Bei uns erfahren Sie, was mögliche Auslöser einer Ohrentzündung bei Hunden sind, woran Sie erkennen, ob die Ohren Ihres Hundes entzündet sind und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen Sie als Halter ergreifen können, um die Schmerzen Ihrer Fellnase zu lindern.
Inhaltsverzeichnis
Welche Teile des Hundeohrs können sich entzünden?
Mögliche Ursachen einer Ohrenentzündung bei Hunden
Wie sehen entzündete Hundeohren aus?
» Woran kann ich eine Ohrenentzündung beim Hund erkennen?
» Symptome einer Ohrenentzündung bei Hunden
Mein Hund hat entzündete Ohren: Was kann ich tun?
» Kann eine Ohrentzündung beim Hund von alleine heilen?
» Kann man eine Entzündung im Ohr von Hunden mit Hausmitteln behandeln?
» Wann sollte ich bei einer Ohrenentzündung zum Tierarzt?
Wie erfolgt die Behandlung einer Otitis beim Hund durch den Tierarzt?
Das Ohr eines Hundes besteht aus 3 Teilen: Dem äußeren Ohr, dem Mittelohr und dem Innenohr. Je nachdem, welcher Teil des Hundeohres entzündet ist, wird in der Tiermedizin bei Hunden zwischen der Otitis externa (Außenohrentzündung), der Otitis media (Mittelohrentzündung) und der Otitis interna (Innenohrentzündung) unterschieden.
Eine Ohrenentzündung bei Hunden entsteht, indem sich Teile des Hundeohres entzünden, anschwellen und oft zu unangenehmem Juckreiz und Schmerzen führen. Häufig ist bei einer Ohrenentzündung des Hundes das Außenohr betroffen. Eine Außenohrentzündung kann durch eine Mittelohrentzündung begünstigt werden oder selbst als Ursprung eine Mittelohrentzündung verursachen. In selteneren Fällen kann eine Entzündung im Rachen des Hundes auch zu einer Mittelohrentzündung führen.
Je nach Art der Ohrentzündung des Hundes kann die Entzündung wandern und bis ins Innere des Ohres vordringen. Entzündungen im Innenohr entstehen meist aus einer Mittelohrentzündung heraus. Dringt diese immer tiefer ins Hundeohr vor, kann es gefährlich werden: Je mehr sich die Entzündung im Inneren des empfindlichen Ohres ausbreitet, desto schwerwiegender kann ihr Verlauf sein. Wird die Ohrentzündung nicht zeitnah therapiert, kann sie ernsthafte Folgeschäden wie Gleichgewichtsstörungen nach sich ziehen und zum Hörverlust führen, mit fatalen Folgen für den Hund.
Eine Ohrenentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Aufgrund der vielen möglichen Auslöser tritt sie daher vergleichsweise sehr häufig auf. Folgende Ursachen können zu entzündeten Ohren bei Hunden führen:
Entzündete Hundeohren sind oft gerötet und geschwollen. Sie können unangenehm riechen und Ausfluss haben. Ihr Vierbeiner hat möglicherweise Schmerzen, die er durch Jaulen, Kratzen und Schütteln oder Schiefstellen seines Kopfes anzeigt. Die Hundeohren können heiß sein und empfindlich auf Berührungen reagieren. Je nach Art der Ohrenentzündung beim Hund können sich die Symptome voneinander unterscheiden.
Ist das äußere Ohr Ihres Hundes entzündet, zeigt sich die Ohrenentzündung (Otitis externa) häufig durch Schmutz, Rötungen und Schwellungen in der sichtbaren Innenseite. Auch die Knorpelhaut kann geschwollen sein. Der Hund versucht sich mit den Pfoten am betroffenen Ohr zu kratzen, legt den Kopf schief und reagiert abwehrend, wenn Sie versuchen, ihn am Kopf und den Ohren zu berühren. Aus den entzündeten Hundeohren kann unangenehm riechendes Sekret austreten.
