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Brand zerstört Yachthafen

»Ein wahres Inferno«, »lichterloh brennende Schwimmstege«, »es war beängstigend« – so und ähnlich klingen die Augenzeugenberichte von einem der größten Hafenbrände der letzten Jahrzehnte.
Ein brennender Yachthafen bei Nacht

In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober dieses Jahres standen zahlreiche Boote im Yachthafen Ultramarin von Kressbronn am Bodensee plötzlich in Flammen. Nur dem Zufall war es zu verdanken, dass eine Ausbreitung des Feuers und schwerwiegende Gewässerverunreinigungen verhindert werden konnten. Ein Zeuge war durch einen explosionsartigen Knall geweckt worden und hatte sofort die Feuerwehr alarmiert. Diese rückte unter anderem mit 70 Einsatzkräften und drei Feuerlöschbooten an. Verletzt wurde zum Glück niemand.  

Schäden in Millionenhöhe

Kaum auszumalen, was passiert wäre, hätte der Brand sich unbemerkt ausgebreitet. Oder der Wind hätte Feuer und Boote nicht in Richtung Ufer, sondern weiter in den Hafen getrieben. Immerhin ist die Ultramarin das größte Wassersportzentrum am Bodensee und beheimatet auf 200.000 Quadratmetern mit rund 1.400 Liegeplätzen. Trotz der glücklichen Wetterlage waren die entstandenen Schäden immens. Insgesamt gingen die Behörden von einem Sachschaden in Höhe von einer Million Euro aus. Schon am Tag nach dem Brand waren die Spezialisten in Sachen Bootsversicherung der Helvetia Transportversicherung vor Ort und führten in enger Absprache mit den Behörden und weiteren Verantwortlichen eine erste Schadenaufnahme durch. Die traurige Bilanz: sieben gesunkene Yachten, mindestens 50 weitere beschädigte Boote, jede Menge zerstörte Bootsausrüstung.

Treibende Fackel

Da die Brandursache erst mal unklar war, wurden die infrage kommenden Schiffe zunächst bis zur Untersuchung durch die Brandsachverständigen des Landeskriminalamts versiegelt. Wie und warum auf welchem Boot der Brand ausgebrochen war, stand anfangs noch nicht fest. Wohl aber weshalb sich der Schaden über zwei Steganlagen ausbreiten konnte. Was war passiert? Durch Hitze und Feuer hatte sich bereits nach kurzer Zeit eine 35-Fuß-Yacht vom eigenen Liegeplatz gelöst; die Festmacher waren durchgeschmort. Diese Motoryacht ging im Hafen auf Drift. Als treibende Fackel beschädigte sie weitere Yachten, bevor sie schließlich unterging.  

Schwierige Bergung

Da der Hafen in Kressbronn ursprünglich eine Kiesgrube war und erst ab den 50er-Jahren zum Hafen umgebaut wurde, beträgt die Wassertiefe am Schadenort 25 Meter bei einer Sicht von nur wenigen Zentimetern. Ein Umstand, der die Bergung der Schiffe wesentlich erschwerte. Sie konnte nur mithilfe einer spezialisierten Tauchereinheit durchgeführt werden. Trotz aller Komplikationen konnte den Versicherungsnehmern schnell und unbürokratisch geholfen werden. In Absprache mit allen Beteiligten, wie Sachverständigen, Behörden, Abwrack- und Entsorgungsunternehmen sowie ansässigen Werften, wurden schnell Maßnahmen getroffen, damit der Betrieb schnell weitergehen kann. Denn eines ist klar: Die nächste Wassersportsaison kommt schneller, als man denkt.