Das Auto ist seit Jahren das wichtigste Beförderungsmittel für die Deutschen. So ist es keine Überraschung, dass der deutsche Autoverkehr laut Daten des Statistischen Bundesamtes für 115 Millionen Tonnen CO2 der weltweiten Emissionen im vergangenen Jahr verantwortlich war.² Hinzukommt eine beachtliche Menge an Schadstoffen wie Stickoxide und Feinstaub. Entsprechend sind alternative Antriebstechnologien wichtig, um unsere Umwelt und unsere Gesundheit vor diesen Schadstoffen zu schützen.
Unter alternativen Antriebstechniken versteht man Antriebskonzepte, die ein Fahrzeug weitestgehend umweltfreundlich antreiben. Sie sind die Antriebslösung zum klassischen Verbrennungsmotor und die Antwort auf den Klimaschutz.
Ob Elektro-Antrieb, Hybrid-Antrieb, Wasserstoff-Antrieb oder Fahrzeuge mit Gas-Antrieb, wir geben Ihnen einen Überblick über alle verfügbaren alternativen Kraftstoffe und Antriebe. Darüber hinaus erklären wir Ihnen, wie Elektroautos in Bezug auf Zugänglichkeit und Leistung mithalten können.
Inhaltsverzeichnis:
Notwendigkeit von alternativen Antrieben für Fahrzeuge
Übersicht zu allen verfügbaren alternativen Antrieben
Vor- und Nachteile der verschiedenen alternativen Antriebe
Diese alternativen Antriebe haben das größte Zukunftspotenzial
Fazit: Elektromotor – Vorrenner der alternativen Antriebe für Ihr Auto
Der Klimaschutz wird in Deutschland immer wichtiger und so steigt auch die Nachfrage nach alternativen Motoren. Da der größte Anteil der Umweltbelastung durch Verbrenner-Fahrzeuge während der Nutzungsphase entsteht, wird jedes neue Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor schätzungsweise noch 15 Jahre lang klimaschädliches CO2 ausstoßen. Verantwortlich dafür sind unter anderem die immer stärker motorisierten Fahrzeuge. Katalysatoren und Filter sind da nur eine begrenzte Hilfe.
Der Umstieg auf alternative Antriebe ist also unvermeidbar, aber auf welche Antriebstechnologie muss man umsteigen, um so wenig wie möglich von seinen Fahrgewohnheiten ablegen zu müssen? Wasserstoff-Antrieb, Hybrid-Fahrzeug oder doch lieber ein Elektroauto? Die Auswahl unter den verschiedenen alternativen Motoren ist so groß, dass eine Pauschalisierung der Frage nicht möglich ist. Die Entscheidung für den passenden alternativen Antrieb hängt im Wesentlichen mehr vom eigenen Nutzungsverhalten ab.
Da die Nachfrage nach umweltfreundlicheren Alternativen immer mehr ansteigt, nutzen Automobilhersteller die Chance und präsentieren dem Markt stetig neuere alternative Antriebssysteme. Von Wasserstoffautos mit Brennstoffzellen über Autos mit Elektromotoren bis hin zu Autos mit Gas-Antrieb. Alternative Kraftstoffe sind unweigerlich die Zukunft unserer Mobilität.
Für den ein oder anderen mag es nicht nur die Zukunft sein, sondern auch die Gegenwart, denn der Klimaschutz wird mittlerweile ganz großgeschrieben und Benzin und Diesel wird immer knapper. Fossile Erdöl-Vorkommen werden zur Herstellung von fossilen Brennstoffen wie Benzin oder Diesel benötigt, aber das Erdöl-Vorkommen ist begrenzt. Gleichzeitig schaden Verbrenner-Fahrzeuge mit klassischen Kraftstoffen unserer Umwelt, indem sie Treibhausgase wie CO2 und Schadstoffe ausstoßen, als auch eine gewaltige Menge an Lärm verursachen.
Zwangsläufig muss also eine Alternative zu Benzinern und Diesel-Fahrzeugen gefunden werden, um eine nachhaltige Mobilität zu gewährleisten. In der folgenden Übersicht erfahren Sie, welche alternativen Antriebe Benzin und Diesel in Zukunft und/oder bereits jetzt ersetzen können.
