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Hunde
Haltung

Ohrmilben beim Hund – Symptome, Behandlung & Vorbeugung

Hunde werden im Laufe ihres Lebens von verschiedenen Parasiten wie Flöhen, Zecken oder auch Milben, darunter auch Ohrmilben, geplagt. Hundebesitzer sollten deshalb wissen, wie Sie Ohrmilben bei ihrem Hund erkennen, um Ihrem Haustier durch die passende Behandlung schnell Linderung verschaffen zu können.
Die Grafik zeigt einen Hund, der sich am Ohr kratzt. Neben dem Hund sind Ohrmilben zu sehen.

Welche Symptome Ohrmilben bei Hunden hervorrufen und wie man sie behandeln und ihnen vorbeugen kann, erfahren Sie in unserem Ratgeber. Damit Ihr geliebter Vierbeiner nicht nur bei Ohrmilbenbefall bestens versorgt wird, sollten Hundebesitzer mit der Hundekrankenversicherung von Helvetia vorsorgen. Diese steht ihnen auch bei der Behandlung von Ohrmilben unterstützend zur Seite, damit Sie sich ganz auf das Wohl Ihres Hundes konzentrieren können. 

Was sind Ohrmilben?

Die Ohrmilben, wissenschaftlicher Name Otdectes cynotis, gehören zu den Räudemilben. Diese Milben kommen weltweit vor und besiedeln gezielt den Gehörgang von Fleischfressern, wo sie die sogenannte Ohrräude hervorrufen. Otodectes cynotis gehört zu den nicht wirtsspezifischen Milbenarten. Das bedeutet, dass Ohrmilben nicht nur Hunde befallen, sondern bei jeder Tierart vorkommen können. So ist z. B. auch eine Übertragung von Katzen auf Hunde möglich. Ohrmilben treten vor allem dort auf, wo viele Tiere zusammenleben, also beispielsweise in Tierheimen oder auf Bauernhöfen. 

Ohrmilben durchleben verschiedene Entwicklungsstadien. Nach dem Befall kleben die Milbenweibchen ihre Eier auf die Haut im äußeren Gehörgang und der Ohrmuschel. Innerhalb von drei Wochen entwickeln diese sich vom Ei über das Larvenstadium bis zur erwachsenen Milbe. Alle Entwicklungsstadien von Otodectes cynotis ernähren sich von Gewebeflüssigkeit, Blut und Hautzellen. 

Wo kann der Hund sich mit Ohrmilben anstecken?

Die Grafik zeigt einen Hund mit traurigem Gesicht. Mit einer Lupe wird sein Ohr betrachtet, das einige Verunreinigungen zeigt. Rechts neben ihm ist ein Tuch zu sehen.

Ohrmilbenbefall ist sehr ansteckend. Ohrmilben werden bei direktem Kontakt mit einem infizierten Tier übertragen. Ohrmilben treten sehr oft bei jungen Hunden auf. Das liegt daran, dass häufig Hundemütter mit Ohrmilbenbefall die Parasiten auf ihre Welpen übertragen. Die Ohrmilben können aber auch von Welpe zu Welpe weitergegeben werden. Besonders häufig treten Ohrmilben bei Katzen auf. Leben die Tiere zusammen in einem Haushalt, ist auch eine Übertragung der Ohrmilben von der Katze auf den Hund möglich.  In selteneren Fällen erfolgt die Ansteckung mit Ohrmilben beim Hund durch Ohrenschmalz und Krusten, die aus den Ohren von Tieren mit Milbenbefall herausgeschüttelt werden. 

Sind Ohrmilben beim Hund ansteckend für Menschen?

Einige bei Hunden vorkommende Milbenarten, insbesondere Räudemilben wie die Sarcoptes-Milbe, sind auch für Menschen hochansteckend. Zeigen sich in den Ohren ihres Vierbeiners Zeichen von Milbenbefall, fragen sich daher viele Hundebesitzer, ob auch Ohrmilben von Hund auf Mensch übertragbar sind. Hier besteht jedoch für Hundehalter kein Grund zur Sorge, denn Ohrmilben sind für Menschen nicht ansteckend. Befindet sich jedoch ein Hund mit Milbenbefall im Haushalt, sollte grundsätzlich auf eine besonders gründliche Hygiene geachtet werden. So kann man verhindern, dass sich eventuell andere im Haus lebende Tiere mit den Milben anstecken. 

Ohrmilben beim Hund erkennen: Diese Symptome treten auf

Ohrmilben rufen beim Hund verschiedene Symptome hervor.

