24. Juni 2021, Text: Tim Tschirky, Foto: Tim Tschirky
Kürzlich nahm ich an einem sehr spannenden Workshop von «engage.ch» teil. Zum Anlass traf man sich nicht wie üblich im Bundeshaus in Bern, sondern wegen der pandemischen Lage im Homeoffice via «Teams». Zu Beginn des Events haben sich die Leiterinnen und Leiter vorgestellt und erklärt, was eine «politische Kampagne» überhaupt für Ziele verfolge. Niculin Detreköy, Teamleiter der Kampagne, hat anschliessend den Ablauf bekannt gegeben. Ebenfalls wurden drei Experten auf dem Gebiet von Technologien und Digitalisierung zu diesem Anlass eingeladen. Ein kurzes Quiz mit politischen Fragen wie zum Beispiel: «Wer geht bereits selbst abstimmen?» oder «Wer kennt jemanden in seinem Umfeld, der bereits aktiv in der Politik mitmacht?» erleichterte den Teilnehmenden den Einstieg. Die Auswertung hat gezeigt, dass einige Jugendliche in meinem Alter bereits politisch aktiv und gut informiert sind.
In virtuellen Gruppenräumen diskutierten wir zu zehnt mit einem Fachspezialisten über diverse Themen, wie zum Beispiel: «Was können wir von der Digitalisierung lernen?» oder «Welche Vorteile bietet die heutige Technik?» Anschliessend stellten wir die spannendsten Ideen und Ergebnisse aus den Diskussionen in der grossen Runde vor. Den Resultaten zufolge haben sich viele Jugendliche für das E-Voting interessiert. Auch eine stärkere Digitalisierung der Bundesämter wäre notwendig – das wurde unter uns Jungen heiss diskutiert. In zufällig eingeteilten Zweiergruppen erhielten wir den Auftrag, eine der präsentierten Ideen auszusuchen, auszuformulieren und zum Schluss an das Parlament zu senden. Mein Projektpartner absolviert seine Lehre bei der Post. Gemeinsam entschieden wir uns für das Thema «Digitalisierung der Bundesämter».
Unser Wunsch ist es, dass die Bundesämter digitaler werden. Dazu gehört auch das Einführen des E-Votings. Das würde bedeuten, dass man in Zukunft online abstimmen könnte, und man sich somit den Umgang mit Stift, Papier und den Gang zur Post oder zur Gemeinde sparen kann. Viele Junge interessieren sich für das politische Geschehen, enthalten sich aber auch aus Bequemlichkeit der Stimme. Die Möglichkeit, digital abzustimmen, wäre ein wichtiger Schritt, um Junge dafür zu motivieren.
Ganz zum Schluss konnten wir unseren Lösungsvorschlag den anderen Teilnehmenden vorstellen. Ein spannender Input war, dass auch Bundesräte mehr präsent sein sollten in den Online-Medien – Instagram, Facebook etc. – also auf Kanälen, die von Jungen frequentiert sind. Die gesammelten Ideen werden nun an sechs ausgewählte Ständeräte weitergeleitet.
Ich persönlich finde die Idee super, junge Leute zu motivieren, politisch aktiv zu werden. Die Plattform «engage.ch» bietet Workshops zu diversen Themen an – da ist für jeden etwas dabei. Es war spannend, mich mit den Fachleuten persönlich auszutauschen. Auch eine eigene Idee zu kreieren und sie auszuschmücken, fand ich sehr interessant. Nun hoffe ich natürlich, dass unsere Idee im Parlament weiterkommt. :)