Je nach Lebensmonat, Phase der Entwicklung und Erfahrungen zeigen die Tiere ein unterschiedliches Verhalten gegenüber ihrem Besitzer und stellen diesen auch vor unterschiedliche Herausforderungen. Eine große Verantwortung liegt bei Ihnen, dem Tier gerecht zu werden und gleichzeitig sicherzustellen, dass Ihr neuer Hausgenosse über viele Jahre gut zu Ihrem Leben und Umfeld passt.
Für beide Varianten – Welpe oder Junghund – gibt es einige Vor- und Nachteile, die man vor der Anschaffung bedenken sollte. Die Entscheidung, welche Hunderasse am besten zu Ihnen und Ihrer Familie passt, kann am Ende deutlich schwieriger sein, als man zu Beginn denken mag.
Wir zeigen Ihnen in diesem Ratgeber, welche Überlegungen Sie vorab durchführen sollten, und geben Ihnen Informationen an die Hand, die Ihnen bei der Entscheidung zwischen Welpe oder erwachsenem Hund behilflich sein können.
Inhaltsverzeichnis
Wie lange ist die Welpenzeit eines Hundes?
Ist ein Welpe oder erwachsener Hund für Anfänger besser?
Vor- und Nachteile eines Welpen
Vor- und Nachteile eines Junghundes
Welpe oder ausgewachsener Hund – Tipps für die Anschaffung
» Gedanken vor der Anschaffung
» Zusammenleben mit Welpe oder erwachsenem Hund
Welpe oder älterer Hund – welche Hundeversicherungen sind nützlich?
Das genaue Ende der Welpenzeit hängt von der Rasse und dem individuellen Verhalten des heranwachsenden Hundes ab. Sie endet jedoch für gewöhnlich nach der 16. bis 18. Lebenswoche. Erste Indizien dafür sind die geistige Entwicklung und der Zahnwechsel. Dabei ist das Ende der Welpenzeit nicht mit dem Einsetzen der Pubertät oder der Geschlechtsreife zu verwechseln.
Um einen Welpen von einem Junghund unterscheiden zu können, muss man zuerst einmal wissen, wie lang ein Welpe als solcher gilt. Das ist insbesondere daher wichtig, da die Welpenzeit für die Entwicklung des Hundes sehr prägend ist. Durch den Umgang mit anderen Tieren und Menschen wird in dieser nur wenige Monate dauernden Phase das zukünftige Verhalten des Vierbeiners stark beeinflusst. Für Züchter und Besitzer ist das genaue Wissen um die Welpenzeit wichtig, um ideal auf die spezifischen Bedürfnisse des anwachsenden Hundes eingehen zu können und seine Entwicklung hin zu einem ausgeglichenen Charakter in diesen Lebenswochen optimal zu fördern.
Übrigens: Größere Hunderassen entwickeln sich für gewöhnlich, sowohl geistig als auch körperlich, langsamer – auch die Welpenzeit kann sich hier also etwas länger hinziehen!
Ob ein Welpe oder ein heranwachsener oder erwachsener Hund für Anfänger die bessere Wahl ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Einen Hund oder eine Hündin im eigenen Heim aufzunehmen ist keine spaßige Nebenbeschäftigung, sondern eine verantwortungsvolle Aufgabe. Das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners hängt genauso, wie dessen zukünftige Entwicklung, entscheidend von Ihnen ab – Ihrer Fürsorge, Ihrem Verhalten, Ihrer Sachkenntnis, Ihrer Geduld und Ihrem Einfühlungsvermögen.
