Die Beiträge für Kfz-Versicherungen können sehr unterschiedlich ausfallen. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Faktoren bei der Beitragsberechnung für die Autoversicherung eine Rolle spielen. Erkennen Sie als Versicherungsnehmer Einsparpotenziale bei Ihrer individuellen Prämie, ohne an der falschen Stelle zu sparen.
Inhaltsverzeichnis
Diese Unterlagen sollten Sie zur Hand haben, um den Beitrag für Ihre Kfz-Versicherung zu berechnen
Diese Tarifmerkmale beeinflussen die Berechnung der Kfz-Versicherung
» Typklasse
» Regionalklasse
» Schadenfreiheitsklasse (SF)
» Jährliche Fahrleistung
» Versicherungsumfang: Haftpflicht, Teilkasko & Vollkasko
» Optionale Zusatzleistungen für einen Rundumschutz
Um die Prämie für Ihre Kfz-Versicherung zu berechnen und korrekte Angaben machen zu können, benötigen Sie einige Unterlagen zu Ihrem Fahrzeug und Ihrer Vorversicherung. Darüber hinaus müssen Sie persönliche Angaben zu Ihrer Person als Versicherungsnehmer und zu den Personen, die das Fahrzeug nutzen, machen. Unser Kfz-Tarifrechner ist intuitiv bedienbar und führt Sie Schritt für Schritt durch die Beitragsberechnung für Ihre Autoversicherung. Um die Versicherungsprämie schnell und problemlos mit dem Kfz-Rechner berechnen zu können, empfehlen wir, die benötigten Unterlagen bereits im Vorfeld herauszusuchen und für die Berechnung der Kfz-Versicherung bereitzulegen.
Im Kfz-Versicherungsrechner müssen Sie Marke, Modell, Leistung und eventuell Kraftstoffart Ihres Fahrzeugs angeben. Auch Baujahr und Erstzulassungsdatum werden abgefragt. Alternativ können Sie das genaue Fahrzeugmodell über die so genannten Schlüsselnummern, nämlich die Herstellerschlüsselnummer (HSN) und Typschlüsselnummer (TSN), suchen. Zur Identifizierung Ihres Fahrzeugs benötigen Sie die ersten drei Ziffern einer dieser beiden Nummern. Dadurch kann Ihr Fahrzeug eindeutig identifiziert und der Beitrag für die Autoversicherung berechnet werden. All diese Angaben finden Sie in der Zulassungsbescheinigung Teil 1.
Neben diesen Eckdaten rund um Ihr Fahrzeug müssen Sie ihre jährliche Fahrleistung angeben. Anschließend werden im Kfz-Rechner Angaben zu Ihrer Person wie beispielsweise Berufsgruppe und Wohnsituation abgefragt. Die einzigen beiden Angaben, die Sie hier nachschauen müssen, sind Ihre Schadenfreiheitsklasse (SF), die Ihre unfallfreien Jahre widerspiegelt und den Namen sowie die Vertragsnummer Ihres bisherigen Versicherers. Damit Sie bestens vorbereitet sind, um Ihre Kfz-Versicherung online zu berechnen, haben wir Ihnen eine übersichtliche Checkliste zusammengestellt, auf der alle benötigten Angaben und Unterlagen aufgeführt sind.
Checkliste:
1. Fahrzeugauswahl über Marken- und Modelsuche:
2. Angaben zum Fahrzeug:
• Erstzulassungsdatum
• Zulassung auf Versicherungsnehmer
• Jährliche Fahrleistung
3. Angaben zum Versicherungsnehmer und ggf. weitere Fahrer
• Schadenfreiheitsklasse (SF)
• PLZ des Halters
4. Angaben zum Vorversicherer:
• Name und Anschrift
• Vertragsnummer
Bevor Sie Ihre Kfz-Versicherung berechnen, sollten Sie wissen, dass viele Faktoren, sogenannte Tarifmerkmale, die Zusammensetzung Ihrer Versicherungsprämie beeinflussen. Zu den ausschlaggebendsten Tarifmerkmalen gehören die für Ihr Fahrzeug festgesetzte Typklasse und Regionalklasse, Ihre Schadenfreiheitsklasse (SF), Ihre jährlich zurückgelegten Kilometer, der gewünschte Fahrerkreis sowie Ihr gewünschter Versicherungsumfang. Damit Sie ein Verständnis für die einzelnen Faktoren bekommen, die die Beitragsberechnung für Ihre Kfz-Versicherung beeinflussen, erklären wir Ihnen die Tarifmerkmale im Folgenden übersichtlich und verständlich.
