Das Netz an Ladestationen für E-Autos wird mehr und mehr ausgebaut, die Reichweite der heute produzierten Elektroautos wird immer weiter und Besitzer können von einer maßgeschneiderten E-Auto-Versicherung profitieren.
Zusätzlich zu den Einsparungen von Kraftstoff und der Schonung der Umwelt winkt Besitzern von Elektrofahrzeugen aber noch ein weiterer Vorteil: Dank der sogenannten THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) lässt sich bares Geld mit dem E-Auto verdienen. Was hinter dem THG-Quotenhandel der Elektromobilität steckt und wie Sie als Halter eines Elektroautos von der THG-Quote profitieren, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die THG-Quote für das Elektroauto?
Wie die THG-Quote die Elektromobilität fördert
Wie kann man mit dem E-Auto Geld verdienen?
So funktioniert der THG-Quotenhandel beim E-Auto
» Anbieter für die E-Auto THG-Quote suchen
» CO2 Zertifikate vom Umweltbundesamt
» Auszahlung der THG-Quote
Gilt der THG-Quotenhandel nur für Elektroautos?
Mit E-Auto Geld verdienen – ist das steuerpflichtig?
Fazit: Vom THG-Quotenhandel in der Elektromobilität profitieren
Um den CO₂-Ausstoß im Verkehrssektor, aber auch den von Unternehmen (z. B. Mineralölunternehmen) zu verringern, hat sich Deutschland zu mehreren Maßnahmen verpflichtet. So soll vor allem klimafreundliche Mobilität mit Einsparungen und Prämien gefördert und gleichzeitig klimaschädliche Unternehmen mit einer Treibhausgas-Quote Jahr für Jahr weiter eingeschränkt werden.
Wird diese Treibhausgasminderungsquote (kurz: THG-Quote) von Mineralölunternehmen und Co. überschritten, wird eine Strafe an das Umweltbundesamt fällig. Diese kann umgangen werden, wenn die betroffenen Unternehmen sich CO₂-Einsparungen erkaufen – und hier kommen THG und Besitzer von E-Autos zusammen. Über einen THG-Quotenhandel in der Elektromobilität können Besitzer von Elektrofahrzeugen Geld verdienen.
Die im Januar 2022 eingeführte THG-Quote ist ein großer Schritt in Richtung Energiewende im Verkehrssektor. Sie dient als Schnittstelle zwischen Energie und Verkehr und schafft durch die Förderung der Elektromobilität einen lukrativen Anreiz zum Wechsel auf Fahrzeuge mit erneuerbarer Energie. Durch die Fokussierung auf die Elektromobilität als Schlüsseltechnologie soll mittelfristig auch die Ladeinfrastruktur verbessert und ausgebaut werden. Da der mit der THG-Quote verbundene Kostenanstieg für Mineralölunternehmen auf die Kraftstoff-Preise umgelegt werden soll, wird das Fahren mit Verbrennungsmotoren teurer und der Umstieg auf eher klimafreundliche Fahrzeuge vorangetrieben. Der Individualverkehr könnte durch die Einsparungen der CO₂-Emissionen so einen nicht unerheblichen Teil zur Energiewende beitragen.
Halter von Elektroautos haben aufgrund der niedrigen Emissionen und des geringen CO₂-Ausstoßes eine sehr positive Ökobilanz. Jetzt bekommen Besitzer sogar jährlich Geld fürs E-Auto. Denn mit der Treibhausgasminderungsquote werden gerade Mineralölunternehmen dazu bewegt, CO₂-Einsparungen zu kaufen, um ihre Bilanz im grünen Bereich zu halten. Diese Einsparungen kommen von den Elektroauto-Fahrern.
Besitzer von E-Autos können ihr gespartes CO₂ „weiterverkaufen“ und damit jährlich bis zu knapp 400 Euro verdienen. Zwar gilt dieses Gesetz eigentlich nur für Betreiber von Ladestationen, letztlich ist die Voraussetzung aber rechtlich so weit gefasst, dass jeder Halter eines vollelektrischen Fahrzeugs von der THG-Prämie profitieren kann.
Damit Privatpersonen nicht zu viel Aufwand mit dem Hochrechnen der persönlichen THG-Quote haben, errechnet das Umweltbundesamt jedes Jahr aufs Neue den Stromverbrauch eines Elektroautos. Daraus werden anschließend die CO₂-Quotenanteile gebildet, die vom Besitzer des Fahrzeugs verkauft werden können. Da der Direktverkauf der THG-Quote von Einzelpersonen an Unternehmen aber aufgrund der eher geringen Beträge für beide Seiten relativ ineffizient und unpraktikabel wäre, wird hierfür ein Zwischenhändler eingeschaltet. Wir erklären Ihnen, wie das genau funktioniert.
