Die Frage gewinnt angesichts von Nullzinsen und drohender Strafzinsen zunehmend an Aktualität: Wohin mit dem Geld? Viele Anleger flüchten in Sachwerte. Aber sind der alte Daimler oder der Porsche in der Garage ein Investment mit Wertsteigerungspotenzial? Oder sollte man sein Geld lieber in Gemälde, hochwertige Uhren oder Design-Objekte stecken? Und wo lauern die Risiken alternativer Sachwert-Investments?
Oldtimer und Youngtimer seien vor allem in den vergangenen zehn Jahren deutlich im Preis gestiegen, erläuterte Thorsten Ruthmann, Product Manager Classic Cars von Dekra classic services. Allerdings seien Rendite-Aussichten sehr differenziert zu beurteilen. Historische Fahrzeuge aus Deutschland, Italien und den USA erzielten in der Regel gute Wertsteigerungen, während die Preise für Autos aus Großbritannien eher stagnierten. Auch der Vorbesitzer entscheide über den Preis. Wurde der Porsche seinerzeit von einem prominenten Zeitgenossen gesteuert, könne sich dies als Preisturbo erweisen.
Ein Fahrzeug mit Gebrauchsspuren werde heute in der Regel höher bewertet als ein Oldtimer, der aussehe wie neu, sagte der Experte. Unter Investment-Aspekten riet Ruthmann, eher ein hochwertiges Fahrzeug zu kaufen als mehrere aus der unteren Preisklasse. Außerdem müssten die Anleger auf der Hut sein. Die Zahl der Fälschungen und Diebstähle habe massiv zugenommen.
Der Kunstmarkt habe sich in jüngster Vergangenheit eher rückläufig entwickelt, stellte Dr. Bettina Krogemann fest, Expertin Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst von Quittenbaum Kunstauktionen.
Größtes Segment seien die Bereiche Post War und Zeitgenössisches. Doch gerade in der Zeitgenössischen Kunst verhinderten schnelle Aufstiege in hohe Preissphären ein stetiges Wachstum. Trotz rückläufiger Umsätze sei Kunst aus den Top-Segmenten weiterhin sehr gefragt.
Eignen sich hochwertige Uhren als tickende Depotbeimischung? Damit befasste sich Dr. Oliver Hoffmann, Management Director von Valued.ch. Tatsächlich gebe es Beispiele für signifikante Wertsteigerungen: Die Rolex Daytona, die einst für 800 D-Mark zu haben war, bringt heute auf Auktionen hohe sechsstellige Summen ein.Der Markt für luxuriöse Armbanduhren habe sich seit den 1980er Jahren dynamisch entwickelt, sagte Hoffmann. Werttreiber seien uhrmacherische Raffinessen, die Macht und Magie der Marke sowie die Knappheit bei älteren Vintage-Uhren. Trotz sprunghaft gestiegener Preise geht der Experte noch nicht von einer Preisblase aus.
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