Es entstehen immer mehr Ladestationen und die Forschung an neuen Batterien erhält durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) Förderungen.
Doch was ist E-Mobilität eigentlich? In unserem Ratgeber zur Definition und Zukunft der E-Mobilität erfahren Sie alles Wissenswerte zur Elektromobilität und ihren Zielen für die Zukunft.
Inhaltsverzeichnis
» Definition: Was bedeutet Elektromobilität?
» Das E-Auto: Definition und Erklärung
» Geschichte der Elektromobilität – Wer hat die Elektromobilität erfunden?
» Welche Entwicklung hat die Elektromobilität bis heute durchgemacht?
» Die Zukunft der Elektromobilität
» Die Zukunft der E-Mobilität ist stark von neuen Batterietechnologien abhängig
» Was bringt die Zukunft? – Die Entwicklung der Ladeinfrastruktur
» Welche Auswirkungen hat die Elektromobilität auf die Automobilindustrie?
» Fazit: Zukunft der Elektromobilität – wohin geht die Reise?
Gemäß der Bundesregierung beinhaltet die Definition für Elektromobilität alle Fahrzeuge, die von einem Elektromotor angetrieben werden und ihre Energie überwiegend aus dem Stromnetz ziehen. Dazu zählen Elektroautos, aber auch E-Bikes oder Pedelecs, Elektro-Motorräder, E-Busse und E-Trucks.
Elektrofahrzeuge sind im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor deutlich leiser, effizienter und emissionsärmer, da durch die Funktionsweise von Elektromobilität keine Schadstoffe beim Betrieb der Autos ausgestoßen werden.
Es gibt unterschiedliche Definitionen für den Begriff „Elektroauto“. Im Allgemeinen kann man sagen, dass alle Autos, die ihre Energie hauptsächlich aus einem Elektromotor mit Batterie beziehen, Elektrofahrzeuge sind.
Doch welche Antriebsarten gibt es?
Das erste Elektroauto war ein Dreirad-Modell mit E-Motor und einer Batterie. Es fuhr bis zu 10 km/h und wurde von Gustave Trouvé im Jahr 1881 präsentiert. Das erste Auto mit Verbrennungsmotor wurde erst 1886 von Benz vorgeführt – das bedeutet also, dass die elektrische Mobilität bereits vorm Verbrenner erfunden wurde.
Bereits 1967 wurde ein elektrischer Generator von Werner von Siemens auf der Weltausstellung in Paris vorgeführt. Auch das erste Straßenfahrzeug, das eine Geschwindigkeit von 100 km/h erreichen konnte, war ein E-Auto und wurde von Camille Jenatzy entwickelt. Ab Ende des 19. Jahrhunderts folgte auch der Betrieb von Bahnen durch Energie aus Oberleitungen und Stromschienen.
Nicht zuletzt wegen dieser Innovationen war das E-Auto zu Beginn der Automobilgeschichte auf den Straßen weiter verbreitet als Autos mit Ottomotor. In den USA waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur 22 Prozent der Autos auf den Straßen Verbrenner. 20 Prozent der Fahrzeuge wurden mit Dampf angetrieben und ganze 38 Prozent besaßen einen Elektromotor1. Erst mit der Erfindung des elektrischen Anlassers verdrängt der Verbrennungsmotor die anderen Antriebsarten – bis heute.
Ab der Erfindung des elektrischen Anlassers war das Elektrofahrzeug lange Zeit ein Nischen-Produkt. In den 1990er-Jahren kommt jedoch wieder Bewegung in die Forschung und Entwicklung von Elektromobilität. 1997 brachte Toyota das Modell „Prius“ heraus, dabei handelt sich um ein Hybridfahrzeug. Der Prius war weltweit das erste Auto mit Hybridantrieb in Großserie. Er wird bis heute verkauft, was zeigt, dass die Elektromobilität seither präsent auf dem Automobilmarkt ist. Die Anzahl an E-Autos auf den Straßen wächst aktuell weltweit stetig, da Elektrofahrzeuge im Zuge der Energiewende immer beliebter werden. Auch bei der Klimaschutzstrategie der deutschen Bundesregierung spielt Elektromobilität eine tragende Rolle.
