E-Scooter Unfälle sind leider keine Seltenheit. Wohl an kaum jemandem ist im vergangenen Jahr die Nachricht vorbeigegangen, dass in London eine junge Frau auf einem E-Scooter in einem Kreisverkehr von einem Lastwagen erfasst wurde und im Krankenhaus an den Folgen des schweren Verkehrsunfalls verstorben ist. Solche Nachrichten, Unfallzahlen und Statistiken von Unfallforschern sollen Befürworter der Elektromobilität jedoch keinesfalls davon abhalten, die nachhaltigen Elektrotretroller zu nutzen. Auch sollte die Unfallgefahr keine Angst verbreiten, sondern Scooterfahrer dafür sensibilisieren, die E-Scooter bewusst zu nutzen, um die eigene Sicherheit und Gesundheit nicht zu gefährden. Auch an das Wohl anderer und die allgemeine Verkehrssicherheit sollten Sie bei jeder Fahrt mit dem E-Scooter denken.
Im Ratgeber haben wir die häufigsten Unfallursachen für Sie zusammengestellt und erklären Ihnen, wer bei einem E-Scooter Unfall haftet. Haben Sie sich schon um eine E-Scooter-Versicherung gekümmert?
Inhaltsverzeichnis
Augen auf im Straßenverkehr
» Tückische Hindernisse
» Schwere Verletzungen
Wie Sie sich nach einem E-Scooter Unfall verhalten sollten
Wer haftet bei einem Unfall?
» Personen-, Sach- und Vermögensschäden
» Behandlungskosten bei Verletzungen des Fahrers
» Schäden am Fahrzeug
» Ich hatte einen E-Scooter Unfall – wer zahlt?
Laut einer Studie1 kommt es im Stadtverkehr in München pro einer Millionen zurückgelegter Kilometer zu fast 15 Personenschaden-Unfällen mit E-Scootern. Bei vielen Geschädigten ist eine Krankenhauseinweisung notwendig. Damit sind die Zahlen der E-Scooter-Unfallstatistiken in Deutschland deutlich höher als die Unfallzahlen mit Fahrrädern. Die vergleichsweise hohe Anzahl an E-Scooter Unfällen ist u.a. darauf zurückzuführen, dass für Autofahrer nicht genau zu erkennen ist, wann Rollerfahrer beschleunigen oder bremsen. Beim Abbiegen ist es daher umso wichtiger, Handzeichen zu geben.
E-Scooter, die ohne Führerschein gefahren werden dürfen, haben eine vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Was sich zunächst vielleicht nicht besonders schnell anhört, sollte im Straßenverkehr keinesfalls unterschätzt werden. Fährt man mit dem E-Scooter bergabwärts, beschleunigt der fahrbare Untersatz auch gerne mal so stark, dass Geschwindigkeiten über 20 km/h erreicht werden. Viele Elektrorollerfahrer unterschätzen dabei ihre eigenen Fähigkeiten, geraten in gefährliche Situationen oder werden sogar in Unfälle verwickelt.
Um Kleinkrafträder führen zu dürfen, ist je nach Höchstgeschwindigkeit, Hubraum und Leistung des Zweirads ein Führerschein oder zumindest eine Prüfbescheinigung erforderlich, zum Beispiel bei Mofas mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h bzw. 25 km/h. Um mit den elektrischen Rollern mit Haltestange durch die Straßen zu fahren, ist jedoch kein E-Scooter Führerschein notwendig. Dadurch wird zwar einer breiten Zielgruppe der Zugang zu einem praktischen und gleichzeitig umweltbewussten fahrbaren Untersatz ermöglicht, vielen Fahrern, insbesondere Jugendlichen, fehlt jedoch die Übung. Die erfahrene Rennfahrerin Cyndie Allemann rät daher allen Anfängern, zunächst auf ruhigem Gelände zu üben, bevor sie sich mit dem E-Scooter in den dichten Straßenverkehr in der Stadt trauen.
Besonders im Frühling und im Sommer, wenn die Schönwetterfahrer ihre fahrbaren Untersätze aus der Garage holen, wird es auf Radwegen voll. Zusammenstöße mit anderen E-Tretroller-Fahrern oder Radfahrern sind hier leider keine Seltenheit. Fallen diese E-Scooter Unfälle in der Regel noch recht glimpflich aus, haben Unfälle mit Autos oder Motorrädern oft fatalere Folgen und die Betroffenen müssen ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Eine Unfallgefahr kann nicht abgestritten werden – den Spaß am Rollerfahren sollten Sie sich deshalb aber nicht nehmen lassen. Achten Sie dennoch immer auf sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer und treffen Sie verantwortungsbewusste Entscheidungen, wenn Sie mit dem E-Scooter im Straßenverkehr unterwegs sind.
»Man ist sehr schnell unterwegs. Ich habe aber das Gefühl, dass die Autofahrer das unterschätzen. Man muss vor Unfällen aufpassen, vor allem an Kreuzungen. Viele Unfälle mit dem E-Scooter passieren beim Abbiegen, weil es viel schwerer ist, Handzeichen zu geben als mit dem Fahrrad.«
Was für Fußgänger meist völlig ungefährlich ist, kann E-Scooter-Fahrern in einer brenzligen Situation zum Verhängnis werden. Wer beispielsweise mit hoher Geschwindigkeit versucht, über eine Bordsteinkante zu fahren, setzt sich der Gefahr aus, zu stürzen. Daher ist an tückischen Stellen im Straßen- und insbesondere im Stadtverkehr besondere Vorsicht geboten. Cyndie Allemann kennt das aus dem Rennsport – fährt sie einen schwierigen Abschnitt, muss sie ihre Geschwindigkeit verringern. Wir haben die Rennfahrerin einen Tag lang mit ihrem elektrischen Flitzer begleitet. Dabei ist sie einigen Hindernissen begegnet, für deren Meisterung sie Tipps für E-Scooter-Fahrer parat hat:
Besondere Gegebenheiten setzen besondere Vorsicht im Verkehr voraus. Nur so kann E-Scooter Unfällen vorgebeugt werden. Bei Nässe und Dunkelheit passieren besonders viele Verkehrsunfälle – nicht nur mit Elektrokleinstfahrzeugen wie E-Scootern, auch mit anderen Fahrzeugen. Doch auf dem E-Tretroller ist man als Fahrer weniger geschützt als z.B. in einem Auto. Auch für schwieriges Gelände hat Cyndie Allemann wertvolle Tipps für Scooterfahrer:
Wer mit einem E-Scooter am Straßenverkehr teilnehmen möchte, sollte sich an alle Verkehrsregeln halten, die auch für die anderen Verkehrsteilnehmer gelten. Ansonsten gefährden Sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere.
