Endlich ist der langersehnte Tag gekommen: Ihr Welpe zieht ein. Vielleicht möchten Sie gleich am ersten Tag mit dem Welpen die Welt auf einem ausgedehnten Spaziergang erkunden – doch Vorsicht: Für Welpen ist es nicht gut, lange Zeit am Stück spazieren zu gehen. Denn auch wenn Bewegung und Auslauf wichtig sind, kann zu viel davon dem Welpen eher schaden als nutzen. Warum Sie mit Ihrem Welpen nicht stundenlang spazieren gehen sollten, welche Dauer eines Welpen-Spaziergangs die richtige ist und wie weit man mit einem kleinen Welpen spazieren gehen sollte, verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Die erste Zeit mit einem Welpen ist aufregend – und nicht selten von kleinen Missgeschicken geprägt. Einmal nicht hingeguckt, hat der kleine Racker bei Freunden auf den neuen Teppich gemacht oder plötzlich das Tischbein angeknabbert. Damit Sie sich weder um Schäden noch um hohe Tierarztrechnungen sorgen müssen, kann es sinnvoll sein, eine Hundeversicherung für Ihren Welpen abzuschließen: Mit der Tierhalterhaftpflichtversicherung und der Hundekrankenversicherung von Helvetia ist Ihr Welpe für alle Situationen umfassend abgesichert.
Inhaltsverzeichnis
Wie viel Bewegung braucht ein Welpe?
Ab wann kann ich mit meinem Welpen spazieren gehen?
Spazieren gehen mit Welpen: Wie oft und wie lange?
» Wie oft sollte ich am Tag mit meinem Welpen spazieren gehen?
» Wie lange darf man mit einem Welpen spazieren gehen?
» Gibt es Unterschiede je nach Hunderasse?
Worauf sollten Halter beim Spazierengehen mit dem Welpen achten?
» Überlasten Sie Ihren Welpen beim Spaziergang nicht
» Achten Sie auf ausreichende Ruhephasen
» Fördern Sie mit Spielen Gleichgewicht und Koordination
» Vermeiden Sie bestimmte Bewegungen und Tätigkeiten
Fazit: Mit Welpen spazieren gehen – lieber kürzer, dafür öfter
Weitere häufig gestellte Fragen rund ums Spazierengehen mit Welpen
» Wie lange darf ein 3 Monate alter Welpe spazieren gehen?
» Wie lange darf ein 10 Wochen alter Welpe spazieren gehen?
» Warum schadet zu viel Bewegung Welpen?
Keine Frage: Welpen brauchen Bewegung. Doch nicht selten meinen es frischgebackene Hundebesitzer zu gut und unternehmen gleich in den ersten Wochen ausgedehnte Spaziergänge mit dem neuen vierbeinigen Familienmitglied. Dass das nicht ratsam ist, wissen die meisten von ihnen gar nicht – schließlich ist Bewegung an der frischen Luft doch für jeden gut, oder? Bei Welpen ist das etwas komplexer.
Natürlich ist ein Spaziergang durch den Wald für den neugierigen Welpen großartig – doch als Hundebaby steckt er noch mitten im Wachstum. Die Knochen sind noch weich und nicht so belastbar wie die eines erwachsenen Hundes. In den Knochen haben sich die Wachstumsfugen noch nicht geschlossen und bestehen aus weichem Knorpel. Erst wenn der Hund ausgewachsen ist, schließen sie sich und verknöchern – und sind dann richtig belastbar.
Wer seinen Hund schon als Welpe mit auf ausgedehnte Erkundungstouren nimmt, riskiert, dass Knochen und Gelenke der Belastung nicht gewachsen sind, überlasten und Schaden nehmen. Spätere Gelenkprobleme können dann die Folge sein.
Auch der gut gemeinte Ansatz, den Erkundungstrieb des Welpen zu fördern, schlägt bei langen Spaziergängen leider fehl – Ihr Welpe ist noch zu klein, um die ganzen neuen Eindrücke, Geräusche, Gerüche und Situationen zu verarbeiten. Gehen Sie mit Ihrem Welpen zu lange spazieren, steigt nicht nur das Risiko gesundheitlicher Probleme, sondern Sie überfordern Ihr Tier auch.
Diese Einschränkungen bedeuten natürlich nicht, dass Sie mit Ihrem Welpen gar nicht spazieren gehen sollten. Ihr junger Hund braucht die Bewegung und den Auslauf, damit sich seine Knochen und Gelenke auf die Belastung ausrichten können. Ein Spaziergang stärkt das Körpergefühl des Welpen, er lernt mit Reizen umzugehen, trainiert seine Koordinationsfähigkeiten und fördert seinen Gleichgewichtssinn. Gehen Sie mit Ihrem Welpen in gesunden Maßen spazieren, tut ihm das gut, hält ihn fit und fördert ihn von klein auf.
