Bekommt eine Katze innerhalb eines Jahres beispielsweise 8 Junge und diese vermehren sich im gleichen Tempo, sind es nach 2 Jahren bereits 40 Katzen. Nach 4 Jahren haben bereits 1000 Katzen das Licht der Welt erblickt – unmöglich, dass alle Katzen aufgenommen werden können.
Eine Kastration hilft dabei, die Überpopulation von Katzen einzudämmen. Zusätzlich kann durch den Eingriff das Leben einer Katze, ausgenommen Zuchttiere, angenehmer gestaltet und ihr somit einiges an Leid erspart werden. Mögliche Nebenwirkungen einer Kastration sind sehr überschaubar und in der Regel gut in den Griff zu bekommen.
Wann Sie eine Katze kastrieren lassen sollten und welche Folgen eine Kastration für eine Katze oder einen Kater haben, können Sie in diesem Artikel nachlesen. Auch erklären wir Ihnen, wie Sie die Kosten einer Kastration mit Hilfe einer Katzenkrankenversicherung bewältigen können.
Inhaltsverzeichnis
» Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Katzen kastrieren und sterilisieren?
» Warum man Katzen & Kater kastrieren lassen sollte
» In welchem Alter sollte ich meine Katze kastrieren lassen?
» Welche Risiken & Nebenwirkungen kann die Kastration einer Katze haben?
» Auch Wohnungskater und -katzen sollten kastriert werden
» Kastration von Katzen vor der Geschlechtsreife
» Ab wann kann ich meine Katze kastrieren lassen?
» Gibt es eine Kastrationspflicht für Katzen?
» So verläuft die Kastration für Katzen und Kater
» Wie viel kostet die Kastration einer Katze?
» Was Sie nach dem Eingriff beachten sollten
» Nachversorgung der Katze beim Tierarzt
» Hier beantworten wir Ihnen weitere Fragen zum Thema Katzen & Kater kastrieren
» Muss man Katzen kastrieren?
» Was passiert, wenn man Katzen zu früh kastrieren lässt?
» Müssen Katzen vor der Kastration einmal geworfen haben?
» Können kastrierte Kater noch markieren?
» Was bedeutet Dauerrolligkeit?
Es existiert das Missverständnis, dass Kater kastriert und Katzen sterilisiert werden. Grundsätzlich sind aber bei beiden Geschlechtern beide Eingriffe möglich. Obwohl beide Eingriffe der Katze die Möglichkeit nehmen, sich fortzupflanzen, haben sie unterschiedliche Konsequenzen.
Bei einer Kastration werden die Organe, die für die Produktion von Ei- oder Samenzellen zuständig sind, komplett entfernt. Dagegen werden bei einer Sterilisation die Organ-Bestandteile nur durchgeschnitten oder verödet.
Bei einer Sterilisation wird die Katze zwar unfruchtbar gemacht, die Hormonproduktion aber nicht unterbunden. Wird die Katze sterilisiert, wird also nur der Transport von Samen- bzw. Eizellen verhindert. Unter anderem deshalb ist die Kastration sowohl bei Katzen als auch bei Katern die gängigere Methode.
Der Begriff der „Rolligkeit“ beschreibt die Zeit der Empfängnisbereitschaft der weiblichen Katze. Eine rollige Katze zeigt ihre Paarungsbereitschaft durch Schreien, Zutraulichkeit und dem Rollen am Boden.
Das erste Mal rollig wird eine Katze zwischen dem 4. und 12. Monat. Ab diesem Moment ist die Katze geschlechtsreif. In der Regel ist die Katze von nun an zwei Mal im Jahr geschlechtsbereit. Findet keine Befruchtung statt, wiederholt sich der Vorgang in den nächsten 2 Wochen bis hin zur Dauerrolligkeit.