Im Jahr 2015 trat das Elektromobilitätsgesetz (EmoG) in Kraft. Dieses Gesetz soll Elektrofahrzeuge für Autofahrer attraktiver machen und somit zum Klimaschutz beitragen. Das EmoG umfasst Maßnahmen zur Förderung und Sonderregelungen für E-Autos.
Immer mehr Hersteller entwickeln heutzutage Elektroautos und bringen diese auf den Markt. Beliebte Modelle sind beispielsweise der Tesla Model Y und Model 3 und der Volvo EX30. Derzeit gibt es rund 100 elektrische Fahrzeugmodelle auf dem deutschen Markt und rund 125.000 Normalladepunkte sowie 36.000 Schnellladepunkte in Deutschland (Stand: Anfang 2025).2 Die Anzahl an Elektroautos auf den deutschen Straßen beträgt in etwa 1,65 Millionen (Stand: Januar 2025).3
Auch immer mehr Unternehmen setzten auf Elektromobilität. Die Deutsche Post DHL Group gilt als Vorreiter: Bereits 5.000 der – von DHL selbst entwickelten – elektrischen „Streetscooter“ liefern in deutschen Städten Pakete aus. Das Ziel ist es, komplett auf elektrische Lieferfahrzeuge umzusteigen und somit die Umweltbilanz und das Image des Unternehmens zu verbessern.4
Das Ziel der Bundesregierung war es ursprünglich bis 2022 eine Million angemeldete E-Autos in Deutschland zu erreichen. Daher wurden 2020 die E-Auto Prämien sogar verdoppelt und die Förderung von Elektrofahrzeugen ursprünglich bis 2025 verlängert. Und das zeigte Wirkung: 2020 wurde die Förderung deutlich häufiger in Anspruch genommen als noch im Vorjahr. Allerdings endete der Umweltbonus frühzeitig am 18. Dezember 2023, sodass seitdem keine neuen Anträge mehr gestellt werden können. Auch für die Automobilindustrie wurden die Anreize, E-Fahrzeuge herzustellen, immer größer. Denn bei Autos mit Verbrennungsmotor drohten Strafzahlungen bei schlechten Umwelt-Werten.
Die Elektromobilität steckt noch in den Kinderschuhen und neben den vielen Vorteilen von Elektroautos gibt es auch Nachteile, wie die häufig begrenzte Reichweite von Elektrofahrzeugen und die mangelhafte Ladeinfrastruktur.
Doch das Ziel ist es, diese Nachteile der Elektromobilität in der Zukunft aus der Welt zu schaffen. Und das erscheint durchaus möglich zu sein.
Eine Großstadt, viel Verkehr, Fog und Gestank aufgrund der Luftverschmutzung – dass alles trotz Fahrverboten für Verbrenner und steigenden Benzinpreisen. So könnte die Zukunft der Großstädte in Deutschland ohne Elektromobilität aussehen.
Doch auch in einer Welt mit Elektromobilität sind wir nicht weit entfernt von solchen Szenarien. Durch die immer häufiger vorkommenden Überschreitungen von Abgas-Grenzwerten in Großstädten gibt es immer wieder Fahrverbote für Verbrenner. Das macht E-Autos zu den Fahrzeugen der Zukunft, denn diese sind von solchen Regelungen ausgeschlossen. Nicht zuletzt wegen des steigenden Umweltbewusstseins sind Verbrennungsmotoren also in naher Zukunft potentiell ein Auslaufmodell. Aber was muss passieren, damit die Elektromobilität in Zukunft den Straßenverkehr dominiert?
Trotz der vielversprechenden Prognosen befindet sich die Elektromobilität sowohl technisch als auch vom Marktanteil noch in der Anfangsphase. Aktuell sind die Anschaffungskosten relativ hoch und vor allem die Ladeinfrastruktur bedarf einer Erweiterung. Doch all diese Nachteile könnten bald der Vergangenheit angehören. Die Automobilindustrie und auch die Regierung investieren immer mehr in die Forschung, beispielsweise von Batterien, wodurch die Energieeffizienz von Elektroautos deutlich steigen könnte.