Möchten Sie einen Hund adoptieren, regelt in Deutschland die Tierschutzverordnung, dass Welpen erst im Alter von 8 Wochen von ihrer Mutter getrennt werden dürfen. Frühere Trennungen können bei jungen Hunden zu Verhaltensstörungen und gesundheitlichen Problemen führen. In der Regel kommt ein Welpe in der 8. bis 12. Lebenswoche in sein neues Zuhause.
Ist er bei Ihnen und Ihrer Familie angekommen, braucht er erst einmal einige Zeit, um sich an die neue Situation und seine Mitmenschen zu gewöhnen. Geben Sie ihm ausreichend Zeit, um die Trennung von seiner Mutter und seinen Geschwistern zu verarbeiten und das neue Zuhause zu beschnuppern. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er Ihnen auf Schritt und Tritt folgen. Sie sind seine neue Bezugsperson und geben ihm Sicherheit.
Kurz nach dem Einzug in das neue Zuhause wird die anfängliche Unsicherheit der kleinen Fellnase seiner Neugier und seinem Erkundungsdrang weichen. Dann ist auch die Zeit gekommen, um mit Ihrem Welpen spazieren zu gehen. Generell sind Welpen mit dem Einzug und einem Durchschnittalter von 8 (besser 10) bis 12 Wochen alt genug für einen Spaziergang.
Welpen dürfen noch keine langen Spaziergänge unternehmen, da ihre Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen einer hohen körperlichen Anstrengung nicht gewachsen sind. Doch was heißt das konkret?
Welpen sind Hundebabys – und genau wie Menschenbabys können sie in ihrem zarten Alter noch nicht kontrollieren, wann sie ihr Geschäft verrichten müssen. Allein aus diesem Grund müssen Welpen im Vergleich zu ausgewachsenen Hunden viel häufiger an die frische Luft. Sie fragen sich als Hundebesitzer, wie oft man mit einem Welpen spazieren geht? Als Faustregel beim Spaziergang mit Welpen gilt: Lieber kürzer, aber dafür häufiger. Planen Sie alle 2 bis 3 Stunden einen Spaziergang oder eine kleine Runde mit Ihrem Welpen ein. Dann ist seine Blase in der Regel wieder voll und er muss raus, damit Sie Ihren Welpen stubenrein bekommen.
Trotz dieser Faustregel gilt: Jeder Welpe ist unterschiedlich. Versuchen Sie seine Bedürfnisse zu verstehen. Für den Anfang reicht es aus, wenn Sie für das Geschäft des Hundes nur einige Schritte vor die Tür gehen. So halten Sie Stress und Aufregung der neuen Umgebung für den Welpen so gering wie möglich.
Da viele Welpen anfangs weder ihre Blase noch ihren Schließmuskel richtig kontrollieren können, kann es sein, dass der kleine Racker auch nachts an die frische Luft muss, damit er sich erleichtern kann. Nächtliche Spaziergänge müssen jedoch nicht sein.
Für den ersten Spaziergang mit Ihrem Welpen reicht es vollkommen aus, wenn Sie 10 Minuten am Stück unterwegs sind. Lieber kürzer, dafür öfter. Mit kurzen Spaziergängen, die Sie mehrmals am Tag mit Ihrem Welpen unternehmen, achten Sie auf eine artgerechte Haltung und fördern zugleich seine geistige und körperliche Entwicklung.
Die Frage, wie lange man mit einem Welpen spazieren gehen darf, sorgt jedoch immer wieder für Diskussionen. Verbreitet hat sich die „5-Minuten-Regel“: Pro Lebensmonat sollte man dieser Faustregel nach nicht länger als 5 Minuten pro Tag mit seinem Welpen spazieren gehen. Auch wenn sie seit langer Zeit im Internet kursiert: Laut Tierärzten und Hundephysiotherapeuten ist die Faustregel überholt und sollte nicht als Grundlage für die Dauer des Spaziergangs mit Ihrem Welpen herangezogen werden.
Wenn Sie mit Ihrem Welpen nicht länger als 5 Minuten pro Lebensmonat Gassi gehen dürften, würde das bedeuten, dass Sie mit Ihrem 3 Monate alten Welpen jeden Tag nur 15 Minuten spazieren gehen könnten. Das würde den kleinen Rabauken jedoch nicht auslasten und seine körperliche und geistige Entwicklung einschränken. Die Folge wären vermehrte Unruhe, ein unausgeglichenes Verhalten sowie ein erhöhtes Risiko späterer Gelenkerkrankungen, wie beispielsweise Arthrose oder Hüftdysplasie beim Hund.
