Ein Welpe zieht ein – was für eine aufregende Zeit. So viele Dinge soll der Kleine jetzt lernen: Kommandos, Stubenreinheit, Alltagssituationen, Begegnungen mit Artgenossen und anderen Menschen. Spielen darf bei all dem natürlich auch nicht zu kurz kommen. Doch welche Welpenbeschäftigung bietet sich an? Wie kann ich meinen Welpen beschäftigen, damit ihm nicht langweilig wird – und wie spielt man richtig mit Welpen?
Inhaltsverzeichnis
Warum sind Beschäftigung und Spiele wichtig für Welpen?
Wie viel Beschäftigung braucht ein Welpe am Tag?
» Wie lange sollte sich ein Welpe mit sich selbst beschäftigen können?
» Kann zu viel Beschäftigung den Welpen überfordern?
» Was kann passieren, wenn der Welpe nicht genug Beschäftigung bekommt?
Welches Welpenspiel für welchen Hund?
» Entdeckungstouren mit dem Welpen
» Suchspiele für Welpen
» Konzentrationsspiele für Welpen
» Apportieren als Beschäftigung für Welpen
» Zerr- und Raufspiele
» Welpen mit Ballspielen beschäftigen
» Welpen erste Kommandos beibringen
» Intelligenzspiele für Welpen
» Welpenbeschäftigung für drinnen und draußen
Wie spielt man mit einem Welpen richtig?
Fazit: Welpen beschäftigen, sinnvoll auslasten und spielerisch fördern
Weitere häufig gestellte Fragen zur Beschäftigung von Welpen
» Wie viel muss man sich mit einem Welpen beschäftigen?
» Ab welchem Alter kann man Welpen mit welchen Spielen beschäftigen?
» Wie kann ich meinen Welpen beschäftigen, damit ihm nicht langweilig wird?
Mit Spielen, Spaziergängen und sinnvoller Welpenbeschäftigung sorgen Sie nicht nur dafür, dass Ihr Hund am Ende des Tages zur Ruhe kommen kann und Sie keinen überdrehten Welpen an Ihrer Seite haben, sondern Sie fördern auch seine geistige Entwicklung. Bewegung und körperliche Auslastung, sind wichtig, damit sich die Knochen, Knorpel, Sehnen und Muskeln des jungen Vierbeiners gut entwickeln können.
Durch die spielerische Beschäftigung mit Ihrem Welpen bauen Sie außerdem Vertrauen auf und stärken die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem vierbeinigen Gefährten. In den ersten Tagen, die Sie mit Ihrem Welpen verbringen, sollte die Beschäftigung jedoch den Bedürfnissen des Welpen individuell angepasst werden. Lassen Sie den kleinen Vierbeiner in Ruhe ankommen und geben Sie ihm Zeit, damit er sich an die neue Umgebung gewöhnen kann.
Die Frage, wie viel Beschäftigung ein Welpe am Tag braucht, lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt neben dem Alter des Welpen auch von dessen Rasse und seinem Wesen ab. Alle Hunde müssen beschäftigt werden, damit sie sich körperlich und geistig entwickeln können. Allerdings sollten Sie es im zarten Welpenalter langsam angehen lassen: Überlasten Sie den Welpen nicht. Junge Hunde brauchen mehr Ruhe- als Aktivitätsphasen. Im Schnitt schlafen und dösen Welpen zwischen 18 und 20 Stunden pro Tag – nur während der restlichen 4 Stunden sind sie aktiv.
Das heißt nicht, dass Sie mit Ihrem Hund in diesen 4 Stunden durchweg spielen sollten. Natürlich können Sie mit Ihrem Welpen Gassi gehen, Spiele spielen, ihn streicheln und erste Kommandos üben. Für alle Aktivitäten gilt aber: Lieber kurz und dafür mehrmals pro Tag. Zwar benötigt ein Welpe ab der 12. Lebenswoche ein Mindestmaß an Bewegung, damit sich seine Knorpel und Gelenke richtig an die Belastung anpassen können – ein 1-stündiger Marsch durch den Wald ist aber definitiv zu viel für den Kleinen.
Orientieren Sie sich an 1 bis 2 Stunden pro Tag, in denen Sie sich intensiver mit Ihrem Welpen beschäftigen.
