Im August 2023 haben Sie im Firmenkundengeschäft einen Meilenstein erreicht: Worauf führen Sie den Erfolg zurück?
Es war unser Ziel, unsere Expertise, die wir europaweit im Privatkundenbereich haben, auch auf den Firmenkundenbereich, insbesondere KMU zu übertragen. Im Firmenkundengeschäft haben wir erstmalig die 100-Millionen-Euro-Marke überschritten – zweieinhalb Jahre früher als erwartet. Das ist uns mit unseren Initiativen im Vertrieb und bei Produktentwicklung und Verarbeitung sowie im Schadenservice gelungen. Darauf können wir stolz sein.
Die Gewerbeversicherung ist ein Kerngeschäft für Versicherungsmakler. Welche Voraussetzungen braucht ein Makler aus Ihrer Sicht, um im Gewerbegeschäft erfolgreich zu sein?
Der Versicherungsmakler ist im KMU-Bereich derzeit der wichtigste Risikomanager für Unternehmen. Klein- und mittelständische Unternehmen haben unterschiedliche Risikoschwellen und eine unterschiedliche Risikotragfähigkeit. Was für große Unternehmen noch gut verkraftbar wäre, könnte für kleine existenzgefährdend sein. Deshalb ist es Versicherungsmaklern möglich, mit ihrer Beratung und passenden Deckungskonzepten zur Unternehmenssicherheit beizutragen. Neben dem eigentlichen Versicherungs-Knowhow sind also Kompetenzen im Risiko-Management und in der umfassenden Beratung notwendig.
Was sind die häufigsten Fehler, die bei der Risikoanalyse passieren können?
Aktuell zeigt sich, dass Cyberrisiken noch zu wenig berücksichtigt oder in der Risikoanalyse als zweitranging betrachtet werden. Wir sind aber schon längst an dem Punkt angelangt, an dem Cyber-Deckungen für Unternehmen genauso wichtig sind wie die Abdeckung traditioneller Risiken.
Was sind neben Cyberattacken die häufigsten Schadensfälle, die im Betriebsalltag eintreten, und welche Versicherungsleistungen sind hier relevant?
Vom Zerstörungsausmaß nach wie vor die Feuerschäden. Neben der Zerstörung von materiellen Dingen gehen bei Bränden nach wie vor eine Vielzahl an Daten unwiderruflich verloren. Eine Weiterführung des Betriebes ist ohne diese Daten nicht möglich und die Wiederbeschaffung kann viel Geld kosten. Ebenso teuer kommt die Entsorgung der beschädigten Büroutensilien in einer Sondermülldeponie. Ein Blick auf unsere Schadenstatistik zeigt, dass die Versicherung
gegen Einbruchdiebstahl und Vandalismus für Unternehmen immer wichtiger wird. Aber auch die grundsätzliche Verpflichtung jedes Unternehmens zum Schadenersatz kann einen Betrieb finanziell sehr schnell in Bedrängnis bringen. Als Einzelunternehmerin oder Gesellschafter einer Personengesellschaft haften Sie zudem mit Ihrem gesamten Vermögen für derartige Schäden. Auch in diesem Fall hilft die Helvetia Best Business, denn effektiver Schutz erfordert Individualität.
Stichwort Digitalisierungsoffensive: Als erstes Versicherungsunternehmen Österreichs bieten Sie eine digitale Lösung für den jährlich fälligen Lohnsummenbogen Ihrer Versicherten in der Betriebshaftpflicht an. Welche Vorteile ergeben sich daraus?
Das Service wird gut angenommen und bietet echten Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden. Wir schaffen damit Effizienzgewinn bei unseren Partnern, beschleunigen die Prozesse und reduzieren dabei auch unseren CO2-Fußabdruck. Nach einer Pilotphase im Sommer haben wir die komplette Umstellung auf den digitalen Lohnsummenbogen vollzogen. Dieser kann via QR-Code unkompliziert abgerufen und anhand weniger Klicks per Smartphone, Tablet, Laptop oder PC online ausgefüllt und direkt zur weiteren Bearbeitung an uns übermittelt werden. Ein Ausdrucken ist also nicht mehr notwendig. »einfach. klar. helvetia.« – dafür stehen wir und dieses Versprechen gilt es in unseren Produkten und Services einzulösen.
»Der Versicherungsmakler ist im KMU-Bereich derzeit der wichtigste Risikomanager für Unternehmen.«