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Tipps für den Urlaub am Hundestrand

Hundestrände findet man nicht nur an Nord- oder Ostsee, auch im europäischen Ausland am Mittelmeer oder dem Atlantik können Hund und Halter gemeinsam Urlaub machen. Damit der Strandurlaub mit dem Vierbeiner für alle Beteiligten ein Spaß wird, hier ein paar Tipps von uns.

Text: Christiane Gagel Fotos: iStock

Was ist ein Hundestrand?

Bei hohen Temperaturen suchen nicht nur Menschen gern Abkühlung im kühlen Nass. Die meisten Hunde teilen diese Vorliebe mit ihrem Herrchen oder Frauchen. Leider ist die Mitnahme in heimische Freibäder meistens nicht erlaubt oder nur zu den "Hund im Freibad" – Events. Und so urlauben Hundebesitzer zunehmend an Küstengebieten, an denen das Mitbringen von Hunden ausdrücklich erlaubt ist.  

Wo finde ich schöne Hundestrände?

Viele klassische Urlaubsregionen haben das Segment Urlaub mit Hund für sich entdeckt. Es gibt längst nicht mehr nur den Campingurlaub an Nord- und Ostsee oder in Dänemark. (Karte mit Hundepfoten einfügen) Auch am Mittelmeer in Italien, Spanien oder Portugal gibt es mittlerweile viele Anbieter von Ferienwohnungen für den Urlaub mit Hund. Wichtig ist, sich vor dem Aufbruch ins Urlaubsland mit den Einreisebestimmungen für Hunde vertraut zu machen und mögliche Einschränkungen des jeweiligen Urlaubslandes vorab in Erfahrung zu bringen, damit es nicht vor Ort oder an der Grenze zu Problemen kommt. Dazu empfiehlt es sich die Einreisebestimmungen des Auswärtigen Amtes durch zu lesen oder auf einschlägigen Urlaub-mit-Hund-Seiten im Internet genauer nachzulesen, worauf man achten muss.

Ein- und Durchreisebestimmungen beachten

Ganz besonders wichtig bei Anreise mit dem eigenen Auto: Es gibt auch "Durchreisebestimmungen". Das bedeutet, man möchte eigentlich nach Spanien, fährt dazu aber durch Frankreich. Hier sollte man vorsichtshalber auch nachlesen, wie die Bestimmungen in Frankreich sind. In einigen Ländern (Frankreich und Dänemark) gelten strikte Vorschriften, was die Ein- oder Durchreise von Listenhunden anbelangt in anderen bekommt man Ärger, wenn die Tollwut-Impfung nicht lückenlos belegt werden kann. Die Durchreiseverbote für bestimmte Hunderassen gelten teilweise schon, wenn der Hund auch nur Ähnlichkeit mit einer der verbotenen Rassen hat. Um Ärger oder im schlimmsten Fall sogar die Beschlagnahme des Haustiers zu vermeiden, sollte man sich vorher schlau machen.

Hat man die passende Unterkunft gebucht, ist der nächste Hundestrand meist schnell zu finden. Es wird meistens ausgeschildert, ob der Hund am Strand erlaubt ist, zu welchen Zeiten, ob er freilaufen darf oder einen Maulkorb tragen muss. Generell gilt, auch wenn es erlaubt ist, immer Rücksicht auf andere nehmen. Als Hundebesitzer hat man es selbst nicht gern, wenn ein nasser, sandiger Hund über das Strandtuch springt. Die Entfernung der Hinterlassenschaften versteht sich von selbst.

Was muss ich am Hundestand beachten?

Was für den Menschen gilt, gilt auch für den Hund. Er freut sich mal woanders zu sein und tollt möglicherweise ausgelassen im kühlen Nass umher. Genauso wie beim ersten sonnenbaden, drohen vor lauter Überschwang gesundheitliche Beeinträchtigungen. Woran sie als Halter denken sollten:

Hitzschlag

Hunde können nur über Pfoten oder Zunge schwitzen. Daher leiden sie unter einer plötzlichen Hitze wie sie in Urlaubsländern an der Tagesordnung sind, ganz besonders. Was zu tun ist, wenn der Hund einen Hitzschlag erleidet, haben wir in unserem Artikel "Hund im Auto vergessen" erklärt.

Sonnenbrand

Ein weiteres Problem, das Mensch und Tier betrifft – Sonnenbrand. Viele Besitzer denken, sie tun ihrem Tier einen Gefallen und kürzen im Sommer sein Fell. Bei Hunden dient das Fell als Sonnenschutz, denn er kann sich schlecht eincremen. Eigentlich benötigen nur spezielle Hunderassen wie Pudel eine besondere Fellpflege, da ihr Fell schnell verfilzen kann. Bei allen anderen lässt man das Fell am besten wo und wie es ist und beugt dem Sonnenbrand vor.