Welpen brauchen viel Aufmerksamkeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Welpe dauerhaft beschäftigt werden muss und sich nie langweilen darf. Es ist wichtig, dass Ihr Hund im jungen Alter lernt, dass er nicht der Nabel der Welt ist und sich ab und zu auch mal allein beschäftigen muss. Lernt der Hund nicht sich selbstständig zu beschäftigen, kann er später zu einem sehr fordernden Hund heranwachsen, der stets denkt, dass Sie mit ihm spielen müssen. Den Hund allein zu lassen wird dann kaum möglich sein.
Natürlich sollten Sie den Kleinen nicht vernachlässigen. Haben Sie ein Auge auf den Welpen und ignorieren Sie ihn nicht – aber setzen Sie auch Grenzen. Wenn Ihnen Ihr Welpe in den ersten Tagen und Wochen überall hin folgt, ist das normal und auch vollkommen in Ordnung. Sie dürfen aber auch das Zimmer einmal für kurze Zeit ohne ihn verlassen oder den Welpen als Beschäftigung allein in der Wohnung auf Erkundungstour gehen lassen.
Welpen sind echte Energiebündel – doch sie kennen ihre Grenzen nicht. Viele junge Vierbeiner neigen dazu, stundenlang zu toben und herumzutollen. Zu den Aufgaben frischgebackener Hundeeltern gehört es daher, den Spieltrieb des Welpen in geregelte Bahnen zu lenken. Kontrollieren Sie die Spiel- und Beschäftigungszeiten und legen Sie ausreichend Pausen ein, damit der Welpe zur Ruhe kommen kann – denn zu viel Action überfordert Ihren Vierbeiner.
Sehen Sie auch von langen Spaziergängen ab. Diese können langfristig zu Gelenkschäden führen, da die Bänder, Knochen und Gelenke bei Welpen noch nicht so belastbar sind wie bei erwachsenen Hunden.
Zu viel Beschäftigung kann den Welpen aber nicht nur körperlich, sondern auch mental überfordern – das junge Hundegehirn kann die Vielzahl an Eindrücken noch nicht richtig verarbeiten.
Mögliche Anzeichen einer Überforderung sind:
Lassen Sie es also am Anfang ruhiger angehen. Spielen Sie lieber für 5 Minuten am Stück und dafür mehrmals pro Tag als einmal täglich für 1 Stunde.
Wenn Welpen nicht genug Beschäftigung bekommen, sind sie unterfordert – und dies ist ebenso schlecht wie eine Überforderung. Ist der Welpe nicht ausgelastet, dreht er auf, rennt herum, reagiert nicht auf Kommandos und ist nicht mehr ansprechbar. Fühlt der Welpe sich vernachlässigt, wird er versuchen, Ihre Aufmerksamkeit durch andere Verhaltensweisen zu bekommen, wie z. B.:
Solches Verhalten bedeutet nicht nur Stress für Sie als Hundebesitzer, sondern auch für den Welpen. Übernehmen Sie nicht die Rolle als Bezugsperson und beschäftigen sich nicht mit Ihrem Welpen, verliert der Kleine sein Vertrauen zu Ihnen. Die Folge: Eine gestörte Mensch-Hund-Beziehung und das Risiko, dass der Hund zu Verhaltensstörungen neigt.
Die meisten Hunde sind jedoch nicht unter-, sondern überfordert. Gerade bei Welpen tendieren viele frischgebackene Hundebesitzer unbeabsichtigt dazu, dem Welpen mehr Beschäftigung zuzumuten, als ihm guttut.
Und wenn Ihr Welpe doch einmal aus Langeweile etwas kaputt macht oder sich beim Spielen mit den falschen Gegenständen selbst verletzt? Dann sichern Sie die Hundeversicherungen von Helvetia mit der Tierhalterhaftpflichtversicherung und der Hundekrankenversicherung umfassend gegen Schadenersatzforderungen Dritter und hohe Tierarztrechnungen ab.
Es gibt verschiedene Spiele und Beschäftigungen, mit denen Sie Ihren Welpen bei der Welpenerziehung fordern und fördern können. Neben Spaziergängen und aktiven Beschäftigungen eignen sich alle Arten von Welpenspielen, die den natürlichen Spieltrieb und den Entdeckungsdrang des jungen Hundes fördern. Dazu gehören z. B. Denk-, Bewegungs- und Konzentrationsspiele.
