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  • Das Abenteuer Miami

    07.11.2022 | Isabella Awad
    Helvetia Miami betreut die Helvetia Kundschaft in ganz Lateinamerika. Seit 2018 trägt Giancarlo Haltinner mit seinem technischen Know-how massgeblich zum Erfolg der Aktionen vor Ort bei und treibt die Entwicklung der Marke Helvetia und unseres gesamten Geschäfts in diesen Märkten voran. Er wird in wenigen Monaten in die Schweiz zurückkehren – um einige Erfahrungen reicher.
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Das Abenteuer Miami

07.11.2022 | Isabella Awad
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Helvetia Miami betreut die Helvetia Kundschaft in ganz Lateinamerika. Seit 2018 trägt Giancarlo Haltinner mit seinem technischen Know-how massgeblich zum Erfolg der Aktionen vor Ort bei und treibt die Entwicklung der Marke Helvetia und unseres gesamten Geschäfts in diesen Märkten voran. Er wird in wenigen Monaten in die Schweiz zurückkehren – um einige Erfahrungen reicher.

Giancarlo, welche Erfahrungen ziehst du aus deiner Zeit in Miami?

Ich habe durch diesen Arbeitsplatzwechsel die Chance erhalten, in einem neuen kulturellen und geschäftlichen Umfeld zu lernen, zu arbeiten, mich auszutauschen und weiterzuentwickeln. Zudem eignete ich mir zusätzliches Fachwissen an: Von Erfahrungen mit der Platzierung von fakultativen Rückversicherungs-Deckungen über die Einführung des neuen Geschäftszweigs «Industrial Property», bis hin zu Verhandlungen mit Maklern und Versicherungsgesellschaften und Schadenregulierungen.

Was war dein Auftrag in Miami?

Meine Kernaufgabe war die Entwicklung und Ausweitung des Rückversicherungsportfolios in Miami. Dazu gesellten sich aber weitere Aufgaben: Unter anderem war ich dank meiner IT-Kenntnisse bald zuständig für den IT-Zugang, Verbindungen oder die Installation neuer Dienste. Ich habe immer versucht, als Brückenbauer zur Schweiz zu agieren. Miami verfügt über die Infrastruktur und das Regulierungssystem der USA, ist im Herzen aber lateinamerikanisch. Das macht die Stadt zu einem Hotspot – nicht nur für die Rückversicherungsbranche.

Kannst du uns interessante Beispiele geben aus deinem Arbeitsalltag?

Wir durften ein Hotelprojekt in Belize rückversichern. Die Arbeiten begannen im August 2018, die geplante Bauzeit betrug drei Jahre. Es handelte sich um ein 65-Millionen US-Dollar-Projekt, an dem wir mit einem Anteil von knapp 30 % beteiligt waren. 2019 reisten wir dann gemeinsam mit dem Makler nach Belize und prüften, ob das Projekt wie geplant voranschritt, ob es einen Hurrikan-Notfallplan gab etc. Ricardo Garcia, Geschäftsführer unseres Büros in Miami, gab mir Tipps welche Fragen ich am besten stellen und worauf ich beim Besuch der Baustelle achten sollte. Wir schlossen das Projekt pünktlich und ohne Schäden im Frühjahr 2021 ab.

Wie kamst du dazu, eine solche berufliche Erfahrung auszuprobieren?

Seit 2011 arbeite ich bei Helvetia als Fachspezialist für technische Versicherungen für die deutschsprachige Schweiz und das Tessin. Von Anfang war ich daran interessiert, eine Auslanderfahrung zu machen. Darüber sprach ich dann mit Oscar Treceno, der für die technischen Einheiten zuständig ist und fragte ihn nach einer möglichen Entsendung in ein spanischsprachiges Gebiet. Mein Anliegen stiess auf offene Ohren und so begannen wir mit der Ausarbeitung der Möglichkeiten.

So unkompliziert?

Nicht ganz – Mitte 2017 unterzeichnete ich eine «Entsendungsvereinbarung», um Anfang 2018 meinen Arbeitsplatz nach Miami zu verlegen. Das war der Plan ... Die Arbeitserlaubnis zu erhalten, erwies sich als mühseliger als erwartet. Neun Monate später, nach drei Anläufen! erhielt ich ein dreijähriges Visum mit der Möglichkeit, einer Verlängerung um weitere zwei Jahre. Und so startete ich im Juli 2018 mein «Miami-Abenteuer». Meine Frau, beruflich ebenfalls sehr engagiert, blieb in der Schweiz.

