22. September 2016, Text: Nadine Müller, Fotos: zVg
Schon als Erwin Vogel die Tür zu seinem Ferienhaus aufschliessen wollte, ahnte er Böses: «Das Schloss klemmte. Als wir die Tür dann endlich aufkriegten, strömte uns das Wasser in Sturzbächen entgegen.» Eigentlich wollte der Rentner im März nur nach dem Rechten sehen – und ein paar erholsame Tage mit seiner Frau in St. Antönien (GR) verbringen. Stattdessen trafen sie auf ein völlig überschwemmtes Ferienhaus. Eine Lötstelle war in der Wasserleitung geplatzt; Mehr als 400'000 Liter Wasser liefen aus. Über sechs Wochen lang blieb das Leck unentdeckt. Der Schreck sitzt heute noch tief: «Unser erster Gedanke war, den Wasserhahn endlich abzustellen, doch haben wir keinen offenen gefunden», erinnert sich Erwin Vogel.
Die Vogels riefen sofort einen Sanitär an, welcher riet, das Wasser aus dem Häuschen zu «schaufeln». «Zwei Stunden lang war ich dann mit der Schneeschaufel zugange», berichtet Erwin Vogel. Gleichzeitig informierte das Ehepaar ihre Versicherung. Wenig später stand der Helvetia Schadenexperte Claudio Camenisch mit einem Gebäudetrockner vor der Tür: «Das Wichtigste war, das Ferienhaus so schnell wie möglich trockenzulegen. Es sollte nicht noch länger unter Wasser stehen», sagt Claudio Camenisch.
Zu retten gab es nicht viel. Kleider und Möbel waren von Schimmel befallen, die Decke war verformt, der Holzboden musste ganz rausgerissen werden. Dass die beschädigte Leitung zusätzlich Dampf entstehen liess, trieb den Zerfallsprozess weiter voran. «So etwas habe ich noch nie gesehen», sagt Schadeninspektor Claudio Camenisch. «Das Spülbecken wurde durch den Dampf aus der Halterung herausgerissen.» Am Inventar entstand Totalschaden.
Helvetia Schadeninspektor Claudio Camenisch begutachtete den Tatort genau und kam rasch zu einem Urteil – Die Hausrats- sowie die Gebäudewasserversicherung werden für den Schaden aufkommen. Helvetia zahlte dem Ehepaar Vogel insgesamt rund 80'000 Franken zur Deckung der entstandenen Schäden.
Das Ehepaar Vogel schmerzte es sehr, das Häuschen in solch einem miserablen Zustand zu sehen. Seit mehr als 45 Jahren ist das Haus in Familienbesitz und wurde von den Eltern von Erwin Vogel mit eigenen Händen gebaut. Viel Herzblut und Arbeit stecken im Ferienhaus. «Dank der Zusammenarbeit mit Helvetia ist das Ferienhäuschen wieder renoviert und bezugsbereit, doch trotzdem wollen wir es verkaufen», sagt Karin Vogel. «Auch wenn uns das Haus sehr am Herzen liegt. Die Erinnerungen schmerzen einfach zu sehr.»