In der kalten Jahreszeit benötigen E-Autos mehr Energie als im Sommer. Das führt bei den Elektroautos im Winter zu Problemen beim Fahrerkomfort. Anders als bei Verbrenner-Fahrzeugen, die bei Kälte ein Teil der Motor-Abwärme nutzen, um den Innenraum zu heizen, muss bei Elektroautos jegliche Wärme separat erzeugt werden. Das heißt: Heizung und Motor werden aus demselben Akku heraus betrieben. Das kann im Winter Einfluss auf die Reichweite des Elektroautos nehmen.
Wir zeigen Ihnen, wie sich die Reichweite Ihres Autos verändert, welche Vorsichtsmaßnahmen Sie für Ihr E-Auto bei Kälte ergreifen können und welche Schäden an Ihrem E-Auto im Winter von der Versicherung gedeckt werden. Die Helvetia Kfz-Versicherung bietet Ihnen dabei auch im Winter einen umfassenden Versicherungsschutz für Ihr E-Auto.
Inhaltsverzeichnis:
1. Ist die Reichweite von E-Autos im Winter limitiert?
2. Wie kann man die Reichweite von E-Autos im Winter erhöhen?
» Was ist die richtige Strategie zur Erhöhung der Reichweite von E-Autos im Winter?
3. Elektroauto im Winter laden – Was beachten?
» Vermeiden Sie so das Zufrieren von E-Auto-Zubehör im Winter
4. Kann ein E-Auto im Winter draußen stehen?
5. Welche Vorteile haben E-Autos gegenüber Verbrennern im Winter?
Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass für E-Autos bei Kälte ein Reichweitenverlust von bis zu 40 Prozent entsteht. Hauptfaktoren sind zum einen die Innenraum-Heizung, zum anderen das Aufrechterhalten einer angemessen Betriebstemperatur für die Batterie. Beides zehrt besonders im Winter enorm Strom an der Batterie. Dieser höhere Verbrauch kann je nach Hersteller und Modell unterschiedlich ausfallen. Grund für die verringerte Reichweite von E-Autos im Winter ist, dass bei geringen Temperaturen die Prozesse innerhalb des Akkus langsamer ablaufen als zu wärmeren Jahreszeiten. Die ideale Temperatur für den Betrieb der Batterie liegt zwischen 15 und 35 Grad Celsius im Außenbereich.
Darüber hinaus sind die Akkus der Elektroautos überaus effizient, weshalb sie bei Betrieb kaum Abwärme vom Motor an den Innenraum abgeben. Bei Verbrenner-Fahrzeugen wird die Abwärme des Motors zum Aufheizen des Innenraums genutzt. Das bedeutet, die Heizung und der Elektromotor werden von demselben Akku betrieben, was wiederum die Reichweite des E-Autos im Winter verringert.
Im Winter verlieren E-Autos zehn bis 30 Prozent ihrer üblichen Reichweite. Umso wichtiger ist es, das Problem der Reichweite von Elektroautos im Winter anzugehen. Mit folgenden Tipps kann man auch bei Kälte an Energie sparen, also ein paar Kilometer mehr fahren:
Mit einer mobilen Ladestation, auch bekannt als Powerbank für Elektroautos, kann man in manchen Fällen bis zu 64 Kilometer mehr Reichweite gewinnen. Die mobile Ladestation muss nicht an einer speziellen Ladesäule aufgeladen werden. Man kann sie ganz bequem von zu Hause aus aufladen und dann im Kofferraum verstauen – so ist man gut auf Notfälle vorbereitet.
Wärmepumpen helfen beim Heizen und Kühlen des Innenraums von Elektroautos und entlasten somit die Batterie bzw. verbessern die allgemeine Reichweite von E-Autos im Winter. Mittlerweile gibt es E-Autos, die serienmäßig bereits eine Wärmepumpe verbaut haben, ansonsten besteht – je nach Modell und Hersteller – die Möglichkeit, sie nachträglich einzubauen. Grundsätzlich funktioniert eine Wärmepumpe ähnlich wie eine Klimaanlage – nur umgekehrt. Es wird Energie aus der Umgebung gezogen, die wiederum an den Innenraum weitergegeben wird. Die Strom-Ersparnis variiert je nach Hersteller und Modell, doch grundsätzlich kann man von einer Ersparnis von rund zehn Prozent für ein E-Auto rechnen. Mit der Ersparnis ist man wiederum in der Lage, einige Kilometer mehr im Winter zurückzulegen.
