Die Installation einer Wallbox in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses ermöglicht ein bequemes und zeitsparendes Laden von Elektrofahrzeugen zuhause. Durch die eigene Ladestation in der Tiefgarage entfällt das lästige Fahren zu öffentlichen E-Auto Ladesäulen und auch vor Witterungsbedingungen und Vandalismus ist das E-Auto in der Garage beim Laden geschützt.
Durch die Installation von Wallboxen in der Tiefgarage kann ein Mehrfamilienhaus eine zukunftsfähige Infrastruktur bieten und die Wohnqualität für die Mieter erhöhen.
Wir zeigen Ihnen in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie eine Wallbox in der Tiefgarage installieren, welche Voraussetzungen und rechtlichen Rahmenbedingungen in einem Mehrfamilienhaus zu beachten sind und wie der Ladestrom abzurechnen ist.
Inhaltsverzeichnis:
Voraussetzungen zur Installation einer Wallbox in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses
Darf die Eigentümergemeinschaft die Installation einer Wallbox in der Tiefgarage verbieten?
Kann ich als Mieter oder Eigentümer selbst eine Wallbox in der Tiefgarage installieren?
Wie wird der Ladestrom für die Wallbox in Mehrfamilienhäusern abgerechnet?
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation einer Wallbox in der Tiefgarage
Wenn Sie in Zukunft Ihr E-Auto in der Tiefgarage, die Sie mit mehreren Parteien teilen, laden möchten, müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen und wichtige Punkte bedenken. Sobald Sie in der Theorie alles klären konnten, steht der Installation einer Wallbox in der Tiefgarage nichts mehr im Wege:
Im Dezember 2020 ist das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) in Kraft getreten. Dieses Gesetz besagt, dass jeder Wohnungseigentümer die Genehmigung für den Einbau einer Ladestation in der Tiefgarage bekommen kann. Die anderen Mitglieder der Eigentümergemeinschaft können in der Eigentümerversammlung lediglich über die Art der Durchführung der Baumaßnahme für die Ladepunkte mitbestimmen.
Entscheiden sich mehrere Wohnungseigentümer für die Installation einer E-Fahrzeug Ladestation in der Tiefgarage, können die Kosten für den Einbau und die Nutzung der Ladeeinrichtung geteilt werden.
Auch Mieter profitieren von diesem Gesetz. Eigentümer des Mehrfamilienhauses müssen zwar ihre Zustimmung geben, haben aber nur in wenigen Fällen das Recht, eine Ladestation für ein Elektroauto in der Tiefgarage zu verweigern.
Die Übersicht zeigt, die Stecker gleichen sich kaum. Um die Unterschiede der einzelnen E-Fahrzeuge Ladestecker besser zu verstehen und sich eine eigene Meinung bilden zu können, bieten wir weiterführende Informationen zu jedem der aufgeführten E-Auto Steckertypen an.
Die Wallbox in der Tiefgarage selbst installieren? Keine gute Idee. Denn der eigenständige Einbau einer Ladestation ist in Deutschland verboten.¹ Doch warum ist das so?
Neben der Information an den Netzbetreiber und einer benötigten Genehmigung von diesem bei einer Wallbox mit mehr als 12 Kilovoltampere, muss – je nach Standort der Ladelösung – ggf. die Stromleitung neu und eine abgesicherte Zuleitung zum Hausstromnetz verlegt werden. Es kann auch eine Netzanschlussverstärkung notwendig sein. Diese Arbeiten dürfen ausschließlich von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Übrigens kann es empfehlenswert sein, die eigene Ladestation fürs Elektroauto in der gemeinschaftlichen Tiefgarage mit einem Schutz auszustatten, damit nicht jeder Bewohner des Mehrfamilienhauses ungefragt die Wallbox nutzen kann.
Wenn mehrere Wallboxen in einer Tiefgarage installiert sind, ist zuerst eine intelligente Lastverteilung erforderlich, um eine Überlastung des Hausstromnetzes zu vermeiden. Hierbei kommen spezielle Lastmanagementsysteme zum Einsatz. Diese verteilen den verfügbaren Strom (basierend auf Prioritäten, Ladebedarf und aktuellen Kapazitäten) auf die einzelnen Wallboxen der Bewohner des Mehrfamilienhauses.
Das Lastmanagement ermittelt dafür den Strombedarf im Haus und passt die Ladeleistung der Wallbox in der Tiefgarage entsprechend an. Gegen späten Abend, wenn der Energieverbrauch im Haus langsam nachlässt, steigt die verfügbare Ladeleistung wieder an. Dadurch erhalten die Wallboxen durch das Lastmanagementsystem eine höhere Leistung für den Ladevorgang.
Das Lademanagement in der Tiefgarage hingegen umfasst die Steuerung des Ladevorgangs von Elektrofahrzeugen. Dafür reguliert und überwacht es die Ladeleistung, die Ladedauer und die Ladezeitpunkte.
An öffentlichen Stellplätzen an Ladesäulen zahlen Sie für den Ladevorgang pro geladener Kilowattstunde. Diese Rechnung ist leicht nachvollziehbar. Doch wie wird der Ladestrom einer Wallbox in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses berechnet?
Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten: