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Glasbruch entsteht meist aufgrund äußerer Einflüsse, denn Glas ist spröde und ein Werkstoff, den man kaum verformen kann. Wirken thermische oder mechanische Kräfte zu stark ein, zerspringt das Glas. Sicherlich haben Sie direkt das Beispiel des Fußballs im Kopf, der gegen das Fenster fliegt und Scherben hinterlässt.
Die Gefahr von Glasbruch steigt bei extremen Temperaturen, Stürmen oder Schneelasten. Schäden können auch während der Produktion oder beim Einbau auftreten. Eine unsachgemäße Montage kann das Glas anfällig für Brüche machen, die sich erst später zeigen. Darüber hinaus können Risse oder Sprünge durch Einschlüsse im Material entstehen.
Damit es erst gar nicht zum Glasbruch kommt, ist die Auswahl der richtigen Glasart entscheidend. Besonders bei thermischen Belastungen, wie sie bei Glasvordächern oder Wintergärten auftreten können, ist vorgespanntes Glas die beste Wahl. Begehbares Glas, wie bei Stufen, sollte aus mehreren Scheiben bestehen und kann zusätzlich mit einer speziellen Folie verstärkt werden. So bietet es erhöhte Widerstandsfähigkeit. Vor dem Einbau sollten Glaselemente vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden, um die Gefahr von Brüchen zu reduzieren. Denn falsch gelagerte Glaselemente, können Hitze schlecht ableiten und das Bruchrisiko erhöhen.
Vorsichtig sein, sollte man natürlich auch beim Transport. Geben Sie daher besonders auf entsprechende Sicherung und Zwischeneinlagen als Puffer Acht. Dafür eignen sich beispielsweise Kartonagen, Gummi und Styropor. Gelagert wird Glas am besten in einem trockenen, gut durchlüfteten aber witterungsgeschützten Raum.
Kleinere Kratzer und Risse, wie sie beispielsweise in Duschkabinen, Bilderrahmen oder Terrassentüren auftreten können, lassen sich vorübergehend fast unsichtbar machen, indem man sie professionell polieren lässt. Bis dahin, sollte der Riss sofort mit Klebeband abgesichert werden, damit er sich nicht vergrößert. Sollte bereits ein größerer Riss entstanden sein, ist es ratsam, das gesamte Glas auszutauschen.
Ist das Glas schon vollständig gebrochen und überall liegen Glasscherben? Dann sollten Sie unbedingt Handschuhe und feste Schuhe anziehen, um sich nicht zu verletzen. Bringen Sie Kinder und Haustiere aus der Gefahrenzone. Bevor Sie aufräumen, machen sie Fotos aus mehreren Blickwinkeln für die spätere Schadenmeldung. Die letzten Splitter werden am besten mit dem Staubsauger vollständig entfernt.
Ist das Glas bereits ganz gebrochen oder wird ersetzt, muss es entsprechend entsorgt werden. Aufgrund der unterschiedlichen Materialzusammensetzung sollte Glas nicht in den üblichen Glasrecyclingcontainer kommen, da dieser nur für Verpackungsglas gedacht ist. Dadurch würde der Recyclingprozess beeinträchtigt werden. Besser ist es, kleine Scherben im Hausmüll zu entsorgen. Verwenden Sie dazu kein übliches Plastiksackerl, sondern einen stabilen Karton, der nicht reißen kann. Größere Teile von Spiegeln, Fensterglas oder Ceranfelder können zum nächsten Sperrmüll-Sammelzentrum gebracht werden.
Melden Sie einen Schaden sofort schriftlich und verhindern Sie weitere Schäden durch das Glas. Geben Sie alle wichtigen Kontaktdaten, Polizzennummer, Schadendatum und IBAN an und senden Sie Fotos mit, um den Schadenfall möglichst schnell abwickeln zu können. Beantworten Sie die klassischen W-Fragen (Wer, Wo, Wann, Wie, Was), um den Schaden bestmöglich umfassend zu beschreiben.
Die Glasbruchversicherung ist besonders wichtig, wenn im Haushalt sehr viel Glas verbaut ist, wie beispielsweise bei einem Wintergarten, Terrarium oder Aquarium. Dadurch ist ein Glasschaden wahrscheinlicher. Falls Sie wertvolle Glasobjekte wie Lampen besitzen, sollten diese ebenfalls mit einer entsprechenden Versicherungssumme abgesichert werden.
Glasschäden, die durch Bruch des Glases entstanden sind, sind in der Haushaltsversicherung gedeckt, einschließlich der Kosten für die Wiederherstellung und eventuelle Nebenkosten für die Entsorgung. Sach- und Personenschäden, sind im Rahmen der Privathaftpflicht-Versicherung abgedeckt. Je nach Versicherungspaket sind neben dem klassischen Bruch auch Kunstverglasungen, gebogene Duschkabinen oder Gewächshäuser mitversichert. Auch die Folgeschäden von Glasbruch sind gedeckt, beispielsweise wenn Glassplitter den Parkettboden zerkratzen.
Versichert in der Kategorie der Flachgläser sind:
Nicht versichert sind Schäden an sogenannten Hohlgläsern und anderen Glasarten, wie zum Beispiel:
Eine Haushaltsversicherung ist also vor allem dann besonders wichtig, wenn viel Glas im Haushalt verbaut ist oder Sie wertvolle Glasobjekte besitzen. Versichert sind in der Regel Glasschäden durch Bruch, jedoch nicht Schäden an bestimmten Glasarten wie Glasgeschirr oder optischen Gläsern. Es ist ratsam, Schäden sofort zu melden und alle relevanten Informationen bereitzustellen, um eine schnelle Abwicklung zu gewährleisten.
Wenn Sie sich fragen, inwieweit Glasbruch in Ihrer Haushalsversicherung gedeckt ist oder ob die Versicherungssumme aufgrund von Neuanschaffungen oder Umbau noch aktuell ist, kontaktieren Sie am besten Ihre:n Versicherungsberater:in und lassen Sie sich persönlich beraten. So hat das Unglück keine Chance.