Je nach Stärke der Entzündung werden zusätzlich noch Medikamente für nach der Behandlung verschrieben. Neben der durch Bakterien verursachten Entzündung gibt es noch weitere Ursachen, die zu einer Zahnfleischentzündung beim Hund führen können.
Ein Gang zum Tierarzt ist jedoch in allen Fällen notwendig. Wird der Vierbeiner nicht frühzeitig behandelt, kann eine Entzündung des Zahnhalteapparats folgen, es kann Karies entstehen oder andere Organe werden durch die Bakterien angegriffen. Um die Schmerzen und Symptome der Zahnfleischentzündung zu lindern gibt es zwar Hausmittel, diese ersetzen aber keinesfalls den Besuch beim Tierarzt. Zum optimalen Schutz Ihres Haustieres bietet sich eine Hundekrankenversicherung an, mit der Sie im Ernstfall Behandlungskosten sparen können.
Inhaltsverzeichnis
» Wodurch werden Zahnfleischentzündungen bei Hunden verursacht?
» Welche Symptome können bei einer Zahnfleischentzündung beim Hund auftreten?
» Schwerwiegende Langzeitfolgen einer Zahnfleischentzündung beim Hund
» Tierarztbesuch mit dem Hund: Diagnose der Zahnfleischentzündung
» Wie wird die Zahnfleischentzündung beim Hund behandelt?
» Zahnfleischentzündung bei älteren Hunden
» Hausmittel gegen die Zahnfleischentzündung beim Hund
» So beugen Sie einer Zahnfleischentzündung beim Hund vor
» Fazit – Sparen Sie Ihrem Vierbeiner mit einer frühzeitigen Behandlung Schmerzen
Die häufigste Ursache für eine Zahnfleischentzündung beim Hund sind bakterielle Zahnbeläge, auch Plaque genannt. Wird der Zahnbelag nicht entfernt, bildet sich daraus Zahnstein beim Hund. Der Zahnstein bietet wiederum weitere Angriffsflächen für Bakterien. Durch entzündliche Reaktionen, auch verursacht durch pathogene Keime, kann eine Gingivitis beim Hund entstehen. Dabei handelt es sich um eine bakteriell verursachte Entzündung des Zahnfleisches. Zudem kann sich das Gewebe rund um die Zähne des Vierbeiners lockern. Das Entstehen von Zahnbelag und Zahnstein kann durch suboptimales Futter begünstigt werden. Eine Futterberatung beim Tierarzt über die Auswahl eines geeigneten Futters zur Vermeidung von Zahnstein oder beim Vorliegen einer Gingivitis ist dringend zu empfehlen.
Weitere Ursachen, die bei Hunden eine Zahnfleischentzündung hervorrufen können, können kleine Verletzungen im Maul, z. B. durch Holzsplitter sein. Fehlstellungen oder Missbildungen des Gebisses, die zu einer Fehlbelastung der Zähne führen, können ebenfalls eine Entzündung des Zahnfleisches hervorrufen. Bestimmte Rassen sind dafür anfälliger, da ihre Zähne oft zu eng stehen. Davon betroffen sind vor allem brachyzephale (kurzköpfige) Hunde, wie Möpse, französische Bulldogen oder Toy-Rassen, zu denen Chihuahuas zählen. Aufgrund eines übermäßigen Wachstums des Zahnfleisches unterliegen Boxer auch dem erhöhten Risiko einer Zahnfleischentzündung.
Ursachen für die Entzündung müssen nicht zwingend in direkter Verbindung mit den Zähnen, Zahnfleisch oder dem Zahnhalteapparat stehen: Stoffwechselerkrankungen, Nierenprobleme, Erkrankungen des Immunsystems, Infektionskrankheiten und andere Erkrankungen können ebenso ursächlich zu einer Zahnfleischentzündung beitragen.