Die Typklassen geben die Unfall- und Schadenbilanzen für alle in Deutschland zugelassenen Wagen wieder. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht jährlich das sogenannte Typklassenverzeichnis Pkw, in dem alle Fahrzeugmodelle auf dem deutschen Markt mit ihren zugehörigen Daten und Typklassen festgehalten sind. Es gibt jeweils eine Typklasse für die verpflichtende Kfz-Haftpflichtversicherung sowie für die Teilkasko und für die Vollkaskoversicherung.
Die Typklassen-Einstufung beginnt bei 10 und geht bei der Haftpflicht bis 25, bei der Teilkasko bis 33 und bei der Vollkasko bis 34. Je höher die Typklasse Ihres Fahrzeugs, desto höher ist der Versicherungsbeitrag. Daher ist die Typklasse ein entscheidender Faktor, wenn Sie die Prämie für Ihre Kfz-Versicherung berechnen möchten.
Die neue Festsetzung der Typklassen, die jedes Jahr erfolgt, kann sich positiv, aber auch negativ auf Ihren Beitrag für die Autoversicherung auswirken. Wurden im vergangenen Jahr weniger Schäden gegenüber den Vorjahren von Versicherten gemeldet und entschädigt, die das gleiche Fahrzeugmodell wie Sie fahren, wird das Modell in eine niedrigere Typklasse eingestuft. Umgekehrt funktioniert es genauso. Steigen die Schadensfälle bei einem bestimmten Fahrzeugmodell, steigt auch die Typklasse.
Insbesondere bei neuen Fahrzeugmodellen kann die Typklasse in den ersten Jahren stark schwanken, falls die Ersteinschätzung für die Schadensrate von der tatsächlichen Rate abweicht. Möchten Sie ein neues Auto kaufen, ist es also durchaus empfehlenswert, auf die Typklasseneinstufung zu achten, um eventuell Kosten bei der Kfz-Versicherung zu sparen. Geben Sie die Hersteller- und Typschlüsselnummer zu Ihrem Fahrzeug im Kfz-Versicherungsrechner ein, erkennt dieser die Typklasse automatisch.
Während die Typklasse die Unfall- und Schadenbilanzen für einzelne Fahrzeugmodelle wiedergibt, werden für die Festsetzung der Regionalklassen die Bilanzen der mehr als 400 Zulassungsbezirke in den verschiedenen Regionen in Deutschland berücksichtigt. Das Fahrverhalten der Fahrer in Ihrem Zulassungsbezirk sowie die durchschnittliche Schadenhöhe haben also einen Einfluss auf die Berechnung Ihrer Kfz-Versicherungsprämie. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Region von Deutschland die Unfälle passieren, sondern in welchem Zulassungsbezirk die Unfallverursacher gemeldet sind.
Auch die Regionalklassen werden einmal jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht. Es gibt sie für die Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko. In den Kaskoversicherungen werden neben der Unfall- und Schadenbilanz außerdem die Diebstahlhäufigkeit, die Sturm-, Hagel- und Hochwasserschäden sowie die Anzahl der Wildunfälle in den jeweiligen Regionen berücksichtigt.
Die Schadenbilanzen werden versicherungsmathematisch von einem unabhängigen Treuhänder in einen Indexwert umgerechnet. Darauf basierend erfolgt die Einteilung in die Regionalklassen. Für die Haftpflicht gibt es 12 Klassen, für die Teilkasko 16 und für die Vollkasko 9 Klassen. Eine niedrige Regionalklasse in der Kfz-Versicherung wirkt sich positiv auf die Zusammensetzung Ihres Kfz-Versicherungsbeitrags aus, eine höhere Regionalklasse wird den Kfz-Beitrag erhöhen. Als allerersten Schritt im Kfz-Versicherungsrechner müssen Sie das Unterscheidungszeichen Ihres Kfz-Kennzeichens eingeben. Daran sowie an der Postleitzahl des Wohnortes des Fahrzeughalters erkennt der Rechner Ihre Regionalklasse, die für die Kfz-Versicherung relevant ist.