Gerade wenn Sie vorher noch keine Erfahrungen mit anderen Tieren, speziell Hunden, machen konnten, kann der Kauf eines Junghundes bzw. erwachsenen Hundes ratsam sein. Diese sind im Gegensatz zu Welpen schon eher sozialisiert, kennen Grundregeln und brauchen für gewöhnlich weniger intensive Aufmerksamkeit. Außerdem können Sie so im Tierheim, beim Vorbesitzer oder Züchter ausreichend Informationen über den Hund, seinen Charakter und seine Besonderheiten erfahren und werden nach dem Kauf weniger überrascht. Welpen dagegen fordern gerade in den Sozialisierungs- und Prägungsphasen in den ersten Wochen nach Beziehen des neuen Heims sehr viel Zeit und Liebe, das exakte Futter und ein vorhandenes Knowhow über den Umgang mit dem Tier, der Tierpflege und der Tiergesundheit. Bringen Sie also die grundlegenden Basics im Aufziehen eines Hundes mit und haben auch die notwendige Energie und Leidenschaft im Gepäck, dann spricht natürlich nichts gegen einen kleinen Welpen als neuen, vierbeinigen Freund!
Sich einen Welpen zuzulegen bedeutet auf der einen Seite zwar viel Arbeit und Verantwortung, auf der anderen Seite aber auch die Möglichkeit das Verhaltens des Tieres mit positiv prägen zu können. Aber welche Vor- und Nachteile bringen Welpen außerdem noch mit sich?
Die Erziehung und Prägung gerade in den ersten Wochen und Monaten liegt in Ihrer Hand – das Verhalten lässt sich so eher beeinflussen
Welpen haben bei optimaler Aufzucht noch keine negativen Erfahrungen gemacht, wodurch sich auch noch keine ungewöhnlichen Verhaltensweisen gebildet haben können
Vom ersten Lebensmonat an lässt sich eine intensive und vertraute Bindung aufbauen
Welpen können sich leichter an Ihren eigenen Lebensstil anpassen
Man sieht den Hund von Beginn an aufwachsen, er ist zu jeder Phase Teil Ihres Lebens und Ihrer Familie
Welpen sind ein Überraschungspaket, da sich ihr Charakter bei der Anschaffung noch nicht deutlich offenbart
Größerer Zeitaufwand und sehr viel Geduld – Grundkommandos, erwünschtes Benehmen und das Verhalten gegenüber anderen Hunden müssen noch beigebracht werden
Welpen sind häufig noch nicht stubenrein. Um zu vermeiden, dass der Hund in den ersten Monaten in die Wohnung macht, kann es erforderlich sein, dass Sie unter Umständen nachts mehrmals raus müssen
Welpen müssen mehrmals am Tag gefüttert werden und können durchaus beim Futter sehr wählerisch sein
Das Kümmern um einen Welpen kann ein Vollzeitjob sein, denn sie können nur bedingt allein gelassen werden
Die Belastbarkeit von Welpen ist noch sehr gering: laute Geräusche in der Wohnung, lange Ausflüge, Autofahrten oder Reisen sollten vermieden werden
Wenn Sie zum ersten Mal darüber nachdenken, sich einen Rüden oder eine Hündin zuzulegen, könnte es eine gute Idee sein, in einem der vielen Tierheime vorbeizuschauen. Welche Vorteile und Nachteile der Kauf eines Junghundes oder komplett erwachsenen Hundes vom Tierheim mit sich bringen können, sehen Sie im Folgenden.