Häufige Ursachen für Unfälle mit dem E-Scooter sind u.a.:
Im besten Fall gehen E-Scooter Unfälle für alle Beteiligten glimpflich aus, doch nicht selten kommt es zu Verletzten. Laut einer Bilanz von Unfallforschern sind Kopfverletzungen, Prellungen und Schürfwunden die häufigsten Folgen von Unfällen mit dem E-Scooter:
Unmittelbar nach einem Verkehrsunfall stehen die meisten Menschen unter Schock. Dennoch sollten Sie versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren und an folgende Punkte zu denken:
Im besten Fall kommen Sie mit Ihrem Elektrotretroller immer sicher am Ziel an, doch was passiert, wen dem nicht so ist und Sie in einen E-Scooter Unfall verwickelt werden? Wer haftet für die entstandenen Schäden?
Stellen Sie sich vor, Sie haben in einem Moment der Unachtsamkeit einen Unfall mit Ihrem E-Scooter verursacht, bei dem Sie selbst und ein Fahrradfahrer verletzt wurden. Sowohl Ihr eigener Roller als auch das Fahrrad des Unfallbeteiligten sind demoliert. Haben Sie für alle entstandenen Schäden eine Versicherung?
»Ohne Versicherungsplakette fahren ist verboten. Außerdem wird es bei einem Unfall richtig teuer. Also: Versichern lohnt sich doppelt.«
Für Schäden an anderen Fahrzeugen und Personenschäden an Unfallbeteiligten kommt die E-Scooter-Versicherung als Haftpflichtversicherung auf. Bei Helvetia sind Sie im Falle eines E-Scooter Unfalls mit einer pauschalen Deckungssumme von 100 Mio. Euro sowie 15 Mio. Euro pro geschädigter Person versichert. Haben Sie keine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, müssen Sie den Schaden aus eigener Tasche zahlen. In dem Fall schützt Sie auch keine andere Versicherung, denn auch die private Haftpflichtversicherung greift nicht.
Sie besitzen keinen eigenen E-Tretroller, aber leihen sich regelmäßig einen Roller aus? In Großstädten, in denen viele Verleiher vertreten sind, ist das keine Seltenheit. Werden Sie mit einem geliehenen E-Roller in einen Unfall verwickelt, sind Sie über den Verleiher versichert, denn der sorgt in der Regel für den Versicherungsschutz.
Die E-Scooter-Haftpflichtversicherung schützt Sie vor Forderungen Dritter, doch wer zahlt eigentlich, wenn Sie selbst verletzt werden? Je nach Art bzw. Schwere der Verletzung zahlt entweder die Krankenversicherung oder, sofern vorhanden, die Unfallversicherung. Die Unfallversicherung schaltet sich in der Regel ein, sollte der Versicherte durch den E-Scooter Unfall dauerhaft körperlich eingeschränkt sein.
Elektrotretroller sind zwar robust, doch kommt es zu einem schweren Unfall, tragen die Elektrokleinstfahrzeuge meist einen großen Schaden davon. Die Reparaturkosten für das eigene Fahrzeug müssen Besitzer jedoch selbst zahlen – ein Grund mehr, keine unüberlegten Entscheidungen zu treffen, wenn man sich hinter die Haltestange eines E-Scooters klemmt. An allererster Stelle sollte immer Ihr eigenes und das Wohl der anderen Verkehrsteilnehmer stehen, doch auch ein Gedanke an den eigenen Geldbeutel kann nicht schaden.
Wurden bei dem Unfall Personen oder Gegenstände Dritter durch Ihren E-Scooter beschädigt, zahlt die E-Scooter-Haftpflichtversicherung, sofern Sie einen Versicherungsschutz nachweisen können. Sind Sie selbst als Fahrer zu Schaden gekommen, zahlt, je nach Schwere der Verletzungen, die Kranken- oder Unfallversicherung. Für Schäden am E-Scooter müssen Sie in der Regel selbst aufkommen.
Der Fahrspaß sollte bei E-Scootern nicht zu kurz kommen, dennoch sollte die Verkehrssicherheit immer an erster Stelle stehen. Denken Sie im Verkehr nicht nur an sich selbst, sondern auch daran, welche Folgen ein Unfall mit dem E-Scooter für andere eventuell Beteiligte haben könnte.
Doch auch der aufmerksamste Scooterfahrer ist vor E-Scooter Unfällen nicht zwangsläufig sicher. Sorgen Sie für den Fall eines Unfalls vor und schließen Sie noch heute eine Haftpflichtversicherung für Ihren E-Scooter ab. Helvetia hat den Bedarf eines Rundum-Sorglos-Pakets für Scooterfahrer erkannt und bietet für E-Scooter mit Straßenzulassung eine leistungsstarke Versicherung an, die Sie online in wenigen Schritten abschließen können.