Am 18. März wurde in Innsbruck der 15. Schutzwaldpreis Helvetia durch die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine (ARGE) verliehen. Jedes Jahr werden Projekte ausgezeichnet, die zur Bewirtschaftung und Funktionserhaltung des Schutzwaldes sowie zur Aufrechterhaltung des Gleich-gewichts zwischen Mensch und Natur im Alpenraum beitragen.
Helvetia ist der Erhalt des Schutzwaldes bereits seit Jahren ein Anliegen: »Wälder sind mit ihrem ho-hen CO2-Speicherpotenzial und Schutzwälder insbesondere mit ihrem Beitrag zur Prävention von Elementarschäden wie Lawinen, Murenabgänge und Erdrutsche ein wichtiger Beitrag zum Klima-schutz«, sagt Dr. Kaspar Hartmann, Vorstand Schaden-Unfall bei Helvetia. »Es ist uns eine Ehre, den Schutzwaldpreis auch in diesem Jahr zu unterstützen. Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preis-trägern und hoffen, dass Schutzwälder als ‚grüne Lebensversicherung‘ im öffentlichen Bewusstsein weiterwachsen.«
Dieses Jahr fand die Verleihung coronabedingt erstmalig hybrid statt. Die Preisträger, politische Vertre-ter der Regionen, die Jury und die Vertreter der ARGE-Forstvereine nahmen vor Ort teil. Durch die On-line-Übertragung konnten auch die Mitgliedsvereine der Regionen live dabei sein. Es wurden Medi-enpreise in den Kategorien Print und Film verliehen, außerdem wurde der Sonderpreis der Jury verge-ben und der Schutzwaldpate gekürt.
»Es ist eine große Freude, heuer wieder alpine Waldakteur:innen und Expert:innen bei dieser einzig-artigen Veranstaltung zusammenbringen zu können, um auf unsere Schutzwälder aufmerksam zu machen«, sagt Andreas Wildauer, Vizepräsident der ARGE Alpenländischer Forstvereine. »Wir gratu-lieren allen Preisträger:innen und bedanken uns bei unserem Sponsor Helvetia, der uns und den Schutzwald so großartig unterstützt und diesem wichtigen Thema zu einem größeren Publikum ver-hilft.«
Medienpreise Print und Film
Die Medienpreise zeichnen bedeutende Beiträge, die zum öffentlichen Verständnis von Schutzwäl-dern und den Herausforderungen durch den Klimawandel beitragen, aus. Der Medienpreis Print ging an Tirol – Rebecca Sandbichler, Anna Maria Huber und Ramona Waldner vom Innsbrucker Magazin »20er« überzeugten mit ihrem Artikel »Schütz der Wald uns noch?«. Er macht mit ausführlichen Re-cherchen und Erfahrungsberichten auf die Herausforderungen in Tirol aufmerksam. Landeshaupt-mannstellvertreter Geisler freut sich diesen Preis übergeben zu dürfen: »Die Frage Schützt der Wald uns noch ist sehr treffend gestellt. Noch schützt der Wald uns, wenn wir mit offenen Augen durch die Gegend blicken. Dieser Beitrag ist etwas ganz Besonderes, damit die breite Bevölkerung erreicht wird. Das hilft für die Akzeptanz, wenn wir in der Politik Geld in die Hand nehmen, um das zu schützen«.
Gabriele Mooser vom Bayerischen Rundfunk wurde für ihre Dokumentation »Bergwald unter Druck« aus dem Jahr 2021 mit dem Medienpreis Film gekürt. In ihrer Dokumentation erzählen Betroffene aus Bayern über den Wandel des Waldes und wie sie diesen erleben. Reinhardt Neft, Vorstand der Bay-erischen Staatsforsten ist es eine Ehre den Gewinnerpreis zu überreichen: »Es nehmen die Herausfor-derungen zu und der Druck wird immer stärker. Die Geschwindigkeit überrascht uns enorm.«
Sonderpreis der Jury
Die Jury verlieh den Sonderpreis dieses Jahr an Stefanie Hablützel aus Graubünden. Die Schweizer Journalistin berichtet seit Jahren für Radio SRF und die Zeitschrift »Beobachter«. Im Rahmen ihrer Arbeit hat sie vielfältige Print-, Film- und Audio-Beiträge über Schutz- und Bergwälder veröffentlicht. Die Ver-leihung wird vom Präsidenten von Graubünden Wald, Walter Krättli, mit Freude übernommen: »Wie Frau Halblützel sagt, wir Waldleute sind nicht die besten Kommunikatoren! Das Problem ist, den Laien und der Politik verständlich zu machen. Insbesondere sind wir Bündner Waldleute dankbar um die Arbeit von Frau Hablützel.«
Schutzwaldpate
Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist die Verleihung des Schutzwaldpaten. In dieser Kategorie wird eine Person ausgezeichnet, die ihr Leben in den Dienst der nachhaltigen Forstwirtschaft gestellt hat. Dieses Jahr wurde Anton Mattle, ehemaliger und langjähriger Bürgermeister von Galtür, geehrt. Matt-le setzt sich seit Jahrzehnten für die Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum ein. »Wir haben uns mit der besonderen Lage der Gemeinde verantwortungsvoll befasst und kennen die elementare Schutzwirkung des Waldes«, betont Anton Mattle. »Das Bewahren des Schutzwaldes ist ein zentrales Thema unserer Arbeit, das ich über Jahrzehnte betreuen darf und das zu meinem Her-zensprojekt geworden ist.« Für Josef Schmiedhofer, Präsidenten der ARGE Alpenländischer Forstverei-ne ist die Auszeichnung des ehemaligen Jury-Mitgliedes eine Herzensangelegenheit: »Ich glaube die Situation im Jahr 2005 hat Anton Mattle sehr geprägt. Bei ihm sieht man, es kommt von Herzen. Da-her finde ich es ganz wichtig, dass er jetzt als Schutzwaldpate ausgesucht wurde.« Anton Mattle nimmt den Preis mit Dank entgegen: »Einen herzlichen Dank für die Nominierung. Der Pate des Schutzwaldes ist eine große Verantwortung. Der Wald braucht nicht jährlich, sondern täglich unsere Aufmerksamkeit. Das werde ich auch in Zukunft nicht müde zu betonen.«