Alternativer Antrieb/Kraftstoff | Vorteil | Nachteil |
---|---|---|
Elektroantrieb | Emissions- und schadstofffrei, geringe Lärmbelastung, gemütliches Tanken mit einer Wallbox | Reichweitenverlust des E-Autos im Winter, lange Ladezeiten des E-Autos, ausbaubedürftige Ladeinfrastruktur |
Hybridantrieb | Weniger Schadstoffausstoß als CO₂, geringe Lärmbelastung, hohe Reichweite | Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, hoher Kraftstoffverbrauch durch hohes Fahrzeuggewicht, begrenzte Lebensdauer der Batterie |
Wasserstoffantrieb | Lokal emissionsfrei, hohe Reichweite, kältebeständig, keine Explosionsgefahr durch Wasserstoff | Antriebstechnologie noch nicht ausgereift, ausbaubedürftige Ladeinfrastruktur, geringe Marktabdeckung, Herstellung benötigt fossile Energien |
Autogas (LPG) |
Gutes Tankstellennetz, hohe Reichweite, günstiger als Benzin und Diesel | Hohe Anschaffungskosten, geringere Leistungskraft, relativ hohe Abgasemissionen, geringes Ladevolumen im Kofferraum |
Erdgas (CNG) | Hohe Reichweite, günstiger als Benzin und Diesel | Ausbaubedürftiges Tankstellennetz, hohe Anschaffungskosten, relativ hohe Abgasemissionen, geringes Ladevolumen im Kofferraum |
Bioethanol | Günstiger als Benzin und Diesel, weniger Emissionen, regionale Verfügbarkeit, nachwachsende Ressourcen | Kraftstoffmehrverbrauch von ca. 30 %, Förderung von Monokulturen |
Biodiesel | Nachwachsende Ressourcen, verringerter CO₂ Ausstoß, motorschonend | Verstärkter Ausstoß von Stickoxiden, kein verbesserter Wirkungsgrad, Förderung von Monokulturen, ausbaubedürftiges Tankstellennetz |
Pflanzenöl | Nachwachsende Ressourcen | Förderung von Monokulturen, Abholzung von z. B. Palmölplantagen, Umrüstung des Fahrzeugs, schlechte Lagersicherung |
Alternative Antriebe wie Wasserstoff-Fahrzeuge und batteriebetriebene Fahrzeuge haben das größte Potenzial, sich in unserem täglichen Leben durchzusetzen, da sie anderen alternativen Antriebssystemen in ihrer Klimafreundlichkeit, Reichweite, Energie- und Tankinfrastruktur überlegen sein könnten.
Besonders im Nahverkehr bieten sich Elektroautos an. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihre hervorragende Effizienz im Vergleich zu Verbrenner-Fahrzeugen aus, sie stoßen auch weder CO2 noch Schadstoffe aus. Es ist jedoch wichtig, den gesamten Lebenszyklus eines batteriebetriebenen Fahrzeugs anzuschauen, um die Klimabilanz von Elektroautos mit Verbrennern fair zu vergleichen. Die Herstellung der Batterien erfordert viel Energie und Rohstoffe, die aus Ländern wie dem Kongo entnommen werden. Außerdem entstehen bei der Herstellung von Strom, der für das Laden von Elektroautos erforderlich ist, immer noch Emissionen.
Nichtsdestotrotz bleibt das E-Auto weiterhin eine gute Alternative zu anderen Antriebsarten. Durch den wachsenden Einsatz von erneuerbaren Energien wie Photovoltaikanlagen, könnte die Erzeugung von Strom für Elektroautos in Zukunft komplett emissionsfrei erfolgen. Auch die lückenhafte Ladeinfrastruktur wird kontinuierlich ausgebaut und könnte in Zukunft kein Problem mehr darstellen.
Für den Fernverkehr, überwiegend für LKWs, eignet sich der Antrieb mit Wasserstoff. Laut Papier des Klimakabinetts würde die Brennstoffzelle einen großen Anteil in der Mobilität der Zukunft haben.³ Jedoch ist dieser alternative Antrieb der Zukunft recht teuer. Das günstigste Wasserstoff-Fahrzeug ist der Toyota Mirai für rund 64.000 Euro. Darüber hinaus machen Elektrolysen weltweit nur zwei Prozent des jährlichen Wasserstoff-Aufspaltungsprozesses aus. Wasserstoff ist essenziell für den Ladevorgang solcher Autos, viel mehr ist die Dampfreformierung das am weitesten verbreitete Verfahren in der Industrie. Erdgas wird durch Druck und Wärmezufuhr mit Wasserstoff vermischt, wodurch Wasserstoff freigesetzt wird.
Trotzdem ist das Potenzial dieses Antriebs für Fahrzeuge enorm. Wasserstoffautos können innerhalb weniger Minuten komplett vollgetankt sein und stoßen anstelle von schädlichen Abgasen Wasserstoff aus. Sofern der Wasserstoff in der Zukunft vermehrt aus nachhaltigen Quellen stammt, würde das Wasserstoffauto auch umweltfreundlich fahren.
Experten zufolge sind E-Fuels der alternative Antrieb der Zukunft. Wer jedoch nicht direkt auf ein Auto mit Elektromotor wie Wasserstoffautos und Elektroautos zurückgreifen möchte, könnte sich als Zwischenlösung hybride Fahrzeuge anschauen. Hybride Autos kombinieren den Verbrennungsmotor mit einem Elektroantrieb. Der Strom wir dabei über einen Motor angetriebenen Dynamo und die Nutzung von Bremsenergie an Bord erzeugt.
Wer jetzt schon einen alternativen Antrieb zu Benzin sucht, ist mit dem Elektroauto gut bedient. E-Autos sind leiser als Verbrenner, lokal emissionsfrei und haben generell eine besserer Ökobilanz als Benziner und Diesel. Der Trend zu E-Autos ist positiv, so wurden zu Beginn von 2020 136.600 Elektroautos in Deutschland zugelassen.⁴ Im Gegensatz dazu gab es 2019 nur 83.175 Zulassungen und vor zehn Jahren lediglich 1.588.⁵ Fahrer von Elektro-Fahrzeugen ziehen auch Vorteile aus steuerlichen Vergünstigungen und einem stetigen Ausbau der Ladesäulen. Bereits heute hat sich das Problem des Reichweitenverlustes insbesondere im Winter, erheblich gebessert. Sowohl heute als auch in Zukunft wird Elektromobilität von entscheidender Bedeutung sein.