Beim Vorliegen einer Zahnfleischentzündung beim Hund entwickeln sich häufig starke Schmerzen. Diese Symptome können die Lebensqualität unserer Vierbeiner erheblich beeinflussen, deshalb ist der schnelle Gang zum Tierarzt unerlässlich. Um Ihrem Tier die Schmerzen etwas erträglicher zu machen und die Symptome zu lindern, können auch in Ausnahmefällen unterstützend diverse Hausmittel eingesetzt werden. Um eine Zahnfleischentzündung zu erkennen, gibt es einige typische Symptome.
Rötungen und Schwellungen im Kieferbereich, Zahnfleischbluten und Blut im Speichel sind sehr auffällige Anzeichen für eine Entzündung des Zahnfleisches. Ebenso sind gelbe Ablagerungen und Verfärbungen auf den Zähnen und glasige Zahnfleischränder gut zu erkennen. Aber auch im Verhalten Ihres Vierbeiners lassen sich Symptome erkennen. Wird Futter nur noch einseitig gekaut oder nimmt der Appetit ab, so kann dies auf Zahnschmerzen hindeuten, die u. a. durch eine Zahnfleischentzündung verschuldet sein können. Bei starken Zahnschmerzen verweigert der Hund zudem Kauknochen oder Zerrspiele mit Seilen und Spielzeugen.
Durch eine langanhaltende oder chronische Zahnfleischentzündung kann eine Paradontitis entstehen. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Zahnhalteapparats. Paradontitis sollte frühzeitig erkannt und behandelt werden, um die Ausbreitung zu verhindern. Ist die Entzündung des Zahnhalteapparats bereits zu weit vorangeschritten, müssen die betroffenen Zähne gezogen werden.
Eine weitere verheerende Folge der Zahnfleischentzündung kann die Beschädigung von anderen Organen im Körper des Hundes sein. Die Bakterien aus den entzündeten Bereichen können sich über die Blutbahn im ganzen Körper verbreiten und dort unter Umständen auch die Organe angreifen. Dementsprechend ist es enorm wichtig, bei Hunden eine Zahnfleischentzündung frühzeitig und umfassend vom Tierarzt behandeln zu lassen.
Um eine Zahnfleischentzündung beim Hund diagnostizieren zu können, muss der Tierarzt zunächst die Maulhöhle des Hundes eingehend untersuchen. Hauptaugenmerk ist das Erkennen von Rötungen, Schwellungen und Vereiterungen. Die Untersuchung erfolgt oft unter leichter Narkose, um die Prozedur zu erleichtern und Blutungen und Reizungen, insbesondere des Zahnfleisches, zu vermeiden.
Der Tierarzt kontrolliert bei der Untersuchung allerdings nicht nur das Maul, sondern führt auch eine Allgemeinuntersuchung durch. Gibt es Anzeichen einer Stoffwechselerkrankung oder besteht der Verdacht auf das Vorliegen einer sonstigen Erkrankung, kann die Entnahme einer Blutprobe durchaus sinnvoll sein. Bei übersteigerter Zahnfleischbildung werden Gewebeproben entnommen, um den Hund auf Tumore zu untersuchen. Außerdem können zur Begutachtung der Zahnwurzeln und Kieferknochen die Zähne geröntgt werden. Im Gegensatz zur Paradontitis sind bei der Gingivitis in der Regel die Zahnwurzeln und Verankerungen im Kiefer noch intakt.
Die genaue Art der Behandlung richtet sich nach der Ursache der Entzündung. Bei Gingivitis, also einer bakteriellen Ursache, steht zur Behandlung eine professionelle Zahnreinigung an. Diese wird unter Vollnarkose durchgeführt und dient der schonenden Entfernung von Zahnstein und Bakterien. Durch die verringerte Zahl bzw. das ausgewogene Verhältnis an Bakterien kann das Zahnfleisch abheilen. Zur Abheilung können vom Tierarzt zusätzlich Medikamente (z. B. Antibiotika-Tabletten) oder antiseptische bzw. entzündungshemmende Salben verschrieben werden.
Sind die Zähne allerdings schon gelockert oder erkrankt, müssen sie gezogen werden, auch um die Verbreitung der Bakterien zu stoppen. Bei einer gezielten bakteriellen Behandlung ist die Prognose für eine vollständige Heilung des Vierbeiners gut.