Es ergibt also nicht viel Sinn, die Spaziergänge mit Ihrem Welpen nach Minuten und Sekunden auszurichten. Dennoch sollten Sie auch keine stundenlangen Spaziergänge mit einem 12 Wochen alten Welpen unternehmen. Auf die richtige Balance kommt es an: Bringen Sie den jungen Hund regelmäßig an die frische Luft, damit er sich erleichtern kann. Unternehmen Sie Spaziergänge, aber überfordern Sie den Kleinen nicht. Achten Sie auf ausreichende Ruhe- und Erholungsphasen. Diese sollten etwa 3- bis 4-mal häufiger sein als die Phasen, in denen sich der Welpe anstrengt, etwa beim Spaziergang oder beim Toben mit Artgenossen.
Ja, kleinere Rassen sind früher ausgewachsen als größere. Damit einher geht das frühere Schließen der Wachstumsfugen, wodurch auch eine frühere körperliche Belastung möglich ist. Als Faustregel gilt, dass Sie mit einem Welpen einer kleineren Rasse früher länger spazieren gehen können als mit größeren Hunderassen. Wann genau sich die Wachstumsfugen bei Welpen in der Regel schließen, zeigt die folgende Übersicht:
Auch hier gilt wieder: Jeder Hund ist individuell und kann sich unterschiedlich schnell entwickeln. Wie weit ein Welpe laufen darf, hängt daher auch vom Hund selbst ab. Solange sich die Wachstumsfugen noch nicht gänzlich geschlossen haben, sollten Sie jedoch die Belastung des Welpen bei Spaziergängen im Blick haben und weder zu lange noch zu weit mit dem Welpen spazieren gehen. Auch die Reichweite Ihrer Spaziergänge sollten Sie von der Rasse und somit den anatomischen Voraussetzungen abhängig machen. Im Zweifelsfall kann Sie der Tierarzt zu der Dauer der Spaziergänge für Ihren Vierbeiner beraten.
Regelmäßige Spaziergänge über kurze Strecken tun Welpen und Junghunden gut. Es gibt jedoch bestimmte Dinge, die Sie beim Gassigehen vermeiden sollten. Worauf Sie als Halter während und nach den Spaziergängen mit Ihrem Welpen achten sollten, erfahren Sie jetzt.
Lange Gassigänge über weite Strecken können den Bewegungsapparat des Welpen überlasten, da sich Knochen, Bänder, Gelenke und Sehnen noch im Wachstum befinden. Eine übermäßige Belastung durch häufiges Gassigehen und Herumtoben kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich das Skelett des Hundes entzündet, verformt und dauerhafte Gelenkschäden entstehen. Erkrankungen wie Arthrose können nicht nur die Folge von Unter- sondern auch von Überbelastung sein.
Wenn Sie mit Ihrem Welpen spazieren gehen, sollten Sie ab einem gewissen Punkt dem Bewegungsdrang des kleinen Vierbeiners Einhalt gebieten. Überlasten Sie Ihren Welpen nicht und begrenzen Sie insbesondere am Anfang die Dauer des Spazierganges sowie den Auslauf des Welpen mittels einer Leine. Zeigt er Anzeichen von Überlastung, beenden Sie das Gassigehen.
Folgende Anzeichen können auf eine Überlastung des Welpen beim Spazierengehen hindeuten:
Eine einmalige Überlastung eines gesunden Welpen beim Spaziergang kann mal passieren. Bemerken Sie jedoch anhaltende Überlastungsanzeichen, weil Ihr Hund beispielsweise lahmt, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Als frischgebackener Besitzer möchten Sie nur das Beste für Ihr neues Familienmitglied. Dennoch kann es vorkommen, dass sich der Welpe bei einem Spaziergang verletzt oder nach einer zu langen Wanderung humpelt. In diesem Fall sollten Sie Ihren Vierbeiner genau im Auge behalten und einen Tierarzt aufsuchen, insbesondere wenn sich die Symptome nach kurzer Zeit nicht bessern. Um sich und Ihren Welpen für solche Situationen abzusichern, kann eine Hundekrankenversicherung sinnvoll sein – denn diese übernimmt bei einer Verletzung des Welpen die Kosten für den Tierarzt.
Mit der Tierkrankenversicherung von Helvetia müssen Sie sich um hohe Tierarztkosten Ihres Hundes keine Sorgen machen – denn wir erstatten je nach Tarif und Alter des Hundes bis zu 100 Prozent der Kosten.
