Laut der Tierregistrierungs-Organisation Tasso e. V. sind im Jahr 2022 rund 32.000 Hunde als vermisst gemeldet worden. Viele von ihnen sind entlaufen, konnten aber dank eines kleinen Helfers, einem Lesegerät, schnell identifiziert und an ihre Besitzer zurückgebracht werden: Ein Mikrochip, der den Hunden unter die Haut gesetzt wurde, konnte dem Finder, der das Tier zum Tierarzt oder in ein Tierheim gebracht hat, genau mitteilen, unter welcher Anschrift die Hundehalter auf ihren geliebten Vierbeiner warten. Doch welche Informationen sind auf dem Hundechip genau gespeichert und übernimmt die Hundekrankenversicherung die Kosten, die für das Chippen des Hundes anfallen? Mit der Hundekrankenversicherung von Helvetia genießen Sie und Ihr Hund einen umfassenden Versicherungsschutz, sodass Sie sich um eine schnelle Behandlung von Verletzungen oder Krankheiten Ihres Vierbeiners keine Sorgen machen müssen.
Inhaltsverzeichnis
Warum den Hund chippen lassen?
» Unterschied zwischen chippen und tätowieren
» Ist das Chippen des Hundes Pflicht?
» Registrierung: Worauf müssen Hundehalter achten?
Wie chippt der Tierarzt den Hund?
» Hund chippen lassen: Wie hoch sind die Kosten?
» Übernimmt die Hundekrankenversicherung die Kosten für das Chippen des Hundes?
Fazit: Vorteile eines Chips für Hunde
Weitere häufig gestellte Fragen rund um das Chippen von Hunden
» Wann kann man den Hund chippen lassen?
» Muss der Chip nach einer bestimmten Zeit gewechselt werden?
» Welche Risiken gibt es, wenn ich meinen Hund chippen lasse?
» Muss der Hund gechippt sein, wenn ich mit ihm in Urlaub fahre?
Wird ein vermisster Hund gefunden, kann der Finder den Hund zu einem Tierarzt, einem Tierheim oder zu einer Tierschutzorganisation bringen. Diese besitzen in der Regel einen Scanner, der den Mikrochip auslesen kann. Auf dem Chip befinden sich folgende Informationen:
Der Mikrochip wird erst aktiviert, sobald das Lesegerät über die Haut des Hundes geführt wird. Er sendet also von sich aus keine Daten aus, sodass beispielsweise andere Peilgeräte ihn nicht orten können. Es handelt sich also um einen Transponder, der nur auf eingehende Signale reagiert und dem Lesegerät eine Antwort übermittelt. Aus diesem Grund kommt der Mikrochip auch ganz ohne Batterie aus.
Bis vor ein paar Jahren wurde die eindeutige Kennnummer eines Hundes mit Hilfe einer Tätowierung gekennzeichnet. Diese Tätowierung wurde meist am Ohr (oder am Schenkel) des Vierbeiners gestochen. Obwohl bei einer Tätowierung kein Chip-Lesegerät notwendig ist, wurde diese Methode mittlerweile durch das Chippen abgelöst. Denn anders als beim Tätowieren muss der Hund dazu nicht betäubt werden. Außerdem ist der Mikrochip für Hunde sehr langlebig und fälschungssicher.
Ob ein Hund gechippt werden muss, ist abhängig davon, in welchem Bundesland Sie und Ihr Vierbeiner leben. Denn die Bundesländer regeln, ob beispielsweise nur bestimmte Rassen (Listenhunde) zwingend gechippt werden müssen.
Bundesland | Informationen zur Chip-Pflicht |
---|---|
Baden-Württemberg (gilt seit 2000) |
Als gefährlich eingestufte Hunde müssen eine Kennzeichnung tragen, die nicht verändert werden kann, z. B. eine Tätowierung. Zudem müssen sie am Halsband eine Kennzeichnung tragen, über die der Hundehalter ermittelt werden kann. |
Bayern (gilt seit 2021) |
Für als gefährlich eingestufte Hunde gilt eine Chip-Pflicht. |
Berlin (gilt seit 2016) |
Alle Hunde müssen gechippt werden. |
Brandenburg (gilt seit 2004) |
Als gefährlich eingestufte Hunde und alle Hunde ab einer Widerristhöhe von 40 cm oder einem Gewicht ab 20 kg müssen gechippt werden. |
Bremen (gilt seit 2001) |
Für als gefährlich eingestufte Hunde gilt eine Chip-Pflicht. |
Hamburg (gilt seit 2007) |
Alle Hunde müssen gechippt werden. |
Hessen (gilt seit 2010) |
Für als gefährlich eingestufte Hunde gilt eine Chip-Pflicht. Seit 2022 müssen alle Hunde außerhalb der eigenen vier Wände am Halsband Name und Anschrift des Halters tragen. |
Mecklenburg-Vorpommern (gilt seit 2022) |
Als gefährlich eingestufte Hunde müssen mit einer unveränderlichen Kennzeichnung, z. B. Tätowierung oder Chip, versehen sein. |
Niedersachen (gilt seit 2011) |
