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Die Ankündigungen verhiessen ein brisantes Gespräch. Schon am Nachmittag vermeldete ein Internetportal den umstrittenen Auftritt. Blick-Chefredaktor Christian Dorer pries ihn als einen der bekanntesten aber auch berüchtigtsten Börsenkenner. Und Helvetia CEO Philipp Gmür reihte ihn zwischen dem Orakel von Delphi und Kartenlesern am Jahrmarkt ein.

Mehr als nur Crashprophet

Doch im Gespräch mit Christine Maier beschrieb sich Marc Faber, alias Mr. Doom als typischer Schweizer: diszipliniert, zuverlässig und ehrlich. Und ganz und gar nicht als Pessimist. «In meiner Jugend bin ich Skirennen gefahren, das können Sie nicht als Pessimist», schilderte der bekannte Crashprophet, der seit vielen Jahren mit seiner Frau im thailändischen Chiang Mai lebt. Es waren seine präzisen Voraussagen zu den Börseneinbrüchen von 1987, von 1990 in Japan, 1999 an den Technologiebörsen, die dem 72-jährigen diesen Ruf eintrugen. Allerdings hat er auch den Aufschwung der Aktienmärkte in Südamerika und Asien sowie der Rohstoffe, insbesondere Gold frühzeitig und richtig antizipiert.

Auf die Frage nach seinen Irrtümern räumte Faber unumwunden ein, 1998 zu früh auf den Crash der Technologiewerte gesetzt und dabei viel Geld verloren zu haben. Während er dazu über die Bücher gegangen ist, sieht der nach seinem Crash vom letzten Herbst keinen Bedarf. Er stehe zu seinen als rassistisch angeprangerten Äusserungen zu Afrika, bekannte Faber, und würde sie wohl noch extremer formulieren. Schliesslich habe er auch von zahlreichen Afrikanern Zustimmung erhalten.

Helvetia-Aktie ist die Ausnahme

Weit weniger umstritten sind seine Einschätzungen zur aktuellen Lage der Finanzmärkte. Viele Indikatoren deuten laut Faber auf massive Ungleichgewichte hin. Noch würden die Notenbanken alles versuchen, um einen Crash zu verhindern, weil damit auch die Wirtschaft in die Tiefe gerissen würde. Darum sei auch für ihn nicht klar, wie lange das so weitergehen werde. Die Börsenhausse werde seit 2009 ohnehin nur von einigen wenigen Titeln getragen. Die Versicherungsaktien in der Schweiz liegen beispielsweise alle unter dem Stand von 1998. Mit einer Ausnahme: Die von Helvetia.

«Es kommt darum weniger darauf an, in was Sie investieren, sondern wann», erklärte der Starökonom. Das gelte auch für Kryptowährungen wie Bitcoin. Und letztlich sei die Börse nicht das Leben. «Die meisten Leute haben andere Sorgen», schloss Faber das Gespräch.

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