Die Rolligkeit ist für Katzen sehr stressig. Die Katze befindet sich in einem Zustand ständiger Paarungsbereitschaft. Dabei können grundsätzliche Bedürfnisse wie das Fressen oder auf die Toilette gehen leicht vergessen werden. Durch die hormonelle Umstellung ändert sich die Katze auch in ihrem Verhalten. Die Tiere werden teilweise aggressiv – besonders gegenüber ihren Artgenossen – und markieren regelmäßig. Bei Wohnungskatzen besteht zudem ein erhöhtes Risiko der Flucht.
Wer seinem Stubentiger das wiederkehrende Leid ersparen möchte, sollte die Katze kastrieren lassen. Insbesondere um eine ungehemmte Vermehrung zu verhindern, ist eine Kastration von Katzen sinnvoll.
Bei diesem Eingriff werden die Fortpflanzungsorgane vollständig entfernt. Das heißt: Bei der Katze die Eierstöcke, beim Kater die Hoden. Durch die Kastration wird die Katze vollkommen unfruchtbar. Dazu wird die Produktion von Sexualhormonen fast vollständig eingestellt. Dadurch wird also nicht nur eine unkontrollierte Fortpflanzung verhindert, sondern auch Verhaltensweisen wie hormonbedingtes aggressives Verhalten oder Markieren reduziert.
Die Wesensveränderung der Katze nach der Kastration ist demnach nicht nur für die Katze selbst, sondern auch für ihren Besitzer von Vorteil.
Dadurch, dass sich der Kontakt zu fremden Tieren reduziert, wird nicht nur die Verletzungsgefahr, sondern zusätzlich auch das Risiko von übertragbaren Krankheiten wie Leukose oder Katzen-AIDS gemindert. Bei den weiblichen Katzen wird zudem das Risiko von hormonellen Erkrankungen reduziert, bei Katern wird das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, wesentlich gemindert.
Außerdem bestätigen einige Studien, dass die Lebenserwartung von Katzen, die kastriert wurden, höher ist als die von unkastrierten Katzen.
Katzen und Kater sollten spätestens dann kastriert werden, bevor sie geschlechtsreif werden. Bei Katern tritt die Geschlechtsreife meistens erst zwischen 8 und 10 Monaten auf. Katzen sind meistens schon im Alter von 6 bis 10 Monaten geschlechtsbereit.
Trotz aller Vorteile ist eine Kastration ein großer Eingriff in den Organismus der Katze. Neben verändertem Verhalten der Katze nach der Kastration sind die gesundheitlichen Risiken aber gering. Leidet die Katze unter Vorerkrankungen oder einem allgemein schlechten Gesundheitszustand, erhöht sich das Narkoserisiko und es kann zu Wundheilungsstörungen kommen. Schwere Erkrankungsbilder als Folge einer Kastration sind eher selten zu beobachten.
Mögliche Folgen einer Kastration sind:
Eine Kastration dient nicht nur dazu, eine ungehemmte Vermehrung von Katzen zu verhindern. Wer eine Katze kastrieren lässt, trägt auch wesentlich zur Gesundheit seines Haustiers bei. Durch die Rolligkeit wird bei der Katze viel Stress verursacht. Um der Katze Leid zu ersparen – auch durch die Verhinderung möglicher Krankheiten – sollten deshalb nicht nur Freigänger, sondern auch Wohnungskatzen kastriert werden.
Insbesondere unkastrierte Kater neigen spätestens ab Einsetzen der Geschlechtsreife zum sogenannten Markieren der Wohnung. Um den sehr penetranten Uringeruch zu vermeiden, sollten sie vor Einsetzen der Geschlechtsreife kastriert werden.
Auch sollten Sie Katzen impfen lassen sowie sich rechtzeitig um den Zeckenschutz der Katze kümmern, auch wenn sich diese nur innerhalb der Wohnung aufhält.
