Welche Versicherung greift Ihnen im Schadenfall unter die Arme? Braucht man eine spezielle Leitungswasserversicherung oder reicht die Hausratversicherung? Gibt es etwas, das man vorbeugend gegen einen Leitungswasserschaden tun kann? Wie verhält man sich am besten, wenn Leitungswasser austritt?
Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter einem Schaden durch Leitungswasser?
Welche Versicherung greift bei einem Leitungswasserschaden?
Was ist bei einem Leitungswasserschaden versichert?
» Dann zahlt die Wohngebäudeversicherung Leitungswasserschäden
» Diese Leitungswasserschäden übernimmt die Privathaftpflichtversicherung
» Versicherungsschutz durch die Hausratversicherung bei Leitungswasserschaden
» Beispiel für Schadensfall und Versicherungsschutz bei Leitungswasserschaden
Welchen Pflichten müssen Versicherungsnehmer bei einem Leitungswasserschaden nachkommen?
Was können Sie bei einem Leitungswasserschaden tun?
Tipps: So können Sie einen Leitungswasserschaden vermeiden
Darauf sollten Sie bei der Versicherung von Leitungswasserschäden achten
Häufig gestellte Fragen zum Thema Leitungswasserschaden versichern
Sobald Wasser aus Wasserleitungen unkontrolliert und unbeabsichtigt austritt, spricht man per Definition von einem Leitungswasserschaden. Dieser Schaden entsteht zum Beispiel häufig durch Frost, poröse Rohre und Leitungen, aber auch durch Installations- oder Materialfehler. Vor allem Heizungsrohre, Wasseranschlüsse an Waschmaschinen, Armaturen in Küche und Bad, oder auch Zu- und Abflussrohre rund um das Gebäude sind häufig von Wasseraustritt betroffen.
Versicherer verwenden hier gerne den Begriff des bestimmungswidrigen Austritts von Leitungswasser. Das heißt einfach nur, dass Leitungswasser an irgendeiner Stelle herausläuft, an der es nicht sollte. Wichtig ist dabei zu beachten, dass die Betonung auf Leitungswasser und nicht allgemein auf Wasser liegt. Denn bei einer Überschwemmung, Starkregen oder einem entstandenen Schaden durch Löschwasser handelt es sich um einen Wasserschaden, nicht um einen Leitungswasserschaden.
Versicherer unterscheiden genau zwischen Wasseraustritt durch Leitungswasserschäden und anderen Wasserschäden. Achten Sie daher beim Abschluss Ihrer Versicherung darauf, dass beide Arten abgedeckt sind, um rundum gegen die gewaltige Kraft von Wasser abgesichert zu sein. Mit einer Hausratversicherung können Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie sind zum einen durch die integrierte Leitungswasserversicherung gegen Leitungswasserschäden abgesichert und zum anderen gegen Elementarschäden jeglicher Art – auch durch Wasser.
Bei einem Leitungswasserschaden können gleich drei verschiedene Versicherungen einspringen, abhängig von der Ursache und den entstandenen Schäden. Versicherer prüfen genau, welche Art von Schaden vorliegt, bevor eine Regulierung erfolgt. Schäden an festen Wasserinstallationen im oder am Haus, wie etwa Rohre oder Heizungsanlagen, sind ein Fall für die Wohngebäudeversicherung. Wenn hingegen durch austretendes Leitungswasser Ihr Hausrat, beispielsweise Möbel, Teppiche oder andere bewegliche Gegenstände, beschädigt werden, kommt die Hausratversicherung ins Spiel. Wird durch den Wasserschaden in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus auch ein Nachbar betroffen, übernimmt in der Regel die Privathaftpflichtversicherung die Regulierung. Da mehr als die Hälfte der Deutschen in Mietverhältnissen lebt, sind insbesondere die Privathaftpflicht- und die Hausratversicherung von Bedeutung. Die Wohngebäudeversicherung hingegen ist in solchen Fällen Aufgabe des Eigentümers.
