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Jobs und Karriere

So geht Führen im Teilzeit-Pensum

Viele Frauen und immer mehr Männer in der Schweiz entscheiden sich aufgrund von Familie, Studium oder Nebenbeschäftigung für einen Teilzeitjob. Dass das der Karriere nicht schaden muss, zeigen zwei Führungskräfte bei Helvetia. Wie das geht und was sie anderen raten, die auch eine Teilzeit-Führungskraft werden wollen, erzählen sie im Beitrag.

25. August 2020, Text: Senada Kadic, Foto: Helvetia

Zwei Frauen sitzen am Tisch
v.L.: Samira Häring und Corina Caduff sind beide Mütter und Führungskräfte im Teilzeit-Pensum - seit Jahren.

Fast 40 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz arbeiten in einem Teilzeit-Pensum. Es sind rund sechs von zehn Frauen, aber nur 1.8 von zehn Männern (Stand 2019), die sich entscheiden ihr Pensum bewusst zu reduzieren. Teilzeit sei deswegen ein typisches Merkmal für weibliche Erwerbstätigkeit, so das Bundesamt für Statistik. Einher mit diesem Bild geht auch die Tatsache, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geringere Karrierechancen haben, sobald sie «nur» noch Teilzeit arbeiten. 

Bei Helvetia versuchen wir, dieses Bild anders zu zeichnen. Wir glauben nämlich, dass Frau oder Mann auch in einer Teilzeitbeschäftigung viel Verantwortung übernehmen und sich entfalten kann. Ein Beispiel dafür sind zwei Frauen aus unserem Helvetia Service Center (HSC), die es seit Jahren schaffen, Karriere, Familie, berufliche Weiterentwicklung und viele weitere Aufgaben «trotz» Teilzeit unter einen Hut zu bringen.

«Egal, was ich tue, ich tue es zu 100 Prozent. »

Samira Häring, Stv. Leiterin Helvetia Service Center (HSC), Leiterin von drei Teams: Admin- / Support- und Ausbildungsteam, Mitglied des Kaders

«Ich bin seit 19 Jahren bei Helvetia, zehn davon durfte ich in der Führung von Teams verbringen. Als vor drei Jahren mein erstes Kind zur Welt kam, habe ich mein Pensum reduziert auf 80 Prozent. Ich behielt die Führung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Zwischenzeit habe ich auch noch ein Master-Studium begonnen, das ich dann nach der Geburt meines zweiten Kindes, das gerade unterwegs ist, auch noch beenden werde. Ja, es sind gerade einige «Hüte», die ich trage. Trotzdem finde ich nicht, dass ich aufgrund meiner Teilzeit-Führungstätigkeit gewissen Aufgaben nicht gewachsen wäre oder gegenüber Vollzeit-Führungskräften benachteiligt bin. Die Entscheidung, Führungskraft im Teilzeit-Pensum zu werden, ist mutig, aber sie ist durchaus realistisch. Es braucht Flexibilität. Sowohl von mir als Person als auch vom Arbeitgeber und vom privaten Umfeld. Aber es fängt immer zuerst bei einem selbst an. Für mich stimmt das so. Es braucht dafür eine innere Zufriedenheit. Die habe ich, da für mich die Kombination aus Familienzeit, Arbeit und Zeit für mich sehr erfüllend ist und ich möchte davon keinen Teil missen.

So organisiert sich Samira:

«Ich bin eine Frühaufsteherin und bin meistens die Erste im Büro. Wenn ich zuhause bin, arbeite ich zu Randzeiten und dann, wenn mein Kind schläft. Dafür nehme ich mir tagsüber auch mal Zeit für die Familie. Mein Erfolgsgeheimnis ist folgendes: Egal, was ich tue, ich tue es zu 100 Prozent. Wenn ich Mami bin, dann lebe ich diese Rolle voll und ganz. Wir gehen zusammen turnen, singen oder auch auf den Spielplatz und haben Spass. Dann kann ich auch andererseits zur Business-Frau wechseln, die als Fachkraft ihre Arbeit versteht und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert. Mein Mann und ich besprechen jede Woche, wie unsere Kalender jeweils aussehen. Er kann auch sehr flexibel arbeiten und wir ergänzen uns da prima. Im HSC sind wir drei Teilzeit-Führungskräfte. Untereinander geben wir uns auch immer wieder Tipps und unterstützen uns gegenseitig. »

«Teilzeit war für meine beruflichen Ziele bei Helvetia kein Hindernis. »

Corina Caduff, Leiterin Outbound HSC

«Als ich 2018 bei Helvetia anfing, hatte ich zwei Mitarbeitende – nun sind es zehn. In der Zwischenzeit ist auch mein zweites Kind zur Welt gekommen, und wenn ich nicht arbeite, geniesse ich die Zeit mit meiner Familie sehr. Ich habe bei Helvetia bereits im Teilzeit-Pensum als Führungskraft angefangen. Ich trage viel Verantwortung, und es braucht auch den Willen, etwas zu leisten. Andererseits war Teilzeitarbeit bei Helvetia für mich nie ein Hindernis, um meine beruflichen Ziele voran zu bringen. Wenn die Rahmenbedingungen gegeben sind – und das sind sie in unserem Unternehmen – findet man auch eine Führungsposition mit weniger als 100 Prozent. Für mich sind drei Faktoren ausschlaggebend, damit es funktioniert: Selbständige und gute Mitarbeitende, ein Vorgesetzter und ein Unternehmen, welche an Teilzeit bei Führungskräften glauben und nicht zuletzt das private Umfeld und der eigene Wille, viel zu leisten und auch auf Zeit für sich zu verzichten.

So organisiert sich Corina:

«Ich musste einiges ausprobieren, bis ich meinen «Rhythmus» gefunden hatte. Nach der Geburt meines ersten Kindes war ich vier Tage im Büro mit 80 Prozent. Dann fehlte mir etwas die Zeit zuhause also reduzierte ich auf 70 Prozent. Das empfand ich dann wiederum als zu wenig für all meine Aufgaben also erhöhte ich wieder auf 80. Nun habe ich es mir so eingeteilt, dass ich an drei Tagen im Büro bin und den Rest unter der Woche von zuhause aus erledige. Mein Mann arbeitet auch 80 Prozent, und unsere Kinder werden dank dieser flexiblen Arbeitsweise von uns beiden nur zwei Tage in der Woche von den Grosseltern betreut. Wir haben so ein Modell gefunden, das für unsere Familie stimmt. Dies ist jedoch sehr individuell und das muss jede Familie für sich selber herausfinden.

Willst auch du Teilzeit für Helvetia arbeiten?