Nach jedem Spaziergang mit Ihrem Welpen sollten Sie ihm ausreichend Erholung gönnen. Ihr Welpe muss die ganzen Eindrücke, Gerüche und Geräusche in Ruhe verarbeiten können – schließlich ist das alles neu für ihn. Auch sollten Sie bedenken, dass sowohl Welpen als auch ausgewachsene Hunde mehr Ruhephasen brauchen als wir Menschen. Je nach Alter ruhen Hunde zwischen 17 und 22 Stunden täglich. Auch wenn Sie Ihren Welpen nicht in Watte packen müssen – er soll träumen, dösen, entspannen und schlafen dürfen.
Gerade bei Welpen verhält es sich ähnlich wie bei Menschenkindern: Ruhen sie zu wenig, drehen sie erst richtig auf. Haben Sie das Gefühl, dass Sie mit Ihrem Welpen länger spazieren gehen sollten, weil der Kleine unruhig ist und einen hohen Bewegungsdrang hat, besteht die Gefahr, dass ausgedehntere Spaziergänge den Welpen erst richtig hochdrehen lassen. Viele Junghunde haben noch kein Gespür dafür, wann es genug ist. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Halter im Rahmen der Welpenerziehung Ihren Welpen bremsen und nach dem Spaziergang mit Freilauf beispielsweise nicht noch eine Runde Toben dranhängen.
Mindestens genauso wichtig wie regelmäßige Gassigänge mit kurzen Strecken sind Spiele und Übungen, die Ihren Welpen fordern und fördern. Mit bestimmten Bewegungsübungen können Sie Körperwahrnehmung, Gleichgewichtssinn und Koordination Ihres Welpen trainieren. Auch hier gilt aber wieder: Welpen sind Hundebabys. Überfordern Sie die kleine Fellnase nicht und führen Sie ihn Schritt für Schritt an die Übungen heran. Für den Anfang reichen 1 bis 2 Übungen mit Zeitintervallen zwischen 30 Sekunden und 1 Minute vollkommen aus – denn auch wenn die Bewegungsübungen spielerisch anmuten, erfordern sie ein hohes Maß an Konzentration.
Mit folgenden Übungen können Sie Ihren Welpen beim Spaziergang fördern:
Es ist wichtig, dass sich Ihr Welpe durch die Spaziergänge an seine neue Umgebung gewöhnt. Zeigen Sie dem Kleinen daher nicht nur Wald und Wiesen, sondern auch Straßen, Autos, Fahrradfahrer und andere Spaziergänger. Freilauf ist ebenfalls wichtig. Gerade in dichter besiedelten Gebieten sollte der Welpe aber an der Leine bleiben, wenn Sie mit ihm spazieren gehen. Welpen sind noch schreckhaft und können bei einem lauten Geräusch oder einem unbekannten Objekt Angst bekommen und davonlaufen.
Es gibt bestimmte Dinge, auf die Sie verzichten sollten, wenn Sie mit Ihrem Welpen spazieren gehen. Dazu gehören zum einen Bewegungen, die den Gelenken und Knochen eher schaden als den Bewegungsapparat zu trainieren. Zum anderen können einige Aktivitäten oder Spiele Ihren Welpen überanstrengen und sollten daher ebenfalls nicht oder nur in Maßen stattfinden.
Folgende Bewegungen, Tätigkeiten und Spiele sollten Sie beim Spaziergang mit Ihrem Welpen vermeiden:
Wer mit seinem Welpen spazieren gehen möchte, tut das, um dem kleinen Vierbeiner die weite Welt zu zeigen. Auch wenn es verständlich ist, dass Sie die Neugier und den Entdeckungsdrang Ihres Welpen fördern wollen: Beim Spaziergang ist weniger manchmal mehr. Da die Knochen und Gelenke von Junghunden noch nicht so belastbar sind wie die der erwachsenen Hunde, ist es wichtig, ein gutes Mittelmaß beim Gassigehen mit dem Welpen zu finden. Zwar müssen Sie die Gassigänge nicht nach Minuten ausrichten – doch zu Anfang reicht es völlig aus, wenn Sie mit dem Welpen 10 bis 15 Minuten am Stück spazieren gehen.
Gehen Sie statt weiter Strecken mit Ihrem Welpen lieber häufiger spazieren. Zwischen 6 bis 8 kurzen Spaziergängen pro Tag sollten Sie Ihrem Liebling ausreichende Ruhephasen gönnen, in denen er das Erlebte und Erlernte verarbeiten kann. Eine sinnvolle Kombination aus Spaziergängen, Bewegungsübungen und Spielen mit Mitmenschen und Artgenossen fördert das Körpergefühl Ihres Welpen und lastet ihn geistig und körperlich altersgerecht aus.