Welche Welpenspiele für welchen Hund geeignet sind, hängt neben Alter und Charakter des Welpen von seiner Rasse ab. So lieben z. B. Terrier-Rassen, wie Bullterrier oder Jack Russell Terrier, Zerr- und Rennspiele, während sich für Retriever-Rassen, wie Golden Retriever und Labrador, Apportierspiele eignen. Probieren Sie einfach aus, was Ihrem Welpen gefällt.
Wir haben Ihnen 9 Ideen zusammengestellt, mit denen Sie sowohl draußen als auch in der Wohnung Ihren Welpen beschäftigen können.
Entdeckungstouren und kurze Spaziergänge eignen sich hervorragend, um Welpen zu beschäftigen. Das müssen am Anfang keine stundenlangen Ausflüge sein: Meist sind die Eindrücke auf einem 10- bis 15-minütigen Spaziergang für den Hundewelpen aufregend genug. Folgendes sollten Sie beachten, wenn Sie mit Ihrem Welpen spazieren gehen:
Neben Spaziergängen sind auch kürzere Autofahrten, ein Besuch bei Freunden und die Vorstellung in der Tierarztpraxis wichtig, damit der Welpe neue Umgebungen kennenlernt und zu einem gelassenen Junghund heranwächst. Begegnungen mit Artgenossen lassen sich gut in der Welpenschule üben. Dort lernen Welpen auch Artgenossen anderer Rassen und andere Spielformen kennen.
Suchspiele trainieren die verschiedenen Sinne und sind eine sinnvolle Beschäftigung für Welpen und Junghunde. Beginnen Sie mit einfachen Suchspielen als Beschäftigung für den Welpen drinnen in der Wohnung und draußen in der Natur:
Steigern Sie den Schweregrad des Suchspiels nach und nach. Seien Sie geduldig und belohnen Sie den Kleinen, sobald er das Versteck findet. Wenn Sie Ihren Welpen mit Suchspielen beschäftigen, achten Sie darauf, ihm nicht zu viele Leckerlis zu geben: Diese sollten immer in der Menge der Hauptmahlzeit einberechnet sein.
Um den Welpen bei schlechtem Wetter drinnen zu beschäftigen, eignen sich Konzentrationsspiele. Diese fördern die geistige Entwicklung und lasten den Welpen mental aus. Folgendes Konzentrationsspiel bietet sich an, um kleine Welpen zu beschäftigen:
Auch hier gilt wieder: Übertreiben Sie es nicht und achten Sie auf ausreichend Zeit zur Erholung. Konzentrationsspiele sind für junge Hunde stimulierend, aber auch ermüdend.
Wenn Sie Ihren Welpen beschäftigen wollen, können Sie versuchen, ihm das Apportieren beizubringen. Auch hier brauchen Sie Geduld: Der Welpe wird erst nach und nach lernen, was Sie von ihm wollen. So können Sie vorgehen, um Ihren Welpen mit Apportierspielen zu beschäftigen:
Um den Welpen nicht zu überlasten, reichen zwei Apportierübungen während des Spielens aus.
Zerr- und Raufspiele sind eine gute Beschäftigung für Welpen, wenn diese bereits etwas älter sind. Achten Sie aber darauf, Zerrspiele nicht in der Zeit des Zahnwechsels durchzuführen, da dann die Gefahr von Zahnschäden steigt. Spiele, in denen Ihr Welpe an Seilen oder festen Stoffen zieht oder mit Ihnen rauft, eignen sich auch, um dem kleinen Racker seine Grenzen aufzuzeigen: Wird es zu wild oder beißt der Welpe, machen Sie ihm mit einem „Aua“ deutlich, dass er es übertreibt. Brechen Sie das Spiel kurz ab – so lernt Ihr junger Hund, dass er sich zurücknehmen muss, wenn er weiter beschäftigt werden möchte.
Ballspiele können viel Freude machen, um Welpen und Junghunde zu beschäftigen – Sie sollten es aber auch hierbei langsam angehen lassen. Hüpfende Bälle motivieren die meisten Hunde zur Jagd, selbst dann, wenn kein Jagdtrieb in ihnen steckt. Ball- und Jagdspiele sollten daher nur in Maßen als Welpenbeschäftigung dienen.
• Achten Sie darauf, dass der Ball groß genug ist, sodass der Welpe ihn beim Nachjagen und Fangen nicht verschlucken kann.