Für gewöhnlich ist weniger Aufmerksamkeit und Zeit für das initiale Training notwendig als bei einem Welpen
In dem Alter beherrscht der Hund meist Grundregeln, Kommandos, das angeleinte Gehen und das Verhalten gegenüber anderen Hunden und Menschen
Erwachsene Hunde sind überwiegend stubenrein
Gerade, wenn es das Tierheim gut dokumentiert hat, haben Sie von Anfang an Kenntnisse über Verhalten und Eigenschaften des Vierbeiners
Junghunde sind in der Regel schon selbstständiger und können auch mal eine Weile allein bleiben
Meist sind ausgewachsene Hunde belastbarer und ausgeglichener – ein Vorteil sowohl für einen Haushalt mit Kindern als auch für Senioren
Ganz wichtig natürlich: Sie bieten dem Hund eine Alternative zum Leben im Tierheim
Erwachsene Hunde sind etwas schwerer erziehbar und vielleicht eher stur im Lernen
Gerade Hunde, die im Tierheim gelandet sind, können schon viel erlebt und möglicherweise auch schlechte Erfahrungen gemacht haben – „Macken“ könnten sich etabliert haben
Hat der Junghund eine negative Vorgeschichte, sind viel Fürsorge und Zuspruch notwendig
Eine intensive Bindung zu einem schon ausgereiften Hund aufzubauen, kann deutlich schwieriger sein
Mit steigendem Alter nehmen meist auch Erkrankungen und Einschränkungen zu
Der Hund kommt vielleicht nicht mit dem neuen Umfeld zurecht: Stress, ungewöhnliches Verhalten und das „Vergessen“ der Stubenreinheit könnten die Folgen sein
Viele Faktoren entscheiden sowohl bei der Frage, ob ein Hund angeschafft werden soll, als auch bei der Wahl des Alters und der Rasse des Hundes. Ob ein Welpe oder ein Junghund für Sie die bessere Wahl ist, hängt nicht nur vom Aussehen und dem Charakter des Vierbeiners ab, sondern auch von Ihrer eigenen Persönlichkeit, Ihrem Lebensstil, der finanziellen Situation und dem persönlichen Umfeld. Wichtig ist, dass Sie sich schon vor der Anschaffung des Hundes ausreichend Gedanken gemacht haben, ob ein junger Welpe oder ein ausgewachsener Hund eher Teil Ihres Lebens werden soll! Gekauft ist er schnell, aber die Gewissheit nach ein paar Monaten, dass es vielleicht die falsche Wahl war, hat schwerwiegendere Folgen. Welche Fragen Sie sich vor der Anschaffung des Hundes stellen sollten und welche Tipps Ihnen beim Zusammenleben mit Welpe oder Junghund helfen könnten, sehen Sie im Folgenden.
Vor dem Kauf eines Hundes ehrlich zu sich selbst zu sein und Ihre persönliche Situation und Eignung kritisch zu hinterfragen, kann Ihnen helfen, Ihre Entscheidung nicht nach wenigen Wochen zu bereuen. Dazu gehören unter anderem:
Haben Sie sich dafür entschieden, einen Welpen als neues Familienmitglied zu begrüßen, helfen folgende Verhaltenshinweise für ein gutes Zusammenleben und eine liebevolle Bindung zu ihm:
Sie haben sich für einen erwachsenen Hund an Ihrer Seite entschieden? Dann versuchen Sie, folgende Tipps zu beachten, um dem Hund ein möglichst schönes Hundeleben zu ermöglichen:
Genauso wie beim Menschen kann es über die Jahre auch bei einem Hund passieren, dass dieser erkrankt oder sich schwerwiegender verletzt und eine Operation notwendig wird. Auch kann der Vierbeiner schnell mal einen Schaden anrichten, für den Sie als Hundehalter im Zweifel haften müssen. Das Risiko hoher finanzieller Folgen kann aber zum Glück mit einem sinnvollen Versicherungspaket verhindert werden. Sorgen Sie daher rechtzeitig dafür, eine für Ihren Hund passende Hundeversicherung auszuwählen und abzuschließen.
Wie so oft im Leben steht am Ende der Frage Welpe oder Junghund auch ein großes „es kommt darauf an“. Am wichtigsten ist, dass Sie sich genug Zeit nehmen, die Entscheidung zu fällen. Denn diese wird Ihr Leben und das Ihrer Familie in den nächsten Jahren prägen. Denken Sie sich bei der Entscheidungsfindung einmal in das gemeinsame Leben mit einem potenziellen Vierbeiner – ob Welpe oder ausgewachsener Hund – hinein:
Wenn Sie all diese Fragen ehrlich für sich beantworten, werden Sie sicher herausbekommen, ob ein Welpe oder ein Junghund die richtige Wahl ist. Doch egal ob Welpe oder erwachsener Hund: Für Anfänger ist es in beiden Fällen wichtig, sich ausreichend in die wichtigen Themen der Hundehaltung, Hundepflege und Hundeerziehung einzulesen.