Mittelohrentzündungen gehen häufig mit starken Schmerzen einher, die das Tier z. B. durch Kopfschütteln und schmerzerfülltes Jaulen bei Berührungen am Ohr anzeigt. Auch Kieferschmerzen und Lähmungen der Gesichtsnerven sind bei einer Otitis media bei Hunden keine Seltenheit. Zudem kann der Hund Fieber bekommen.
Bei Entzündungen des Innenohrs kann die Entzündung auf den Gleichgewichtssinn und den Gesichtsnerv übergehen. Der Hund hat Schwierigkeiten, sein Gleichgewicht zu halten, taumelt oder fällt sogar um. Auch schnelle, unkontrollierte Augenbewegungen und tränende Augen können Symptome einer Otitis interna sein. Ist das Innenohr entzündet, kann es sein, dass der Hund nicht frisst oder der Hund erbricht. Nicht selten geht eine Entzündung im Innenohr mit Änderungen im Verhalten einher: Der Vierbeiner ist unruhig, gereizt oder reagiert sogar aggressiv auf vertraute Bezugspersonen.
Am Hundeohr kann sich eine Ohrenentzündung durch folgende Symptome zeigen:
Bei Ohrentzündungen mit schwerem Verlauf kann die Entzündung auf den Gesichtsnerv des Hundes übergehen: Die Gesichtsmuskeln hängen in diesem Fall halbseitig schlaff herab, wobei häufig vor allem das Augenlid und der Mundwinkel des Vierbeiners betroffen sind. Der Hörsinn kann eingeschränkt sein und der Hund hört nur unter Umständen schlecht oder reagiert gar nicht auf Zurufe.
Leidet Ihr Hund an entzündeten Ohren, sollten Sie zeitnah einen Termin beim Tierarzt vereinbaren, um die Ursache der Ohrenentzündung Ihres Hundes abklären zu lassen. Nur wenn klar ist, was zur Entzündung der sensiblen Hundeohren geführt hat, ist es möglich, die Ohrentzündung korrekt zu behandeln und zu verhindern, dass sie sich auf weitere Teile des Ohres ausbreitet.
Für Hunde kann eine Ohrenentzündung äußerst schmerzhaft sein. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer sollten Sie daher frühzeitig Ihre Tierarztpraxis kontaktieren, statt darauf zu hoffen, dass die entzündeten Hundeohren von allein abheilen. Wird beispielsweise eine Otitis am Außenohr schnell behandelt, vermeiden Sie, dass sie sich zur Mittelohrentzündung auswächst oder gar auf das Innenohr übergeht und dort ernsthafte Schäden am Hörsinn verursacht.
Eine Entzündung im Ohr Ihres Hundes sollten Sie nicht auf eigene Faust und mit Hausmitteln behandeln. In Absprache mit Ihrem Tierarzt ist eine Behandlung der Otitis beim Hund mit geeigneten Mitteln möglich und kann die Schmerzen und Symptome Ihres Lieblings lindern.
Warme Kompressen oder eine warme (nicht heiße) Wärmflasche sowie die vorsichtige Reinigung der Ohren mit einem in Kamillentee getränkten Wattepad können Ihrem Vierbeiner helfen. Auch Salben und Tinkturen aus Ringelblume (Calendula) sind geeignete Hausmittel, wenn sich das Hundeohr entzündet hat.
Bitte verwenden Sie ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Tierarzt aber keine Hausmittel für die Behandlung der Otitis Ihres Hundes. Eine Ohrenentzündung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die tierärztlich abgeklärt werden sollte, damit es nicht zu Folgeschäden des Gehörs des Vierbeiners kommt.
Nur wenn klar ist, was die Ohrenentzündung bei Ihrem Hund ausgelöst hat, lassen sich die richtigen Behandlungsschritte ergreifen. Beruht die Entzündung des Hundeohrs auf einer allergischen Reaktion (z. B. auf einer Futtermittelunverträglichkeit), ist es wichtig, zuerst den allergischen Auslöser abzuklären. Geschieht dies nicht, können sich die Hundeohren immer wieder entzünden und nicht richtig ausheilen.