Alle Hunde müssen ab dem 6. Lebensmonat gechippt werden. |
Nordrhein-Westfalen (gilt seit 2002) |
Für als gefährlich eingestufte Hunde und alle Hunde ab einer Widerristhöhe von 40 cm oder einem Gewicht ab 20 kg gilt eine Chip-Pflicht. |
Rheinland-Pfalz (gilt seit 2004) |
Für als gefährlich eingestufte Hunde gilt eine Chip-Pflicht. |
Saarland (gilt seit 2022) |
Als gefährlich eingestufte Hunde müssen mit einer unveränderlichen Kennzeichnung, z. B. Tätowierung oder Chip, versehen sein. |
Sachsen (gilt seit 2000) |
Keine generelle Chip-Pflicht. Für Listenhunde kann die Kreispolizeibehörde besondere Auflagen und eine Chippflicht erteilen (auch nachträglich). |
Sachsen-Anhalt (gilt seit 2016) |
Als gefährlich eingestufte Hunde und zudem alle nach 2009 geborenen Hunde müssen innerhalb der ersten 6 Lebensmonate gechippt werden. |
Schleswig-Holstein (gilt seit 2018) |
Alle Hunde müssen ab dem 3. Lebensmonat gechippt werden. |
Thüringen (gilt seit 2020) |
Alle Hunde müssen gechippt werden. |
Nachdem der Hund gechippt wurde, muss der Chip registriert werden. Ohne eine Registrierung kann der Hund nämlich nicht identifiziert und einem Besitzer zugeordnet werden. Es gibt mehrere Organisationen, bei denen Sie die Registrierung durchführen können, beispielsweise bei der TASSO-Datenbank oder bei FINDEFIX. Bei diesen Plattformen können dann auch Änderungen vorgenommen werden. Hundehalter sollten beispielsweise bei einem Umzug daran denken, die Anpassung der Adresse vorzunehmen und die neue Adresse zu hinterlegen. Auch die Adresse und die Telefonnummer einer zweiten Kontaktperson können bei den Datenbanken hinterlegt werden.
Denken Sie ebenfalls daran, den Chip regelmäßig beim Besuch des Tierarztes überprüfen lassen: Sitzt der Mikrochip noch an der richtigen Stelle? Ist die richtige Telefonnummer hinterlegt?
Wird ein Hund gechippt, wird der Transponder mit einer Hohlnadel, ähnlich einer Spritze, unter der Haut des Hundes implantiert. Der ca. 12 mm lange Mikrochip wird in der Regel einheitlich links am Hals des Vierbeiners eingesetzt. Für den Eingriff ist in der Regel keine Narkose des Hundes notwendig. Der Einstich ist vergleichbar mit einer Injektion durch eine Spritze.
Während der Hund beim Tierarzt gechippt wird, kann er sich durch den kurzen Stich (vergleichbar mit dem Piksen bei einer Impfung) erschrecken. Daher können Sie als Hundehalter Ihrem Liebling beruhigend zur Seite stehen und dem tiermedizinischen Personal ggf. dabei helfen, dass er während der Behandlung ruhig sitzen bleibt.
Im Laufe der Zeit verwächst der Mikrochip mit dem umliegenden Gewebe, was bedeutet, dass er an der Injektionsstelle verbleibt und nicht durch den Körper wandern kann. In den ersten Tagen nach dem Chippen sollte die Stelle am Hals jedoch geschont werden.
Direkt nach dem Einsetzen des Chips wird die Nummer im Heimtierausweis, quasi dem Personalausweis des Hundes, eingetragen. Dort wird außerdem ein abscannbarer Code eingeklebt, über den die Informationen zu Hund und Besitzer ebenfalls abgerufen werden können.
Je nach Praxis, dem Verhalten des Hundes und dem Schwierigkeitsgrad des Einsetzens des Mikrochips, kann auch der 2- oder 3-fache Gebührensatz an Kosten für das Chippen des Hundes auf den Hundehalter zukommen. Für das Ablesen des Transponders fallen ebenfalls Kosten an. Diese betragen nach 1-fachem GOT-Satz 4,59 Euro.
Übersicht: Kosten für Implantation und Ablesen des Transponders
Für den Chip selbst können zudem – je nach Modell und Hersteller – Kosten zwischen 30-60 Euro anfallen. Dabei gilt: Je kleiner der Hundechip, desto höher können die Kosten ausfallen. Hundehalter müssen den Chip in der Regel nicht selbst kaufen, sondern erhalten diesen beim Tierarzt.
Ist der geliebte Vierbeiner weggelaufen, kann der implantierte Mikrochip dabei helfen, ihn wieder sicher in sein Zuhause zurückzubringen. Das schmerzfreie Chippen des Hundes ist daher sinnvoll, um den Hund genau zu identifizieren und im besten Fall schnell mit seinem Besitzer zu vereinen. Die Vorteile des Mikrochips für Hunde zusammengefasst:
Übrigens: Zieht ein Welpe bei Ihnen ein, der vom Züchter kommt, ist dieser meist schon gechippt. Das Chippen ist nämlich Teil der Auflagen an den Züchter.