Seit über zehn Jahren engagiert sich Helvetia zugunsten der Schweizer Schutzwälder und hat in diesem Rahmen bereits mehr als 250’000 Bäume gespendet. Ein intakter Schutzwald nimmt als flächig wirkendes, biologisches Schutzsystem eine zentrale Rolle bei der Prävention gegen Naturgefahren ein und bewahrt Menschen, Bauten, Loipen, Wander- und Verkehrswege vor Elementarschäden.
Wälder verlieren Schutzwirkung
Der Klimawandel stellt regionale Forstexpertinnen und -experten bei der Pflege und Aufforstung von Schutzwäldern vor eine grosse Herausforderung. Die steigenden Temperaturen gefährden den Fortbestand verschiedener Baumarten. Damit die Schutzwirkung der Wälder mit fortschreitender Zeit nicht nachlässt, muss zeitnah reagiert werden. «Ein intakter Schutzwald braucht Zeit zum Heranwachsen. Es dauert Jahrzehnte, bis neu gepflanzte Bäume ihre Schutzwirkung entfalten», präzisiert Roland David, Leiter der Sektion Forstwirtschaft des Kantons Tessin. «Daher ist es zentral, vorhandene Schutzwälder frühzeitig auf zukünftige Rahmenbedingungen vorzubereiten und Forstarbeiten auf absehbare klimatische Entwicklungen abzustimmen.»
Forschungsprojekt «Testpflanzungen zukunftsfähiger Baumarten»
Damit Schutzwälder ihrer Funktion auch in Zukunft gerecht werden können, stellt sich die Frage, welche Baumarten den zunehmend heisseren und trockeneren Sommern gewachsen sind. Bereits heute lässt sich beobachten, dass nicht alle Baumarten dieser Herausforderung gewachsen sind. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben daher gemeinsam mit den Kantonen 59 Gebiete in der Schweiz definiert, in denen Testpflanzungen durchgeführt werden. Die einzelnen Standorte des Forschungsprojektes «Testpflanzungen zukunftsfähiger Baumarten» liegen in verschiedenen Höhenlagen und unterschiedlichen Klimaregionen der Schweiz. Das erlaubt es, die Klimaresistenz verschiedener Baumarten unter unterschiedlichen Bedingungen zu erforschen. «Die Untersuchungen werden wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Schweizer Schutzwälder liefern. Ich freue mich, dass wir mit dem Pflanzgebiet in Novaggio im Kanton Tessin einen Teil zum nationalen Forschungsprojekt beitragen können», betont Claudio Zali, Präsident des Staatsrates (TI).
Zehn verschiedene Baumarten unterschiedlichster Herkunft
Helvetia unterstützt gemeinsam mit der Stiftung IDEA helvetia das Forschungsprojekt. Der Betrag von IDEA helvetia von CHF 50’000 für das Projekt in Novaggio wird vollumfänglich für die Pflege und den Unterhalt des Testgebietes eingesetzt. Adrian Oncelli, Forstingenieur und Leiter des Amtes für Waldbau und gefährliche Organismen, kennt den Rahmen der Testpflanzungen in seiner Region bestens: «Wir haben zehn verschiedene Nadel- und Laubbaumarten in speziellen Parzellen des Waldes gepflanzt. Für jede Art, die untersucht wird, haben wir über 100 Setzlinge aus vier verschiedenen Herkunftsorten ausgewählt. In 30 bis 50 Jahren sind wir in der Lage, Auswertungen vorzunehmen, die Aufschluss über die Klimatoleranz der verschiedenen Baumarten in unserer Region liefern und so eine zielorientierte und vielversprechende Weiterentwicklung des Schutzwaldes ermöglichen.»
Tito Solari, Generalagent Helvetia Lugano, betont die aktuelle Notwendigkeit des Projektes: «Es ist von grosser Bedeutung, dass wir herausfinden, welche Baumarten bei veränderten klimatischen Bedingungen den grösstmöglichen Schutz bieten. Nur so können wir uns auch zukünftig auf die Schutzfunktion der Wälder verlassen. Das gilt nicht nur für die Region Tessin, sondern für die ganze Schweiz.»
Finanzieller Beitrag an Schutzwald-Exkursionen von Schulklassen
Die Stiftung IDEA helvetia, getragen von der Patria Genossenschaft und Helvetia Versicherungen, unterstützt schweizweit Projekte für Mensch, Natur und Umwelt. Mehr Informationen unter www.idea-helvetia.ch. Dabei fördert sie auch Projekte zugunsten der Schweizer Jugend und damit unter anderem die Auseinandersetzung mit dem Thema Schutzwald. Bei Klassenausflügen in einen Schutzwald leistet die Stiftung einen finanziellen Beitrag an die Reisekosten und die Verpflegung. Informationen und Antrag unter: www.kiknet-helvetia.org.