Welche Voraussetzungen gelten für die Fahrerlaubnis? Welche Kategorien von Motorrollern gibt es und was unterscheidet sie? Und vor allem: Worauf sollten Sie achten, damit Sie Ihren Roller sicher und regelkonform fahren dürfen? Antworten auf diese Fragen sowie praktische Tipps finden Sie in diesem Ratgeber.
Das Fahren eines Rollers verbindet praktische Mobilität mit zahlreichen Vorzügen. Das macht das Zweirad im Alltag zu einer attraktiven Alternative zum Auto. Die Kombination aus Flexibilität und Unabhängigkeit macht den Roller zu einem praktischen Fahrzeug. Vorteile des Fahrens eines Rollers können beispielsweise sein:
Motorroller und ähnliche Zweiräder lassen sich anhand ihrer Leistung, Geschwindigkeit und ihres Einsatzzwecks in verschiedene Kategorien unterteilen. Die Wahl des richtigen Fahrzeugs hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen, Ihrem Fahrstil und der vorhandenen Fahrerlaubnis ab. Für die tägliche Nutzung in der Stadt sind kleinere Roller oft ausreichend, während leistungsstarke Modelle für längere Strecken oder den Pendelverkehr ideal sein können. Hier sind die gängigsten Rollerarten:
Sie sind unsicher, ob ein Roller, ein Mofa oder ein Moped das richtige Fahrzeug für Sie ist? In unserem Ratgeber finden Sie einen umfänglichen Vergleich verschiedener Kleinkrafträder und erfahren mehr über die jeweiligen Besonderheiten und passenden Einsatzbereiche dieser Fahrzeuge.
Um einen Roller im Straßenverkehr fahren zu dürfen, benötigen Sie immer eine gültige Fahrerlaubnis. In den meisten Fällen reicht der Autoführerschein der Klasse B (Pkw-Führerschein) aus, da dieser den Rollerführerschein der Klasse AM integriert und somit das Fahren von Kleinkrafträdern bis 45 km/h erlaubt. Ähnlich verhält es sich mit dem Führerschein der Klasse A1 (Leichtkrafträder), der zusätzlich das Führen von Rollern und Leichtkrafträdern bis 125 ccm abdeckt.
Wer bereits einen Autoführerschein der Klasse B besitzt, kann durch die Schlüsselzahl B196 ebenfalls Leichtkrafträder bis 125 ccm fahren – ähnlich wie mit der Klasse A1. Die B196-Erweiterung ist eine zeitsparende und kostengünstige Alternative, da weder eine praktische noch eine theoretische Prüfung erforderlich ist.
Wer hingegen bereits ab 15 Jahren ein motorisiertes Zweirad führen möchte, kann nach der Teilnahme an einem Theoriekurs einen Mofa-Führerschein erwerben. Dieser berechtigt zum Fahren von Mofas mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 25 km/h und stellt eine einfache Möglichkeit dar, erste Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln. Beachten Sie jedoch, dass der Mofa-Führerschein keine Berechtigung für schnellere Fahrzeuge bietet.
Für Kleinkrafträder und Roller mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h, beispielsweise Motorroller mit einem Hubraum von bis zu 50 ccm, ist die Führerscheinklasse AM erforderlich. Diese Fahrerlaubnis kann in Deutschland ab einem Mindestalter von 15 Jahren erworben werden und erfordert eine reguläre Theorie- und Praxisprüfung. Allerdings gilt der Führerschein bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres ausschließlich im Inland – Fahrten ins Ausland sind in diesem Zeitraum nicht erlaubt.
Roller, die schneller als 45 km/h fahren oder einen größeren Hubraum als 50 ccm besitzen, erfordern eine Fahrerlaubnis der Klasse A1 oder höher. Der Führerschein der Klasse A1 kann ab einem Mindestalter von 16 Jahren erworben werden. Er setzt ebenfalls eine bestandene Theorie- und Praxisprüfung voraus. Für leistungsstärkere Fahrzeuge sind die Klassen A2 oder A notwendig, die an höhere Altersgrenzen geknüpft sind.
Neben einer gültigen Fahrerlaubnis ist zum Fahren eines Rollers eine Versicherung notwendig, denn in Deutschland besteht eine gesetzliche Versicherungspflicht für alle Kraftfahrzeuge, einschließlich Kleinkrafträdern wie Mopeds und Rollern. Das Fahren ohne gültigen Versicherungsschutz stellt eine Straftat dar und kann, ebenso wie das Fahren ohne oder mit falscher Fahrerlaubnis, mit Bußgeldern oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden.
Das Ihr Roller versichert ist, ist durch ein gültiges Versicherungskennzeichen für Kleinkrafträder sichtbar. Dieses Kennzeichen zeigt an, dass für Ihr Fahrzeug eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen wurde, die Personen-, Sach- und Vermögensschäden abdeckt, die durch Ihr Fahrzeug entstehen. Außerdem kann Ihr Roller über eine optionale Teilkaskoversicherung vor zusätzlichen Schäden, beispielsweise durch Naturgewalten, und bei Diebstahl versichert werden. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Vergleich von Rollerversicherungen.
Um gesetzeskonform und sicher unterwegs zu sein, erfordert das Fahren eines Rollers die Einhaltung bestimmter Verkehrsregeln. Das Beachten dieser Vorschriften sorgt nicht nur für Ihre Sicherheit, sondern schützt auch andere Verkehrsteilnehmer und hilft, Bußgelder oder andere rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Sie beachten sollten:
Das Fahren eines Rollers ist gar nicht so schwer, wenn Sie die grundlegenden Schritte beherrschen. Hier ist eine kurze Anleitung, wie Sie sicher starten:
Als Anfänger sollten Sie sich Zeit nehmen, sich mit Ihrem Fahrzeug vertraut zu machen. Üben Sie das Fahren des Rollers zunächst in einer sicheren Umgebung wie einem Parkplatz, bevor Sie in den Straßenverkehr starten. Beginnen Sie dann mit Fahrten auf ruhigen Straßen, um sich an den Verkehr zu gewöhnen, und halten Sie sich immer an die geltenden Verkehrsregeln.
Das Fahren eines Rollers verbindet Mobilität, Flexibilität und Fahrspaß auf ideale Weise. Mit dem passenden Modell und der richtigen Fahrerlaubnis können Sie nicht nur kostengünstig unterwegs sein, sondern auch den Straßenverkehr in urbanen Gebieten souverän meistern. Achten Sie dabei stets auf die geltenden Verkehrsregeln und die richtige Ausrüstung wie einen zugelassenen Helm. Auch die Versicherungspflicht und der Erwerb eines gültigen Versicherungskennzeichens dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Ein sicherer und verantwortungsbewusster Umgang mit dem Fahrzeug schützt Sie und andere Verkehrsteilnehmer gleichermaßen und sorgt für ein stressfreies Fahrerlebnis.