Ein Leitungswasserschaden kann schnell hohe Kosten verursachen – sowohl für die Reparatur des Schadens als auch für die Regulierung der Folgekosten. Welche Versicherung in welchem Fall zahlt, hängt von der Art des Schadens und den betroffenen Bereichen ab. Grundsätzlich kommen bei Leitungswasserschäden drei Versicherungen infrage: die Wohngebäudeversicherung, die Hausratversicherung und die Privathaftpflichtversicherung. Damit Sie genau wissen, wann welche Versicherung einspringt, erklären wir die Unterschiede im Detail.
Für Versicherungsnehmer bestehen einige Pflichten, denen sie nachkommen müssen. Werden diese vernachlässigt, kann es sein, dass die Versicherung den Leitungswasserschaden nur teilweile oder gar nicht übernimmt. Im Fokus steht dabei die Vermeidung eines Schadens durch Leitungswasser, also vorbeugende Maßnahmen. Gehen Sie hier besonders sorgfältig vor, denn das Verhindern von geplatzten Wasserleitungen oder eines Rohrbruchs kommt in erster Linie Ihnen selbst zugute. Die Hausratversicherung übernimmt zwar die Kosten des Leitungswasserschadens, persönliche Gegenstände wie Fotos, Urlaubserinnerungen und andere emotional wertvolle Dinge kann sie jedoch nicht ersetzen. Diesen Pflichten müssen Sie nachkommen:
Für Mieter von Mietwohnungen entfallen natürlich ein paar Pflichten, dennoch sollten sie immer aufmerksam sein.
Ein Wasserschaden kann plötzlich auftreten und ist oft mit hohen Kosten und großem Aufwand verbunden. Wenn Sie bemerken, dass aus einer Wasserleitung, einem Ventil oder an anderer Stelle unkontrolliert Wasser austritt, sollten Sie Folgendes tun:
Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie die Schäden durch austretendes Wasser begrenzen und das Risiko künftiger Wasserschäden deutlich reduzieren.
Beim Abschluss einer Versicherung für Leitungswasserschäden sollten Sie darauf achten, welche Wasserleitungen abgesichert sind. Leitungen außerhalb des Grundstücks müssen bei einer Gebäudeversicherung meistens zusätzlich versichert werden, aber teilweise auch Rohre, die direkt auf dem Grundstück liegen. Ein genauer Blick in die Versicherungsunterlagen Ihres Versicherers lohnt sich auf jeden Fall.
Versicherungen können in bestimmten Fällen die Regulierung verweigern, insbesondere wenn grobe Fahrlässigkeit oder ausbleibende Maßnahmen zur Schadensbegrenzung im Raum stehen. Damit Sie im Ernstfall nicht auf den Kosten sitzen bleiben, sollten Sie folgende Punkte beachten:
Achten Sie auch darauf, inwieweit nur zeitweise genutzte Wohnungen oder Gebäude gegen Leitungswasserschäden versichert sind. Entsteht der Schaden zum Beispiel in Ihrer Ferienwohnung, die nicht regelmäßig bewohnt ist, kann der Versicherungsschutz eingeschränkt sein.
Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Versicherungssumme, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Das ist vor allem bei der Hausratversicherung wichtig, denn die Einrichtung kann sich ständig verändern. Sie legen sich zum Beispiel einen neuen Smart-TV zu, sind Sammler von teuren Designer-Uhren oder tauschen einfach nach und nach Ihre Studenteneinrichtung gegen neue Möbel aus. Dadurch steigt der Wert Ihres Hausrats, der bei einem Leitungswasserschaden ersetzt werden muss. Ist die Versicherungssumme Ihrer Hausratversicherung zu niedrig, bekommen Sie unter Umständen nicht alle Kosten ersetzt. Die Kosten der Hausratversicherung erhöhen sich zwar mit einer höheren Versicherungssumme, diese sind jedoch nicht mit den Kosten zu vergleichen, auf denen Sie wegen einer Unterversicherung sitzen bleiben können.