die vom Fernlicht geblendet werden, oft plötzlich stehen bleiben oder sich schreckhaft verhalten. Konnte bereits Augenkontakt zwischen Mensch und Tier hergestellt werden, ist dies allerdings leider keine Garantie, dass das Tier am Fahrbahnrand stehen bleibt und wartet. Passen Sie Ihr Verhalten entsprechend an. Wenn der Zusammenprall vermieden werden konnte, sollte man unbedingt nach weiteren Tieren Ausschau halten, da Wildtiere meist im Rudel unterwegs sind.

Auffahrunfall nach Vollbremsung - GrĂ¶ĂŸe des Tieres entscheidet ĂŒber Schuldfrage

Eine Vollbremsung kann den Zusammenprall mit einem Wildtier mitunter verhindern, steigert aber die Gefahr eines Auffahrunfalls durch nachkommende Lenker. Wie ist es in diesem Fall mit der Schuldfrage? Nach Ansicht der Höchstrichter, ist hier die GrĂ¶ĂŸe des Wildtieres entscheidend. Trifft man mit 50km/h auf einen 20 kg schweren Rehbock, wirkt eine halbe Tonne auf Fahrzeug und Lenker. Bei 100 km/h betrĂ€gt die Aufprallwucht bereits zwei Tonnen. Der Zusammenprall mit einem Wildschwein, Reh oder Hirsch hĂ€tte also schwerwiegende Folgen fĂŒr den Lenker - daher ist eine Vollbremsung gerechtfertigt. Beachten Sie aber, dass SchĂ€den, die im Zuge eines Ausweichmanövers ohne Kontakt mit dem Tier entstehen, nur von einer Vollkaskoversicherung gedeckt sind.

Anders verhĂ€lt es sich bei Kleintieren wie Wildvögeln, Hasen und Eichhörnchen: hier ist aufgrund der GrĂ¶ĂŸe des Tieres eine Vollbremsung gefĂ€hrlicher fĂŒr den Nachfolgeverkehr als der Zusammenstoß mit dem Tier - den Fahrzeuglenker trifft somit ein Mitverschulden an dem Unfall, und zwar auch dann, wenn der nachfolgende Fahrer zu wenig Abstand gehalten hat.

Achtung Meldepflicht - nach einem Wildunfall gilt:

  • Warnblinkanlage einschalten - damit nachfolgende Fahrzeuge nicht von dem stehenden Fahrzeug ĂŒberrascht werden
  • Warnweste anlegen
  • Unfallstelle mit einem Pannendreieck absichern
  • verletzte Personen versorgen
  • Polizei verstĂ€ndigen und eine MeldebestĂ€tigung ausstellen lassen
  • die Polizei informiert die örtliche JĂ€gerschaft, um dem verletzten Tier noch mehr Leid zu ersparen
  • verletzte oder getötete Tiere keinesfalls berĂŒhren oder mitnehmen
  • Unfallspuren am Auto nicht entfernen - wichtig fĂŒr die polizeiliche Begutachtung
  • den Schaden umgehend bei Ihrer Versicherung melden - mittels Schadenformular oder polizeilicher MeldebestĂ€tigung
  • Termin in der KFZ-Werkstatt vereinbaren - diese regelt die Verrechnung direkt mit Ihrer Versicherung

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