Frühkastration bedeutet nichts anderes, als dass Katzen bereits vor ihrer Geschlechtsreife kastriert werden. Bei der Frage, wie früh die Katze kastriert werden sollte, sind sich die Mediziner noch nicht einig. Den besten Zeitpunkt für die Kastration gibt es also nicht – es kann lediglich ein ungefährer Zeitraum von einem Lebensalter von 6-10 Monaten festgelegt werde
Unter Umständen, wenn auch nicht ideal, ist es möglich, eine bereits rollige Katze zu kastrieren. Sie sollten die Katze allerdings nicht direkt nach der Geburt kastrieren lassen.
Katzen werden üblicherweise kastriert, wenn die Geschlechtsreife erreicht ist. Je nach Geschlecht und Rasse sollten die Katzen demnach im Alter von 4 bis 8 Monaten kastriert werden.
Bei Wohnungskatzen kann der Besitzer die Geschlechtsreife, vor allem bei Katern, an stark riechendem Urin oder dem Markieren erkennen. Nicht selten kann auch Aggression gegenüber dem Menschen und Artgenossen auftreten.
In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz gibt es bereits einige Gemeinden, in denen eine Kastrationspflicht für Katzen eingeführt wurde. Wird gegen diese Pflicht verstoßen, droht eine Geldstrafe.
In Deutschland leben weit mehr als 2 Mio. Katzen auf der Straße – auch die Tierheime und Tiervermittlungen sind zunehmend überfüllt und der Tierschutz kann längst nicht mehr alle Tiere versorgen bzw. unterbringen. Eine weitere Gefahr der unkontrollierten Vermehrung ist die rasante Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Katzen-AIDS oder Katzenleukose. Wenn Katzenhalter ihre Katzen nicht kastrieren und nach draußen lassen, paaren sich die unkastrierten Katzen unkontrolliert, was zu immer mehr Streunern führen kann.
Eine Kastration ist ein Standardeingriff, der von den meisten Tierärzten durchgeführt werden kann. Katzenhalter sollten sich deshalb keine Sorgen machen, wenn sie ihre Katze kastrieren lassen. Achten Sie lediglich darauf, dass die Katze vor der Operation neun Stunden nichts fressen (auch um ein Übergeben zu verhindern) und zwei Stunden nichts mehr trinken sollte.
Da die beiden Eingriffe unterschiedlich verlaufen, muss die Kastration eines Katers von der einer Katze unterschieden werden:
Kater
Insgesamt dauert eine Kastration etwa 20 bis 30 Minuten. Für den Eingriff wird der Kater zunächst unter Vollnarkose gesetzt und – je nach Narkoseart – überwacht oder an eine Narkoseüberwachung angeschlossen. Damit die Augen nicht austrocknen, wird etwas Salbe in das Auge gegeben. Anschließend werden die Haare rund um das Operationsgebiet abrasiert und die Stelle desinfiziert.
Durch zwei kleine Schnitte wird der Hodensack geöffnet. Die Hoden werden freigelegt, abgebunden und anschließend entfernt. Die Wunde wird eher selten vernäht, da die Schnitte sehr klein sind.
Einige Zeit nach der Operation bildet sich der leere Hodensack allein zurück.
Katze
Auch die Katze wird unter Narkose gesetzt und an die Überwachung angeschlossen. Da der Vorgang etwas aufwendiger ist als bei einem Kater, dauert der Eingriff etwas länger. Das Kastrieren einer Katze dauert rund 30 Minuten.
Auch die Katze wird rasiert und der Operationsbereich desinfiziert. Unterhalb des Nabels wird ein kleiner Schnitt gemacht (1-2 cm), durch den der Tierarzt in den Bauchraum gelangen kann. Die Eierstöcke werden vollständig abgebunden und entfernt. Im Gegensatz zum Kater wird bei einer Katze die Wunde mit mehreren Stichen vernäht.