Eine weitere Möglichkeit, der Problematik des Reichweitenverlustes entgegenzuwirken, ist das Fahren im sog. Eco-Modus. In diesem Modus überträgt der Motor weniger Energie bzw. Kraft an die Räder. Das heißt, selbst bei einem sportlichen Fahrstil wird die Leistung des Autos eingeschränkt, was insgesamt zu einer Erhöhung der Reichweite, also einem geringeren Verbrauch im Winter führt.
Wer die Reichweite eines E-Autos insbesondere während der kalten Jahreszeit erhöhen möchte, muss nicht unbedingt eine Wärmepumpe nutzen oder im Eco-Modus fahren. Eine Verbesserung der persönlichen Heizstrategie und des Fahrverhaltens im Winter wirkt sich positiv auf E-Autos bzw. deren Reichweite aus. Dazu können Sie folgende Tipps beachten:
Besonders im Winter sollte man darauf achten, das E-Auto standardgemäß zu laden, um Schäden am Akku zu vermeiden. Optimale Konditionen für die Batterie eines Elektroautos sind zwischen 15 und 35 Grad Celsius.
Das Elektroauto sollte im Winter möglichst dann geladen werden, wenn der Akku noch warm ist, um die Ladedauer zu minimieren. Das heißt: Bei Minusgraden ist das E-Auto möglichst nach der Fahrt zu laden. Des Weiteren ist es empfehlenswert, den Batteriestand nicht unter 20 Prozent absinken zu lassen. Sowohl die Vollladung als auch eine komplette Entladung wirken sich negativ auf die Lebensdauer von E-Auto-Akkus aus. Eine Angst vor dem Einfrieren der Batteriesysteme brauchen E-Auto-Besitzer jedoch zu haben, denn die Isoliersysteme stellen sicher, dass es weder zur Unterkühlung noch zur Überhitzung kommt.
Um Schäden am Ladegerät des E-Autos zu vermeiden, sollte ein witterungsbeständiges Gerät gewählt werden, das extremen Temperaturen, Wind, Regen und Schnee standhalten kann. Das Ladegerät sollte robust genug sein, um auch bei Kälte im Freien installiert werden zu können.
Abgesehen von den bereits genannten Besonderheiten, braucht ein E-Auto die gleiche Pflege wie ein Verbrenner-Fahrzeug, um winterfest zu sein. Dazu zählen:
Im Winter bietet es sich an, das Elektroauto in einer Garage zu parken. Dort herrschen im Winter bis zu fünf Grad höhere Temperaturen als draußen, was besser für den Akku Ihres Elektroautos ist. Der ideale Parkplatz für ein Elektroauto im Winter wäre eine Tiefgarage mit einer installierten Wallbox. Trotzdem ist für E-Auto-Besitzer auch ohne Unterstellplatz im Winter das Parken des Elektroautos ohne Garage möglich. Es kann dabei zwar zu längeren Ladezeiten kommen, aber der Akku ist durch intelligente Software geschützt. Zum Beispiel reagieren E-Auto-Ladestationen automatisch auf die Belastung des Akkus durch die kalte Jahreszeit, indem sie die Zufuhr von Strom zur Batterie einschränken und so den Akku schonen.
Ein großer Vorteil eines Elektroautos ist die Ladesteuerung. Der Abfahrzeitpunkt kann bei den meisten E-Autos geplant werden. Entsprechend ist es möglich, den vollständigen Ladevorgang genau vor der Abfahrt abzuschließen und mit einem bereits erwärmten Akku die Fahrt anzutreten. E-Autos haben auch eine Standheizung verbaut und können vor der Fahrt vorgeheizt werden. So muss der Strom für die Erwärmung des Innenraums während der Fahrt nicht aus der Batterie entnommen werden, sondern kann direkt aus dem Stromnetz entzogen werden.
Anders als bei Verbrennern kann es bei einem Elektroauto auch zu Schäden am Akku und dem Zubehör zum Aufladen des Autos kommen. Kommt es hier zu Schäden am E-Auto durch das Laden bei Minusgraden, wie Kurzschluss oder Akkubrand, kann es ohne eine passende Versicherung zu hohen Kosten führen.