Dann wirkte sich der Umzug auch stark auf dein Privatleben aus. Wie hast du dich bzw. wie habt ihr euch mit den Veränderungen arrangiert?

Meine Frau und ich haben unsere Ehe «neu definiert» – von zusammenleben auf getrennt leben. Vor Corona reiste ich alle zwei bis drei Monate in die Schweiz oder sie zu mir nach Miami. Nach dem Ausbruch der Pandemie kehrte ich dann im März 2020 für acht Monate in die Schweiz zurück. Unsere Ehe hat dieses Modell gut überstanden – aber wir freuen uns natürlich auf die Zeit, in der wir uns wieder regelmässig sehen (lacht).

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Giancarlos Frau Judith Wyss Haltinner reiste alle paar Monate nach Miami. Beide freuen sich wieder auf das gemeinsame Leben in der Schweiz.

Mit welchen Gefühlen kehrst du in die Schweiz zurück?

Ich freue mich auf einen sanften Übergang. Das Zurückkehren in die Schweiz will natürlich ebenso geplant sein, wie das Entsenden ins Ausland.

Weiss du schon, welches Team du nach der Rückkehr verstärken wirst?

Ja, ich werde Teil des Teams für Grossschäden GEPC, das Ian Hogarth leitet. Mein Wissen als Underwriter in der Rückversicherung und die neugewonnenen Erfahrungen kommen so innerhalb der Helvetia für Grosskunden zum Einsatz. Durch die Arbeit als Underwriter habe ich gelernt, die massgeschneiderten Formulierungen dieser speziellen Verträge zu verstehen. Ich freue mich auf diese neue Perspektive.

Wirst du jetzt sesshaft oder planst du im Hinterkopf bereits deinen nächsten Auslandeinsatz?

Jetzt ist jemand anderes an der Reihe (lacht)! Ich freue mich auf die neue Herausforderung im Team GEPC und plane, mich dort in den nächsten 10 Jahren zu engagieren.

Giancarlo Haltinner
Giancarlo hat einen Abschluss einer höheren technischen Fachschule, an den er ein Nachdiplomstudium in Betriebswirtschaft anschloss. Er war für verschiedene Unternehmen in unterschiedlichen Positionen tätig, die oft Geschäftsreisen beinhalteten. In dieser Zeit lernte er Spanisch. Diese Sprache und die Mentalität der Menschen haben es ihm angetan. Er liebt es, zu reisen und in andere Kulturen einzutauchen.
Oscar Treceno
Global Head Engineering, Industrial Property, Energy, Cyber & Space

Oscar, wie passt ein «persönlicher Wunsch» nach einer Entsendung ins Ausland zu deiner Personalmanagement-Vision?

Ich begrüsse es sehr, wenn unsere Mitarbeitenden bereit sind, ihre «Komfortzone» zu verlassen, um sich weiterzuentwickeln. Ich betrachte dies als eine Investition, die für alle Beteiligten Vorteile bringt: für das Unternehmen, den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin und auch für unsere Kundschaft.

Allerdings muss ein solcher persönlicher Wunsch mit dem Bedarf des Unternehmens übereinstimmen. Helvetia ist ein grosses paneuropäisches Unternehmen mit Standorten in Asien, Amerika und bald auch in London. Dadurch besitzen wir die erforderlichen Strukturen, um einigen unserer Mitarbeitenden neue Horizonte zu eröffnen. Im Zeitalter des Fachkräftemangels stellt dies einen hervorragenden Anreiz dar, um unsere Mitarbeitenden zu behalten und sie bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen.

Wie wird in der Regel die Rückkehr in die Schweiz organisiert?

Es ist sehr wichtig, dass solche Arbeitsplatzwechsel bis zur Wiedereingliederung der Kollegin oder des Kollegen in den Heimatstandort gut organisiert werden. Selbst wenn, wie im Fall von Giancarlo, die Funktion nach der Rückkehr eine etwas andere ist. Das eröffnet den Mitarbeitenden neue Horizonte und ist der ultimative Beweis für einen geglückten Arbeitsplatzwechsel.