Trotz Aufklärungsarbeit der Polizei halten sich zum Thema Einbruch nach wie vor viele Mythen. Beispielsweise der, dass es bei einem selbst ja nichts zu holen gäbe oder das Einbrüche vorwiegend nachts stattfinden.
Die Statistik sagt etwas anderes. Einbrecher schlagen schnell und geräuschlos zu. In der Regel steigen sie am Tag mit nur wenig Werkzeug "bewaffnet" in Häuser ein, während die Bewohner außer Haus sind. Irgendwas von Wert findet sich in jeder Wohnung. Und der Einstieg erfolgt über jede ungesicherte Gebäudeöffnung, die ohne weitere Hilfsmittel schnell geknackt werden kann.
Einen hundertprozentigen Einbruchschutz wird man bei einem normaler Wohnhaus sicherlich nicht erreichen. Es gibt allerdings ein paar Tipps, die helfen das eigene Heim für Einbrecher unattraktiv zu machen. Wichtig ist, es muss einfach viel zu lange dauern reinzukommen oder die Gefahr dabei entdeckt zu werden, ist sehr hoch.
Anders als im Fernsehen oder Kino zu sehen, werden über 80% der Einbrüche von sog. Gelegenheitstätern verübt. Das heißt, sie planen zwar einzubrechen, haben aber kein festes Objekt dafür ausgespäht und tragen auch keine Spezialausrüstung für den Einbruch herum. Sie wollen möglichst schnell und unentdeckt ins Haus und schlagen zu, wenn sie den Eindruck haben, dass keine Gefahr besteht dabei entdeckt zu werden. Für den Einstieg wählen sie Fenster oder Terrassentüren im Erdgeschoß oder Souterrain, da diese im Regelfall wenig Widerstand bieten.
Man kann sie mit einem handelsüblichen Schraubendreher ohne größere Beschädigung aufhebeln, in der Nähe des Griffs einschlagen oder die Dichtung durchstechen und dann per Griff öffnen.
Ob Hauseingang, Keller oder Garage - alle Türen stellen für Einbrecher eine Chance dar ins Haus zu gelangen. Deswegen sollte an dieser Stelle auch mit dem Einbruchschutz begonnen werden. Egal ob es um Widerstandsklassen oder Profilzylinder geht - das Wichtigste ist, dass sie Türen auf alle Fälle verschlossen halten und beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung hinter sich zuschließen.
Ist das Zielobjekt ein Mehrfamilienhaus, versuchen Einbrecher in über 35% der Fälle direkt durch die Wohnungseingangstür einzubrechen. Ist diese nur zugezogen, gelingt das sogar recht einfach mit einer Kreditkarte. Der wichtigste Tipp an dieser Stelle: gewähren Sie niemandem den Zugang zum Haus, wenn er nicht zu Ihnen direkt will. Ist der Einbrecher erst mal im Treppenhaus, kann er in aller Ruhe prüfen, wo der Einbruch gelingen kann.
Wenn über Einbruchschutz-Maßnahmen nachgedacht wird, vergessen die meisten die Nebeneingänge wie Kellertüren oder das Garagentor. Auch diese sollten sinnvollerweise gesichert werden, wobei das bei Garagentoren recht schwierig ist. Hat die Garage jedoch einen Zugang zum Haus, sollte man zumindest diesen genauso gut sichern, wie die Eingangstür.
Oft denken Hausbesitzer, ein offenes Fenster oder die Balkontür im ersten Stock offen zu lassen ist schon nicht so schlimm. Tatsächlich ist es so, je höher am Haus man kommt, desto unwahrscheinlicher, dass Einbrecher sich die Mühe machen.
Aber Achtung: Mülltonnen, Gartenmöbel oder andere Klettermöglichkeiten am Haus und schon sind auch Balkontüren und Fenster im ersten Stock nicht mehr sicher. Über Regenfallrohre, Pflanzenrankgitter oder auch das Carport ist man schnell auf den Balkon im ersten Stock geklettert.
Eine Hausratversicherung kommt für den materiellen Schaden auf und übernimmt möglicherweise auch die Kosten für die Reparatur entstandener Schäden. Doch die psychischen Folgen eines Einbruchs - der Verlust des sicheren Gefühls in den eigenen vier Wänden oder ideeller Werte - kann man nicht in Geld bemessen.
Geräuschempfindlichkeit, Schlafstörungen oder diffuse Ängste, die Stress verursachen, belasten die Opfer noch lange Zeit nachdem der finanzielle Schaden beseitigt ist. Daher empfiehlt es sich das eigene Haus (oder die eigene Wohnung) durch einen Experten gezielt auf Schwachstellen hin untersuchen zu lassen.