Der Milbenbefall verursacht Hautirritationen und entzündliche Reaktionen in der Ohrmuschel und im Gehörgang. Dies zeigt sich durch Ohrenschmalz, entzündliches Sekret und Blutbestandteile. Außerdem lassen sich die Ausscheidungen der Ohrmilben im Ohr des Hundes erkennen, die ein braun-schwarzes und bröckeliges Aussehen, ähnlich wie Kaffeesatz, aufweisen.

Darüber gehört starker Juckreiz zu den charakteristischen Symptomen bei Ohrmilbenbefall. Hundebesitzer können Ohrmilben bei Ihrem Hund daran erkennen, dass sich das Tier sehr häufig an den Ohren kratzt und ständig den Kopf schüttelt. Der Juckreiz kann sich auch auf den gesamten Kopf ausweiten.Häufig ist die innere Ohrmuschel des Hundes gerötet und durch das starke und häufige Kratzen kann es hier zu Wunden kommen.

Oftmals sind beide Hundeohren betroffen, allerdings muss dies nicht zwingend der Fall sein. In seltenen Fällen können Ohrmilben auch andere Bereiche des Körpers befallen, wo sie allergieähnliche Symptome auf der Haut hervorrufen.

Werden Ohrmilben nicht behandelt, kann es zu Komplikationen kommen. Zusätzlich zum Milbenbefall können bakterielle Infektionen und Entzündungen, wie eine Mittelohrentzündung, entstehen, die im schlimmsten Fall mit einem Durchbruch des Trommelfells einhergehen.

Auch das sogenannte Blutohr (Othämatom) kann bedingt durch einen Ohrmilbenbefall entstehen. Dabei wird durch das starke Kratzen im Ohr ein Blutgefäß verletzt, wodurch es zu Einblutungen kommt und die Ohrmuschel anschwillt. Wenn sich diese Komplikationen zeigen, sollte man seinen Vierbeiner umgehend zum Tierarzt bringen, um eine entsprechende Behandlung einzuleiten. 

Wie kann der Tierarzt Ohrmilbenbefall feststellen?

Die Grafik zeigt einen Hund beim Tierarzt. Zwischen den beiden ist eine vergrößerte Ohrmilbe zu sehen.

Wer Ohrmilbenbefall bei seinem Haustier vermutet, sollte unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Denn Ohrmilben beim Hund sind nicht nur ansteckend für andere Tiere, sondern können unbehandelt auch zu Komplikationen wie Blutohr, Mittelohrentzündung mit Durchbruch des Trommelfells oder bakteriellen Infektionen führen. Um den Milbenbefall festzustellen, untersucht der Tierarzt zunächst Ohren und Gehörgang des Hundes. Der für die Ohrmilben charakteristische schwarz-braune Ohrenschmalz bestätigt meist bereits den Verdacht. Um die Diagnose zu sichern, wird ein Abstrich von dieser Masse genommen. So können Eier und Milben unter dem Mikroskop sichtbar gemacht und ein Befall mit Otodectes cynotis zweifelsfrei festgestellt werden. Ist es bereits zu starken Entzündungen des Ohrs durch eine Sekundärinfektion mit Bakterien gekommen, sind die Milben in diesem Fall unter dem Mikroskop meist nicht mehr nachweisbar. Dann lässt sich die Diagnose durch die charakteristischen Symptome stellen. 

Hunde mit Ohrmilben brauchen die richtige Behandlung 

Um die Parasiten schnellstmöglich loszuwerden und Komplikationen zu vermeiden, sollten Hundebesitzer Ohrmilben bei ihrem Hund unbedingt vom Tierarzt behandeln lassen. Zu Beginn der Behandlung müssen die Hundeohren zunächst gründlich vom bröckeligen Ohrenschmalz befreit werden. Anschließend kann der Tierarzt verschiedene Mittel gegen Ohrmilben beim Hund verschreiben. 

Dazu gehören:

  • Ohrreiniger: Mit speziellem Ohrreiniger können Ohrenschmalz und Verkrustungen im Ohr gelöst werden, damit das saubere Ohr anschließend behandelt werden kann.
  • Milbenabtötende Salben: Die darin enthaltenen Wirkstoffe helfen nicht nur dabei, Milben und Eier abzutöten, sondern lindern gleichzeitig auch den Juckreiz.
  • Spot-ons: Ohrmilbenbefall wird häufig mit einem lokalen Antiparasitikum, sog. Spot-ons, im Nacken des Hundes behandelt.
  • Ohrentropfen: Bei begleitenden Entzündungen im Ohr werden entzündungshemmende und antibakterielle Ohrentropfen eingesetzt.
  • Schwerere Sekundärinfektionen werden bei Bedarf mit Antibiotika behandelt.