• Beschäftigen Sie Ihren Welpen nur kurze Zeit mit dem Werfen von Bällen, Plüschtieren oder anderen Dingen – sonst riskieren Sie, dass sich er sich im Eifer des Gefechts zu stark auf den Gegenstand fokussiert und in eine Art Rauschzustand verfällt.
• Machen Sie nach dem Spielen eine Pause, in der sich der Welpe erholen kann. Ballspiele sind anstrengend und können bei langer Dauer den kleinen Körper zu stark belasten.
Im Rahmen einer effektiven Welpenbeschäftigung ist es sinnvoll, dem Welpen spielerisch die ersten Grundkommandos beizubringen. Das Erlernen von Kommandos wie „Sitz“, „Bleib“ oder „Platz“ sowie einfache Hundetricks erfordern viel Konzentration des Welpen. Fangen Sie daher langsam an und belohnen Sie den Kleinen immer mit ein wenig Futter, wenn er etwas richtig macht.
Sie können auch versuchen, dem Welpen beizubringen, sich im Kreis zu drehen, auf den Rücken zu legen oder Pfote zu geben. Wie immer in der Welpenerziehung gilt: Seien Sie geduldig und machen Sie ausreichend Pausen.
Nicht nur ausgewachsene Hunde lieben Denkaufgaben und Intelligenzspiele, sondern auch Welpen. Hier gibt es verschiedene Intelligenzspielzeuge, die meist nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren: In dem Spielzeug sind ein paar Leckerlis versteckt, an die der Hund aber nur kommt, wenn er ein Element verschiebt, einen Hebel umlegt, eine Taste drückt oder eine Klappe öffnet. Die anschließende Leckerli-Belohnung für das gelöste Problem geht dann direkt durch den Magen.
Greifen Sie am Anfang auf einfache Intelligenzspielzeuge zurück, um Ihren Welpen zu beschäftigen – er ist schließlich noch jung und muss die Funktionsweise erst einmal verstehen. Es kann eine Weile dauern, bis der Kleine den Dreh raushat. Wird der Welpe älter, können Sie den Schwierigkeitsgrad nach und nach steigern.
Eine artgerechte Beschäftigung für Welpen funktioniert sowohl drinnen wie draußen. Um das Körpergefühl und den Gleichgewichtssinn Ihres kleinen Welpen zu fördern, können Sie ihn mit einem einfachen Hindernisparcours beschäftigen:
Ob drinnen oder draußen: Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, um Ihren Welpen zu beschäftigen. Ein Tipp: Es muss nicht unbedingt der Hindernisparcours auf dem Hundeplatz sein. Schon vermeintliche Kleinigkeiten, wie Baumstämme oder ein Laubhaufen, lassen neugierige Welpenherzen höherschlagen und können eine tolle Beschäftigung für Welpen und Junghunde darstellen.
Hunde können ihr ganzes Leben lang lernen – genau wie wir Menschen. Wenn also am Anfang nicht alles gleich auf Anhieb klappt, ist das überhaupt nicht schlimm. Wir haben Ihnen einige Tipps zusammengefasst, worauf Sie bei der Welpenbeschäftigung im Haus und im Freien achten sollten:
Bei all der aktiven Beschäftigung mit Ihrem Welpen sollten Sie nicht vergessen, dass auch Kuscheln, Massagen und ausgiebiges Bürsten sehr angenehm für Ihren Welpen sind. Genießen Sie auch die ruhigen Momente. Sie müssen gar nicht immer das komplette Unterhaltungsprogramm auffahren, um Ihren Welpen zu beschäftigen. Er möchte ganz einfach die gemeinsame Zeit mit Ihnen genießen.
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, einen jungen Welpen zu beschäftigen: Entdeckungstouren im Wald, auf dem Feld und in der Stadt; Suchspiele, bei denen der kleine Racker Leckerchen erschnüffeln muss; Konzentrationsspiele; Apportierspiele; Rauf- und Zerrspiele; Ballspiele; Denkspiele; Hürdenlauf oder das Erlernen erster Grundkommandos. Bei der Welpenbeschäftigung ist Ihre Kreativität gefragt: Finden Sie heraus, was Ihnen beiden Spaß macht. Bei all den Spielen, Spaziergängen und Besuchen in der Welpenschule denken Sie auch daran: Ihr kleiner Welpe ist noch ein Baby. Bemerken Sie, dass der Hund unaufmerksam wird, brechen Sie die Beschäftigung ab, um ihn nicht zu überfordern.