Neigt Ihr Vierbeiner zu chronischen Ohrenentzündungen, ist es besonders wichtig, die Ursache dafür geanu zu identifizieren. Eine chronische Otitis kann oftmals mit Veränderungen des Trommelfells einhergehen. Ist das Trommelfell beschädigt, dürfen bestimmte Wirkstoffe nicht mehr für die entzündeten Hundeohren angewendet werden. Sehen Sie bitte davon ab, die Entzündung im Ohr Ihres Hundes in diesem Fall mit Hausmitteln zu behandeln. In keinem Fall eignen sich Wattestäbchen, alkoholische Lösungen oder andere reizende Ohrspülungen für die Ohrreinigung Ihres Hundes.
Hat Ihr Hund entzündete Ohren, ist zeitnah ein Termin in Ihrer Tierarztpraxis zu vereinbaren, anstatt lange zu warten und darauf zu hoffen, dass die Ohrentzündung von allein abheilt. Wird die Otitis nicht fachgerecht behandelt, kann sie beispielsweise vom Außenohr auf das Innenohr übergehen und dort zu Schäden am Gleichgewichts- oder Hörsinn führen. Der Tierarzt kann durch eine Untersuchung Ihrer Fellnase genau feststellen, was zur Entzündung der Ohren bei Ihrem Hund geführt hat und die richtigen Behandlungsschritte ergreifen.
Vor der Behandlung der Otitis untersucht der Tierarzt das entzündete Hundeohr sorgfältig, um die Ursache festzustellen. Dazu befreit er das Ohr zunächst von Ohrenschmalz, Schmutz und anderen Rückständen und wirft mit Hilfe eines Otoskops – auch Ohrenspiegel genannt – einen Blick in den Gehörgang und auf das Trommelfell.
Reagiert Ihr Liebling sehr empfindlich auf die Untersuchung, kann der Tierarzt ihm leichte Beruhigungsmittel verabreichen, um dem Vierbeiner unnötigen Stress und Schmerzen zu ersparen. Finden sich während der Begutachtung der entzündeten Hundeohren Fremdkörper wie Grannen oder sehr hartes Ohrenschmalz im Gehörgang, entfernt der Tierarzt diese behutsam.
Geht die Ohrentzündung mit Ausflüssen einher, ist es sinnvoll, einen Abstrich vom Ohrensekret zu nehmen und im Labor untersuchen zu lassen. Stellt sich heraus, dass Erreger wie Pilze, Viren oder Bakterien Auslöser der Ohrenentzündung sind, verschreibt Ihnen die Tierarztpraxis für die Behandlung der Otitis Ihres Hundes Antibiotika bzw. Antimykotika in Form von Tropfen oder Salben. Zusätzlich können entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel verordnet werden, um die Schmerzen zu lindern.
Ist eine Futtermittel- oder Umweltallergie Grund für die Ohrenentzündung Ihres Hundes, ist es unerlässlich, diese mitzubehandeln, damit sich die Hundeohren nicht immer wieder entzünden. Um festzustellen, ob Ihr Hund allergisch ist, kann der Tierarzt einen Allergietest durchführen oder bei gezieltem Befund eine sogenannte Eliminationsdiät verordnen. Bei der Eliminationsdiät werden potenziell problematische Bestandteile aus der Hundeernährung weggelassen und später schrittweise wieder eingeführt. Dadurch lässt sich feststellen, welche Komponenten der Nahrung Ihr Liebling nicht verträgt.
Meist helfen entzündungshemmende und parasitenabtötende Tropfen und Salben bereits sehr gut gegen die Symptome einer Otitis bei Hunden. Tritt die Ohrenentzündung bei Ihrem Hund immer wieder auf, kann ein operativer Eingriff notwendig sein, um die Beschwerden langfristig zu lindern.
Eine Ohrenentzündung bei Ihrem Hund können Sie als Hundebesitzer zwar leider nicht gänzlich vermeiden, aber zumindest mit bestimmten Maßnahmen vorbeugen. Hygiene steht insbesondere während und nach einer Otitis beim Hund an erster Stelle.