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Pollenallergien können Konzentration und Reaktionsfähigkeit deutlich beeinträchtigen – und dadurch schnell zur Gefahr im Straßenverkehr werden. Eine Niesattacke bei Tempo 100 nimmt für mehrere Sekunden die Sicht. Selbst bei 50 km/h führt ein kurzes Schließen der Augen zu einem „Blindflug“ von 15 bis 30 Metern. Befinden sich Kreuzungen oder Fußgängerüberwege in der Nähe, steigt das Unfallrisiko deutlich.
Medikamente mit Bedacht einsetzen:
Viele Mittel gegen Heuschnupfen – insbesondere ältere Antihistaminika – verursachen Müdigkeit. Vor dem Fahren sollte daher sorgfältig geprüft werden, ob das gewählte Medikament die Fahrtüchtigkeit beeinflussen kann. Hinweise dazu finden sich in der Packungsbeilage oder nach Rücksprache mit einer ärztlichen oder pharmazeutischen Fachperson.
Bereits 2014 zeigte eine Studie der Universität Maastricht, dass starke Allergiesymptome die Fahrtüchtigkeit so sehr beeinflussen können wie ein Blutalkoholwert von 0,5 Promille. Wer also bereits beim Verlassen des Hauses unter Symptomen leidet, sollte besser auf das Autofahren verzichten. Öffentliche Verkehrsmittel, Mitfahrgelegenheiten oder ein Taxi sind in diesem Fall die sicherere Wahl.
Die Belastung durch Blütenstaub in der Luft variiert je nach Wetterlage und Region, folgt aber meist einem typischen Jahresverlauf. Schon im Januar beginnt die Saison mit Erle und Hasel, im Frühjahr schließen sich Esche und Birke an. Ab Mai dominieren Gräserpollen, während im Herbst vor allem Pilzsporen Beschwerden verursachen. Eine Besonderheit ist die Purpurerle, die mit ihrer späten Blütezeit das Pollenjahr abschließt – und zugleich das neue einläutet. Da die verschiedenen Arten zu unterschiedlichen Zeiten aktiv sind, ist ein regelmäßiger Blick in den Pollenflugkalender sinnvoll. Viele Wetter-Apps bieten inzwischen tagesaktuelle Pollenwarnungen – besonders praktisch, um Autofahrten oder Outdoor-Aktivitäten besser planen zu können.