Lange gab es – vor allem in Europa – keine ernsthafte Forschung zu Batterien, doch das änderte sich im Laufe der letzten Jahre. Die Universität Münster geht mit gutem Beispiel voran: dort wird mit Fokus auf die automobile Anwendung an neuen Batterietechnologien gearbeitet. Aktuell sind die Hauptziele der Forschung vor allem die Senkung der Kosten und die Steigerung der Reichweite der Elektroauto-Batterien.
Mittlerweile wird auch die Automobilindustrie aktiv und fördert die Forschung. Dabei soll die bereits bestehende Lithium-Ionen-Technologie weiterentwickelt, aber auch an ganz neuen Arten von Batterien (z. B. Feststoffbatterien) gearbeitet werden. Volkswagen investierte jüngst ganze 100 Millionen Dollar in die Erforschung dieser Feststoffbatterien.
Und auch das BMWI wird tätig. Die Bundesregierung und das BMWI investieren in die Förderung der Batterietechnologie: Um negative Effekte der Elektromobilität auf den Arbeitsmarkt in Deutschland zu kompensieren, wurden eine Milliarde Euro zum Aufbau einer nationalen Batteriefertigung zur Verfügung gestellt.
Da viele Elektrofahrzeuge heutzutage noch keine enorm hohe Reichweite haben, muss die Batterie regelmäßig geladen werden. Viele Menschen haben nicht die Möglichkeit, in ihrem zuhause eine Wallbox anzubringen. Daher sind sie auf Ladestationen angewiesen, wenn sie sich ein Elektroauto kaufen möchten. Deshalb ist ein gutes Netzwerk an Ladestationen für die elektrische Mobilität unverzichtbar.
Die Ladeinfrastruktur wird aktuell kontinuierlich verbessert und erweitert – die Bundesregierung verabschiedete im Jahr 2019 den „Masterplan Ladeinfrastruktur“. Dieser Plan trägt maßgeblich zum Ausbau und der Entwicklung der Ladeinfrastruktur bei. Bis 2030 sollen alle Maßnahmen umgesetzt werden und die Ziele der Regierung damit erreicht sein.
Mittlerweile werden von vielen Automobilzulieferern eigene Geschäftseinheiten für Elektromobilität gegründet und somit neue Arbeitsplätze geschaffen. In nicht allzu ferner Zukunft könnte die Elektromobilität zu den Leitmärkten in Europa gehören. Sie würde somit die Herstellung von Verbrennern als Leitmarkt in der Automobilindustrie ersetzen. Doch bei allen Vorteilen, die die Elektromobilität uns in der Gegenwart und Zukunft bringt, darf man nicht die Nachteile der Entwicklung der Automobilindustrie vergessen.
Es gab beispielsweise massive Einbußen an Arbeitsplätzen im Bereich der Herstellung von Verbrennungsmotoren. Aber das BMWI und die Bundesregierung sorgen dafür, dass neue Arbeitsplätze in der Automobilindustrie entstehen. Ein Beispiel dafür ist das bereits erwähnte Förderprogramm für die Batterietechnologie. Ziel ist es, genauso viele neue Arbeitsplätze zu schaffen, wie verloren gehen.
Die Elektromobilität ist kein Wundermittel. Viele Experten aus der Automobilindustrie sehen in ihr nur eine Brückentechnologie. Doch trotz dieser Ansichten ist eins klar: Die Elektromobilität hat deutlich mehr Zukunft als der Verbrennungsmotor. Daher lohnt sich der Umstieg, wenn er möglich ist, auf jeden Fall. Denn in Zukunft wird die Reichweite immer größer werden, die Ladeinfrastruktur wird ausgebaut und die Preise für Elektrofahrzeuge werden deutlich sinken. All das lässt zuversichtlich in die Zukunft der Elektromobilität blicken.