Sind Bakterien nicht die Ursache der Zahnfleischentzündung beim Hund, muss zunächst das Problem identifiziert werden, um die richtige Behandlung durchzuführen. Resultiert die Zahnfleischerkrankung aus einer Fehlstellung der Zähne, kann die Zahnfleischentzündung unter Umständen mit einer Zahnspange für Hunde behandelt werden. Im Gegensatz zur Gingivitis, ist bei nicht-bakteriellen Ursachen die Vorgehensweise eine andere und der Heilungsprozess kann komplexer und langwieriger verlaufen.
Zur Behandlung einer Zahnfleischentzündung beim Hund ist oft eine Vollnarkose nötig. Eine Narkose bei älteren Hunden ist allerdings, wie in jedem Alter, nicht komplett risikofrei. Deshalb wird vor der Behandlung vom Tierarzt geprüft, die Wahl der Narkose auf den Gesundheitsstatus des alten Vierbeiners einzustellen.
Die Kosten der Behandlung lassen sich nicht pauschalisieren und variieren von Fall zu Fall. Prinzipiell ist aber festzuhalten, je aufwändiger der Eingriff, desto teurer. Die Kosten setzen sich aus den tierärztlichen Leistungen nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) sowie den eingesetzten Medikamenten und Verbrauchsmaterialien zusammen.
Erleidet Ihr treuer Begleiter eine Erkrankung der Zähne, kann Ihnen unsere Hundekrankenversicherung mit Zahnzusatzschutz helfen. Je nachdem, welche Behandlung ansteht, übernehmen wir die Kosten des Tierarztes für Sie. So sparen Sie sich die Tierarztkosten und zaubern Ihrem Vierbeiner wieder ein Lächeln auf die Lippen.
In der Apotheke gibt es einige Medikamente und Salben, die dem Hund bei einer Zahnfleischentzündung helfen können. Vor allem dienen diese zur besseren Abheilung nach der Behandlung durch den Tierarzt, wie Antibiotika oder antiseptische Salben. Deswegen steht zuerst der Besuch beim Tierarzt an, bevor in der Apotheke die verschriebenen Medikamente gekauft werden.
Häusliche Mittel gegen Zahnfleischentzündung beim Hund dienen lediglich zur Linderung der Symptome und ersetzen nicht den Besuch beim Tierarzt. Gängige Hausmittel, um die Schmerzen der Zahnfleischentzündung zu verringern, sind Binden mit kaltem Kamillentee oder Kokosöl, das vorsichtig auf das Zahnfleisch aufgetragen wird.
Als Hundehalter können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um eine Gingivitis beim Hund vorzubeugen. Besonders wichtig ist die richtige Zahnpflege für den Hund, mit regelmäßigem Zähneputzen. Aber selbst bei geputzten Zähnen sollte regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden. Die genaue Häufigkeit kann mit dem durchführenden Tierarzt abgeklärt werden. Des Weiteren sollten Sie beim Einkauf Wert auf hochwertiges Futter für Ihr Tier legen, das möglichst wenige Beläge provoziert und einen Reinigungseffekt bietet.
Entzündungen des Zahnfleisches sind bei Hunden meist bakteriell bedingt. In diesen Fällen ist die Erkrankung gut behandelbar, wenn frühzeitig der Tierarzt aufgesucht wird. Liegt der Ursprung der Zahnfleischentzündung woanders, kann sich der Heilungsprozess deutlich komplizierter und länger gestalten. Um Ihrem Hund die Schmerzen im Maul erträglicher zu machen, können Hausmittel, wie Kokosöl oder Kamillentee verwendet werden. Diese ersetzen aber in keinem Fall den Arztbesuch. Wer als Hundehalter einer Entzündung des Zahnfleisches prophylaktisch entgegenwirken möchte, sollte die Zahnpflege seines Hundes richtig und regelmäßig durchführen. Kommt es dennoch zum Ernstfall und Ihr Hund erleidet eine Zahnfleischentzündung, kann Ihnen eine Hundeversicherung bei der Übernahme der Kosten helfen.