Da Ohrmilben sehr ansteckend sind, sollten in Absprache mit dem Tierarzt alle im Haushalt lebenden Tiere mit Milbenmitteln behandelt werden. In manchen Fällen zeigen mit Ohrmilben infizierte Tiere keine Symptome, sind aber trotzdem ansteckend. Deshalb sollte man unbedingt mit dem Tierarzt klären, ob eine Behandlung der anderen im Haushalt lebenden Tiere notwendig ist. Um Ohrmilben beim Hund erfolgreich zu behandeln, ist eine ausreichend lange Anwendung der verschriebenen Präparate wichtig, um alle Entwicklungsstadien der Parasiten abzutöten.

Kann man Ohrmilben beim Hund natürlich behandeln?

Viele Hundebesitzer möchten ihrem Vierbeiner eine Behandlung mit starken Präparaten und Wirkstoffen ersparen und stellen sich daher die Frage, ob sich Ohrmilben beim Hund auch natürlich behandeln lassen. Eine falsche oder unzureichende Behandlung von Ohrmilbenbefall kann jedoch zu Komplikationen und einer Verschlimmerung führen. Daher sollte man den Befall mit Ohrmilben beim Hund unbedingt erst nehmen und sofort beim ersten Auftreten einen Tierarzt konsultieren. In Absprache mit dem behandelnden Tierarzt können dann auch natürliche Mittel begleitend zu den verschriebenen Präparaten gegen die Milben eingesetzt werden. Dies sollte man allerdings unbedingt vorher absprechen, damit mit den Hausmitteln die Wirkung der Milbenmittel nicht abgeschwächt oder gestört wird.  Bei einem Hund mit Ohrmilben können folgende Hausmittel eventuell helfen, die Symptome zu lindern:  

  • Olivenöl wirkt desinfizierend und keimabtötend und kann bei der Reinigung des Ohrs unterstützen.
  • Kokosöl hat ebenfalls eine antibakterielle Wirkung und verströmt einen für die Parasiten unangenehmen Geruch.
  • Wer Ohrmilben beim Hund unterstützend mit Homöopathie behandeln möchte, kann z. B. Silicea Globuli verwenden. Es sollte jedoch mit dem Tierarzt besprochen werden, ob diese Mittel im individuellen Fall einen Nutzen haben können.

Fazit: So können Sie Ohrmilben bei Ihrem Hund vorbeugen 

Werden Ohrmilben beim Hund frühzeitig bemerkt und behandelt, lassen sich die Verschlimmerung der Symptome und Komplikationen vermeiden. Noch besser ist es natürlich, wenn der Ohrmilbenbefall verhindert werden kann. Mit regelmäßiger Ohrenpflege kann man Ohrmilben beim Hund vorbeugen. Deshalb sollten Hundebesitzer die Ohren ihres Vierbeiners regelmäßig kontrollieren und reinigen. Hierfür sind beim Tierarzt auch spezielle Ohrreiniger erhältlich.

Durch die regelmäßige Pflege der Hundeohren werden Auffälligkeiten, die auf einen Milbenbefall hindeuten, bereits frühzeitig bemerkt. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten zur Reinigung der Ohren auf keinen Fall Wattestäbchen verwendet werden. Stattdessen empfiehlt sich die Verwendung eines weichen Tuchs. Milben beim Hund kann man auch durch Präparate mit akariziden Wirkstoffen vorbeugen. Ähnlich wie bei der Vorsorge gegen Zecken können dazu Tabletten oder Spot-on Präparate verabreicht werden. Außerdem sollten Hundebesitzer darauf achten, dass ihre Haustiere alle wichtigen Schutzimpfungen bekommen, um die Anfälligkeit für Infektionen durch Parasiten zu reduzieren.

Selbst die gründlichste Pflege und Vorsorge kann jedoch Ohrmilben beim Hund nicht ausschließen. Dann ist es wichtig, schnellstmöglich mit der richtigen Behandlung des Milbenbefalls zu beginnen. Für diesen Fall lohnt es sich mit einer Hundeversicherung vorzusorgen, um Ihrem Tier im Ernstfall die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen, ohne sich Gedanken um die Kosten machen zu müssen. Denn mit Ihrer fürsorglichen Pflege und der richtigen Versicherung ist Ihr Vierbeiner in jedem Fall bestens versorgt.   

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