Es gibt verschiedene Zwischenhandel-Anbieter, bei denen sich E-Auto-Fahrer für einen THG-Quotenhandel registrieren können. Zu den bekannteren Anbietern gehören unter anderem The Mobility House, Juicify, Think Mobility oder Emobia. Achten Sie bei der Wahl darauf, dass der Anbieter Ihnen eine fixe Summe mit Auszahlungs-Garantie in den AGBs zugesteht und Sie nicht nur mit „Bis zu“-Preisen anlockt.
Es können ebenfalls Zwischenhändler gewählt werden, die Prämien für das Werben von Freunden auszahlen oder den Erlös an nachhaltige Initiativen und Projekte investieren. Haben Sie sich entschieden, müssen Sie sich nur auf der entsprechenden Plattform registrieren und eine Kopie des Fahrzeugscheins hochladen. Schon profitieren Sie mit Ihrem Elektroauto von der THG-Quote.
Der Anbieter lässt den hochgeladenen Fahrzeugschein dann vom Umweltbundesamt überprüfen und erhält im besten Fall ein THG-Zertifikat. Wie hoch der festgelegte THG-Bonus in dem Zertifikat ist, lässt sich vorab schwer sagen, da Händler den Preis für die CO₂-Emission anhand von Angebot und Nachfrage bestimmt. Der Anbieter sammelt nun die Zertifikate von vielen E-Fahrzeug-Besitzern und verkauft sie anschließend gebündelt an Firmen und Unternehmen, die ihre THG-Quote nicht erfüllt haben und senken wollen.
Nachdem die Anbieter die gesammelten Zertifikate an interessierte Unternehmen verkauft haben, ziehen sie vom eingestrichenen Erlös noch eine Provision ab. Daraufhin erfolgt die Auszahlung des THG-Erlöses an die Besitzer von Elektroautos – das kann mal ein paar Tage, mal ein paar Monate dauern. Der Bonus wird dabei immer in voller Höhe für das gesamte Kalenderjahr ausgezahlt – egal zu welchem Zeitpunkt Sie sich mit Ihrem E-Auto für die THG-Quote registriert haben! Abhängig vom gewählten Anbieter können Sie im Jahr 2022 mit einer THG-Prämie von etwa 250 bis 350 Euro rechnen.
Die THG-Quote wird für alle rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge ausgezahlt. Das sind unter anderem:
Gerade für Besitzer von Leichtkrafträdern und E-Motorrädern zahlt sich die THG-Quote besonders aus, da ihnen trotz deutlich geringerem Verbrauch die gleiche THG-Quote wie für E-Autos zusteht. Es gilt: Geld verdienen lässt sich mit allen Elektroautos und E-Fahrzeugen – unabhängig davon, ob sie gewerblich oder privat genutzt werden. Einzige Voraussetzung ist ein gültiger Fahrzeugschein und alle notwendigen Zulassungsbescheinigungen.
Die THG-Quote kann unter Umständen steuerpflichtig sein. Unterschieden wird hierbei im Einkommenssteuergesetz zwischen nicht-selbstständigen Haltern von Elektroautos und Selbstständigen, die das Fahrzeug als Firmenwagen nutzen. Letztere haben die als Betriebseinnahme geltende THG-Prämie vollständig zu versteuern. Bei Privatpersonen muss der Erlös aus der Treibhausgasminderungsquote für das Elektroauto nur dann unter „Sonstige Einkünfte“ in den Steuern angegeben werden, wenn sie die Freigrenze von 256 Euro überschreiten. Dann allerdings ist die gesamten Höhe des THG-Geldes steuerpflichtig. Lassen Sie sich bei Unklarheiten hierbei am besten von einem Steuerberater unterstützen.
Die Einführung der THG-Quote bringt unter dem Strich viele Vorteile: Besitzer eines E-Autos können sich Jahr für Jahr über ein Bonuseinkommen freuen und der zukünftigen Elektromobilität und somit dem Umweltschutz einen großen Anschub geben. Unternehmen und Privatpersonen dagegen, die Maschinen und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nutzen, bekommen durch die THG-Quote einen finanziellen Anreiz zum Wechsel auf erneuerbare und nachhaltige Energien. E-Auto fahren lohnt sich – und die THG-Quote ist nicht die einzige Förderung für Elektroautos, die Besitzer von Elektroautos beantragen können!