Gefährliche Strömungen

Die meisten Hunde sind geübte Schwimmer und Bällchen oder Stöckchen holen aus dem Wasser macht ihnen riesigen Spaß. Im Meer und Flüssen gibt es jedoch immer wieder tückische Strömungen, die auch Hunden zu schaffen machen. Daher gilt für sie, was für menschliche Schwimmer gilt: Werden die entsprechenden Flaggen gehisst, darf auch der Hund nicht mehr
baden.

Zusammenstöße mit Wasserfahrzeugen

Ein weiteres Risiko speziell auf Meer, Badeseen oder Flüssen sind kreuzende Surfbretter, Sportboote oder Jet-Skis. Hier sind Herrchen und Frauchen gefragt und sollten den Hund in diesen Bereichen möglichst nicht schwimmen lassen.

Angelhaken, Schnittverletzungen durch Glasscherben

An den meisten Bade-Stränden für Menschen wird der Sand vor dem Eintreffen der Badegäste vom gröbsten Schmutz gereinigt. An Hundestränden ist das in der Regel nicht der Fall. So sollte man immer mit Hinterlassenschaften anderer Standbesucher, abgebrannten Lagerfeuern, zerbrochenen Glasflaschen, vergessenem Angelequipment oder sonstigen scharfkantigen Dingen, rechnen und genau darauf achten, den Hund nicht durchlaufen oder etwas fressen zu lassen.

Salzwasser Übelkeit / Ohrentzündungen

Wer kennt sie nicht, die lustigen Bilder von Hunden die wie von Sinnen in der Brandungszone herumflitzen und dann mal einen kräftigen Schluck Meerwasser saufen. Schließlich macht das Toben durstig. Das sollte man als Hundebesitzer schnell unterbinden, bzw. dafür sorgen, dass ausreichend frisches Trinkwasser bereitgestellt wird. Zuviel Salzwasser führt zu Erbrechen und Übelkeit. Gelangt es in die Ohren, können dort aufgrund der im Wasser befindlichen Bakterien Entzündungen entstehen, denn das feuchtwarme Milieu des Hundeohrs bietet den perfekten Nährboden.

Giftige Algen (Süss- und Seewasser)

Blaualgen sind nicht nur für Menschen ein Problem. Auch Hunde können Vergiftungssymptome zeigen, wenn sie Wasser trinken in dem die Gifte von Cyanobakterien dieser Algen enthalten sind. Daher auch hier: besser nicht schwimmen, nicht trinken und nichts fressen lassen, was damit in Berührung gekommen ist.

Verdauungsprobleme durch Dünengras

Fühlt sich der Hund unwohl, frisst er gern Gras oder Erde, um zu erbrechen. Prinzipiell ist dieses Verhalten kein Alarmzeichen und man kann es auch während eines Spaziergangs beobachten. Man könnte es mit der Einnahme von Magen Tabletten beim Menschen vergleichen. Am Meer kann das jedoch zu einer Verstopfung oder sogar zum Darmverschluss führen, weil das feste Dünengras in Kombination mit dem möglicherweise feuchten Sand zu einem Klumpen verbacken kann. Erbricht der Hund dann doch nicht, kann dieser Klumpen wie jeder andere feste Gegenstand zu ernsten Verdauungsproblemen führen. Das vermeintlich natürliche Material verursacht die gleichen Symptome, als hätte der Hund sein Spielzeug oder einen Socken verschluckt.

Mittelmeerkrankheiten

Wie der Name schon sagt, waren in der Vergangenheit vor allem Hunde aus dem Mittelmeerraum von diesen Krankheiten betroffen. Durch Urlaubsreisen in die Länder und den Klimawandel, breiten sich die unter dem Begriff "Mittelmeerkrankheiten" zusammengefassten Infektionskrankheiten jedoch immer weiter aus. Sie werden vor allem von Stechmücken (Leishmaniose, Herzwürmer) und Zecken (Babesiose, Ehrlichiose) übertragen, die aufgrund günstiger klimatischer Bedingungen auch in nördlicheren Regionen zu finden sind. Impfungen
gegen die Erkrankungen gibt es nicht. Von daher gilt eine Prophylaxe über Spot-on Präparate oder Halsbänder gegen Zecken und Stechmücken als die einzige Möglichkeit vorzubeugen.

Fazit:

Wer mit seinem Vierbeiner Urlaub am Meer machen möchte, muss nicht mehr auf den Campingplatz. Viele Urlaubsregionen haben den Markt "Strandurlaub mit Hund" für sich entdeckt und bieten tolle Ferienwohnungen und Hundestrände an. Um den Badespaß mit dem vierbeinigen Freund unbeschwert zu genießen, sollte man sich im Vorfeld schlau machen, welche gesetzlichen Regelungen gelten und für den Fall der Fälle die Öffnungszeiten einer Tierarztpraxis am Urlaubsort recherchieren.

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