Da die Kastration einer weiblichen Katze grundsätzlich aufwändiger ist, sollte hier mit Kosten von ungefähr 130 Euro gerechnet werden. Die Kastration eines Katers schlägt mit rund 90 Euro zu Buche.
Grundsätzlich werden Tierarztkosten nach der Gebührenordnung für Tierärzte abgerechnet (GOT).
Die Tierarztkosten für die Katze können schnell im dreistelligen Bereich liegen. Der Abschluss einer Katzenkrankenversicherung kann Ihnen die finanziellen Sorgen nehmen.
In der Regel können Sie Ihre Katze direkt nach dem Eingriff wieder mit nach Hause nehmen. Dazu sollte die Katze zunächst in der Transportbox oder in einem ebenerdigen Bett gelassen werden, damit sie nicht runterfallen kann. Das Bett sollte warm sein und an einem dunklen Ort stehen. Da die Katze sich ausruhen soll, sollten sich in der Nähe auch keine lauten Geräuschquellen befinden. Bleiben Sie in der ersten Nacht auch sicherheitshalber in der Nähe.
Am Tag der Operation sollte die Katze noch nichts essen – Trinken sollte aber jederzeit bereitstehen und angeboten werden. Sprechen Sie auch mit Ihrem Tierarzt über die beste Ernährung und die optimale Energieversorgung nach der Kastration. Aufgrund reduzierter Bewegung können Katzen etwas an Gewicht zunehmen.
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihre Katze am Tag der Operation noch etwas benommen ist. Beobachten Sie Ihren Stubentiger jedoch genau: Wenn sich die Symptome innerhalb der ersten Tage nicht bessern, sollten Sie das Verhalten Ihrer Katze mit Ihrem Tierarzt besprechen.
Im Regelfall findet bei der Kastration eines Katers keine Nachversorgung statt. Wurde eine weibliche Katze kastriert, sollten innerhalb weniger Tage eine Kontrolle beim Tierarzt durchgeführt werden. Falls es keine selbstauflösenden Fäden sind, werden die Fäden nach ca. 10 Tagen gezogen. Die genauen Termine sollten Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen.
Lassen Sie Ihre Katze bis zu den Terminen in der Wohnung. Erst wenn der Tierarzt sein Einverständnis gibt, kann Ihre Katze wie gewohnt draußen spielen.
Bis die Fäden gezogen sind, sollten Sie darauf achten, dass die Katze nicht an den Fäden zieht. Um die Katze von der Wunde fern zu halten, kann unter Umständen ein Plastiktrichter Abhilfe nach der Kastration schaffen. Auch ein Trichter aus Stoff, ein Pflaster oder ein Katzenbody können die Katze ebenso davon abhalten, an den Fäden zu ziehen. In der Regel kommt es zu einer zügigen und ungestörten Wundheilung.
Vorteile | Nachteile |
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• Kastration reduziert das Risiko für bestimmte Krankheiten • Bei Freigängern wird das Risiko für Verletzungen und Unfälle reduziert • Kastrierte Katzen verhalten sich weniger aggressiv • Kater riechen weniger streng • Verhaltensweisen während der Rolligkeit wie Schreien oder Herumwälzen verschwinden • Unkontrollierte Vermehrung wird verhindert |
• Die Operation stellt einen Eingriff in den Organismus der Katze dar • Die Narkose kann die Katze belasten • Kastrierte Katzen nehmen häufig an Gewicht zu |
Neben den dargestellten Vor- und Nachteilen spielt auch der Kostenfaktor bei der Entscheidung, wann Sie Ihre Katze kastrieren lassen, eine große Rolle. Die Kosten sollten Sie allerdings nicht davon abhalten, das Katzenleiden zu beenden. Mit unserer leistungsstarken Katzenkrankenversicherung unterstützen wir von Helvetia Sie gerne bei den Kosten einer Kastration. Geben Sie Sorgen um Ihre Samtpfote keine Chance und sichern Sie sich gemeinsam mit uns ab.