Die Schadenfreiheitsklasse (SF) gibt an, wie viele Jahre Sie bereits unfallfrei Auto fahren. SF 1 bedeutet demnach ein schadenfreies Jahr, SF 2 zwei schadenfreie Jahre usw. Nach Ablauf eines Versicherungsjahres ohne Unfall steigen Sie eine Klasse auf, nach einem Unfall hingegen erfolgt eine Rückstufung um mehrere Klassen.
Während es für die Berechnung der Kfz-Versicherung vorteilhaft ist, eine möglichst niedrige Typklasse und Regionalklasse vorweisen zu können, wirkt sich im Fall der Schadenfreiheitsklasse (SF) eine höhere Klasse positiv auf die Kfz-Versicherungsprämie aus. Je höher Ihre Schadenfreiheitsklasse (SF), desto höher fällt der Schadenfreiheitsrabatt aus, den Ihre Versicherung Ihnen gewährt.
Die tabellarische Zusammenstellung der SF-Klassen und der dazugehörigen Schadenfreiheitsrabatte verdeutlicht, dass diese Einstufung einen bedeutenden Einfluss auf die Berechnung der Kfz-Versicherung hat. Ihre Schadenfreiheitsklasse (SF) können Sie bei Ihrem aktuellen Versicherer erfragen, in Ihren Kfz-Versicherungsunterlagen oder gegebenenfalls online einsehen.
Schadenfreiheitsklasse (SF) und Autoversicherung berechnen für Fahranfänger
Wenn Sie als Fahranfänger Ihre Kfz-Versicherung berechnen, müssen Sie mit verhältnismäßig hohen Beiträgen rechnen. Denn Fahranfänger werden während der ersten drei Jahre nach Erhalt des Führerscheins in eine Sonderklasse eingestuft, die SF-Klasse 0.
Verursacht man als Fahranfänger in dieser Zeit einen Unfall durch Eigenverschulden, erfolgt eine Rückstufung in die schlechteste Klasse, die Malusklasse M. Nach ununterbrochenem Führerscheinbesitz wird man in die SF-Klasse ½ eingestuft, wenn man bisher noch nicht selbst versichert war. Erst nach einem weiteren Versicherungsjahr ohne Unfall steigt man in die Schadenfreiheitsklasse SF 1 auf und gilt nicht mehr als Fahranfänger.
Um als Neuling im Straßenverkehr hohe Versicherungskosten für das erste eigene Auto zu umgehen, kann es sich daher lohnen, das Auto als Zweitwagen der Eltern oder eines anderen Familienmitglieds mit einer eigenen Schadenfreiheitsklasse (SF) zu versichern. Ein Rabatttausch ist nicht nur zwischen Eltern und ihren Kindern, sondern auch zwischen Ehepartnern beziehungsweise in häuslicher Gemeinschaft lebenden Partnern, Schwiegereltern und Schwiegerkindern, Großeltern und Enkeln sowie Geschwistern möglich. Bitte beachten Sie dabei aber, dass Sie so nur bedingt einen eigenen Schadenfreiheitsrabatt erfahren können.
Auch Ihre jährliche Fahrleistung spielt bei der Berechnung Ihrer Kfz-Versicherung eine bedeutende Rolle. Ein Versicherungsnehmer, der im Jahr besonders oft weite Strecken zurücklegt, stellt für den Versicherer ein größeres Risiko dar als ein Versicherungsnehmer, der sein Fahrzeug nur selten und für kurze Strecken nutzt.
Sie sollten aber auf keinen Fall eine falsche Angabe über die jährliche Fahrleistung machen, um vermeintlich Kosten bei der Autoversicherung zu sparen. Denn im Schadensfall wird Ihr Versicherer die tatsächlich bisher zurückgelegte Kilometerzahl überprüfen. Stimmt diese nicht mit Ihren Angaben überein, kann es zu Problemen kommen und Ihr Versicherer kann Zahlungen kürzen oder Prämien nachfordern.
