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  • Historische Mauer bei Bauarbeiten vor dem Helvetia Gebäude gefunden

    18.09.2017
    Wien ist Heimat vieler historischer Schätze. Das Wien von heute steckt immer noch voller Geheimnisse, was ein aktueller historischer Fund am Fischhof im 1. Wiener Gemeindebezirk, welcher während Grabungen der Fernwärme Wien gemacht wurde, beweist.
2017-09-fund-fischhof-2

Historische Mauer bei Bauarbeiten vor dem Helvetia Gebäude gefunden

18.09.2017
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Wien ist Heimat vieler historischer Schätze. Das Wien von heute steckt immer noch voller Geheimnisse, was ein aktueller historischer Fund am Fischhof im 1. Wiener Gemeindebezirk, welcher während Grabungen der Fernwärme Wien gemacht wurde, beweist.
Helvetia Blog

Das Gebäude der Helvetia Generaldirektion in Wien wurde 1914 errichtet und ist daher nicht zuletzt wegen der im Jugendstil erbauten Ankeruhr ein historisches Gebäude.

Bei den letzten Routine-Bauarbeiten der Fernwärme Wien wurde im wahrsten Sinne des Wortes noch mehr Geschichte ausgegraben. Bei Grabungen am Eingang Fischhof sind Arbeiter auf eine historische Mauer gestoßen. Die Arbeiten mussten daraufhin unterbrochen werden, und die Stadtarchäologie Wien untersuchte den Fund bis ins Detail. Die Mauer weist eine erstaunliche Breite von 2,60 Metern auf und konnte bis zu einer Höhe von 4,5 Metern unter dem Straßenniveau nachgewiesen werden.

Doch aus welcher Zeit stammt die historische Mauer? Dazu muss man ein wenig die Geschichte Wiens rund um den Hohen Markt betrachten. In der Mauer sind jene Steinquader zu sehen, aus denen die Legionsmauer des römischen Lagers Vindobona bestanden hat. Die römische Siedlung lag unweit des Fischhofes in der Rotgasse. Im 12. Jahrhundert wurde ein Teil der Legionsmauer erneut als mittelalterliche Stadtbefestigung verwendet. Die Stadt-Archäologen entdeckten in der freigelegten Mauer für das Mittelalter typische Materialien, der Fund am Fischhof kann also sehr gut dem Mittelalter zugeordnet werden. Archäologische Funde wurden nicht nur am Fischhof, sondern auch am anschließenden Fleischmarkt und Bauernmarkt gemacht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich beim historischen Fund um das Wohnhaus einer einflussreichen städtischen Familie aus dem Mittelalter, das jedoch in der Renaissance um 1600 abgerissen wurde. Das geht aus einem Stadtplan des 16. Jahrhunderts hervor, der am Fischhof kein entsprechendes Gebäude zeigt.

Rund um die heutige Helvetia Generaldirektion befanden sich bis Ende des 19. Jahrhunderts der Hoyoshof und der Dreifaltigkeitshof. Diese wurden im Zuge einer Neuparzellierung 1911 abgerissen. Die damalige Ankerversicherung errichtete im Anschluss ihren Hauptsitz am Hohen Markt: zwei Gebäude im Stil der Jahrhundertwende, verbunden durch eine Kunstuhr im Jugendstil. Den Rest der Geschichte können Sie bis heute selbst bestaunen.

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