Beim Abschluss einer Hausratversicherung, müssen Sie die Höhe der Versicherungssumme selbst festlegen. Diese richtet sich nach dem Wert Ihres Hausrates. Zum Hausrat zählt all das, was Sie bei einem Umzug auch mitzügeln würden. Neben Möbel, Fernseher und Geschirr gehören auch die Kleider im Schrank, die Skiausrüstung im Keller oder Ihre Velos in der Garage dazu. Nicht zu vergessen sind auch Ihre persönlichen Wertsachen wie Ihr Handy, der Laptop oder Ihre Kamera. Der Hausrat umfasst also Ihr gesamtes Hab und Gut.
Wenn Sie Ihren Hausrat aufgelistet haben, müssen Sie dessen Neuwert bestimmen. Was würden es kosten, wenn Sie all Ihre persönlichen Gegenstände heute nochmals kaufen müssten? Dieser Wiederbeschaffungsbetrag entspricht der Versicherungssumme, die Sie angeben müssen.
Gut zu wissen: Bei der Hausratversicherung wird die Versicherungssumme oft auch «Deckungssumme» genannt.
Damit Sie einen ersten Anhaltspunkt für den Wert Ihres Hausrats erhalten, unterstützt Sie Helvetia mit einem Versicherungssummen-Rechner. Der Rechner ermittelt anhand der im Haushalt lebenden Personen, der Anzahl Zimmer und dem Einrichtungsstandard die Deckungssumme. Da es sich dabei allerdings nur um einen Durchschnittswert handelt, sollten Sie diese Summe anhand einer Inventarliste nochmals überprüfen.
Die Inventarliste zeigt im Detail auf, welche Gegenstände bei der Ermittlung der Versicherungssumme berücksichtigt werden müssen und unterstützt Sie dabei, dass beim Zusammentragen nichts vergessen geht. Gehen Sie alle Gegenstände sorgfältig durch und passen Sie die Deckungssumme bei Bedarf an.
Ist die Deckungssumme kleiner als der tatsächliche Wert Ihres Hausrates, führt dies zu einer Unterversicherung. Das kann beispielsweise passieren, wenn Sie beim Abschluss nicht genau überprüfen, ob die Versicherungssumme auch tatsächlich Ihren gesamten Haushalt einschliesst. Oder weil sich im Laufe der Zeit allerlei Dinge in einem Haushalt ansammeln, die den Wert erhöhen. Auch veränderte Lebensumstände oder Neuanschaffungen wie das schicke Designersofa oder das teure Velo haben Einfluss auf die Gesamtsumme.
Es empfiehlt sich deshalb, direkt beim Abschluss einer Hausratversicherung für zukünftige Anschaffungen etwas Reserve einzukalkulieren und die Deckungssumme entsprechend leicht höher zu wählen. In der Regel rechnet man etwa 10% des aktuellen Hausratwertes dazu.
Prüfen Sie auch regelmässig, insbesondere nach grösseren Anschaffungen, ob die Deckungssumme noch stimmt, und passen Sie sie gegebenenfalls an. Stellt sich bei einem Schadenfall eine Unterversicherung heraus, wird Ihnen nämlich nicht der gesamte Wert Ihres Hausrates zurückerstattet, wie das folgende Beispiel zeigt.
Totalschaden | Teilschaden | |
Schadenbeispiel | Bei einem Wohnungsbrand kommen all Ihre persönlichen Sachen zu Schaden. | Ein Unwetter setzt Ihren gesamten Keller unter Wasser. |
Tatsächlicher Wert des Hausrates | 80'000 CHF | 80'000 CHF |
Angegebene Versicherungssumme | 60'000 CHF | 60'000 CHF |
Versicherungsumfang | 75% | 75% |
Schaden | 80'000 CHF | 20'000 CHF |
Auszahlung im Schadenfall | 60'000 CHF | 15'000 CHF |
Genauso wie es zu einer Unterversicherung kommen kann, ist auch die Überversicherung möglich. Dies ist dann der Fall, wenn Ihre Versicherungssumme den tatsächlichen Wert Ihres Hausrates deutlich übersteigt. Im Schadenfall wird Ihnen allerdings nicht mehr als der Neuwert Ihres Hausrates ausbezahlt, auch wenn die Deckungssumme grösser ist. Gleichzeitig bezahlen Sie aber mehr Prämien als nötig. Die Überprüfung Ihrer Versicherungssumme lohnt sich deshalb doppelt.