Sind Sie sich nicht sicher, wie viele Kilometer Sie durchschnittlich pro Jahr zurücklegen, können Sie dies mit ein paar einfachen Faustformeln berechnen. Nehmen Sie beispielsweise Ihre Fahrstrecke zur Arbeit und zurück und multiplizieren Sie sie mit 230 Arbeitstagen pro Jahr. Am Wochenende stehen meist Wege zum Einkaufen, Besuche bei Freunden etc. an – multiplizieren Sie die Kilometer mit 52 Wochenenden pro Jahr. Hinzu kommen Fahrten in den Urlaub und gegebenenfalls Geschäftsreisen. Planen Sie einen zusätzlichen Puffer ein und schon haben Sie Ihre persönliche jährliche Fahrleistung, die Sie im Kfz-Versicherungsrechner angeben können.
Für die Berechnung Ihrer Kfz-Versicherung ist es wichtig, dass Sie sich vor der Berechnung darüber im Klaren sind, ob Sie für Ihr Fahrzeug nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung oder auch eine Teilkasko- beziehungsweise Vollkaskoversicherung abschließen möchten. Dementsprechend wird der Beitrag unterschiedlich hoch ausfallen.
In Deutschland ist es Pflicht, eine Kfz-Haftpflichtversicherung für ein angemeldetes Auto abzuschließen, die dann optional mit einer Kaskoversicherung erweitert werden kann. Dies sollten Sie beachten, wenn Sie Ihre Kfz-Versicherung berechnen.
Die Haftpflicht kommt für Schäden an Dritten auf, die durch das Führen eines Fahrzeugs im Straßenverkehr entstanden sind. Sie deckt Personen-, Vermögens- und Sachschäden ab. Mit einer Teilkaskoversicherung sichern Sie sich gegen Schäden am eigenen Auto ab, zum Beispiel Schäden im Falle eines Brands, einer Explosion, eines Diebstahls, eines Glasbruchs oder eines Zusammenstoßes mit Tieren. Die Vollkaskoversicherung bietet Ihnen den umfassendsten Schutz. Zusätzlich zu den Versicherungsleistungen der Teilkasko sind hier selbstverschuldete Schäden am eigenen Fahrzeug durch Unfall sowie mut- und böswillige Handlungen durch betriebsfremde Personen im Versicherungsumfang enthalten.
Erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Vollkaskoversicherung mehr Wissenswertes. Vielleicht erleichtert er Ihnen die Entscheidung! Denn die Entscheidung für den Kaskoschutz muss jeder Versicherungsnehmer individuell treffen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, für Neuwagen eine Vollkaskoversicherung und für ältere Autos eine Teilkaskoversicherung abzuschließen. Wenn Sie Ihre Kfz-Versicherung berechnen, werden Sie bei der Festsetzung der Selbstbeteiligung Einsparpotenzial erkennen. Denn der Beitrag für die Kaskoversicherung verringert sich, je höher Sie die Selbstbeteiligung ansetzen, also den Anteil, den Sie im Schadensfall selbst übernehmen.
Informieren Sie sich über Zusatzleistungen, mit denen Sie Ihre Kfz-Versicherung erweitern können. Diese Leistungen sind weder in der Haftpflicht, noch in den Kaskoversicherungen enthalten, daher haben auch sie einen Einfluss auf die Berechnung der Kfz-Versicherung.
Beliebte Zusatzleistungen sind die GAP-Versicherung, der Fahrerschutz sowie der Schutzbrief. Über eine GAP-Deckung sollten Sie nachdenken, wenn Sie ein Leasingfahrzeug oder ein kreditfinanziertes Fahrzeug versichern möchten. Die Leistung kann zusätzlich zum Vollkaskoschutz ausgewählt werden und ersetzt bei einem Totalschaden die Differenz zwischen dem Wiederbeschaffungswert und dem vereinbarten Ablösewert.
Mit einer Fahrerschutzversicherung sind Sie selbst als Fahrer bei einem selbstverschuldeten Unfall gleichermaßen wie andere Insassen durch die Kfz-Haftpflichtversicherung abgesichert.
Mit einer Schutzbriefversicherung erhalten Sie im Inland, aber auch im Ausland Unterstützung im Fall von Unfällen, Pannen, Diebstahl und mehr. Sie können diese Zusatzleistungen im Kfz-Versicherungsrechner auswählen.