Der 2004 lancierte Förderpreis versteht sich als Starthilfe für Diplomandinnen und Diplomanden der Schweizer Fachhochschulen im Bereich «Bildende Kunst und Medienkunst» und unterstreicht das langjährige Engagement des Unternehmens für das Schweizer Kunstschaffen. Es werden gezielt Künstlerinnen und Künstler gefördert, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Während der Fokus bei der eigenen Sammlung von Schweizer Gegenwartskunst, die als eine der bedeutendsten ihrer Art gilt, hauptsächlich auf Malerei, Zeichnung und Fotografie ausgerichtet ist, wird der Förderpreis für junge Kunst bewusst offener gehalten. Damit sollen ausdrücklich auch neue Ideen und Kunstformen der nachrückenden Künstlergeneration Resonanz finden. Mit dem Kunstpreis verbunden sind ein Preisgeld von CHF 15'000 und eine Ausstellung an der internationalen Kunstmesse LISTE, Art Fair Basel.
Der Preis wird jedes Jahr im Rahmen der Ausstellung Plattform verliehen.
Anita Mucolli (*1993) erhält den Helvetia Kunstpreis 2021. Die Preisträgerin ist Absolventin des Bachelor-Studiengangs an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Basel. Die Künstlerin setzt sich, inspiriert durch Jonathan Crarys Buch «24/7: Late Capitalism and the Ends of Sleep» medial vielfältig und formal präzis mit der Frage auseinander, wie spätkapitalistische Systeme versuchen, noch tiefer in die Biologie des Menschen und seine Bedürfnisse vorzudringen. Die Jury ist beeindruckt von der reflektierten und vielschichtigen Umsetzung des komplexen Themas.
In ihrer jüngsten Arbeit «The Bank Of Dreams» (2021), die in der Ausstellung Plattform21 im Museo d'arte della Svizzera italiana (MASI) in Lugano gezeigt wird, beschäftigt sich die Künstlerin mit einem Zukunftsszenario, in welchem sich der Kapitalismus den Fortschritt der Technologie zu eigen macht, in das Unterbewusstsein der Menschen eindringt und Schlaf und Träume kommerzialisiert.
Im Eingangsbereich des architektonisch an eine Bank erinnernden Museumsgebäudes Palazzo Reali in Lugano hat Anita Mucolli einen Geldautomaten installiert. In einem mehrdeutigen Szenario zwischen Realität und Fiktion bleibt es unklar, ob es sich um einen echten Automaten oder um ein Kunstwerk handelt. Der äussere Rahmen des Automaten besteht aus Scagliola, einem Material, das Marmor imitiert. Seine Form greift den klassischen Stil der Architektur auf. In der Mitte sind auf einem Flachbildschirm Videospots zu sehen, die für die Bank und ihre innovative Technologie werben. Sobald die Musik und die Stimme der Werbung aus den Lautsprechern wahrgenommen werden, stellt sich heraus, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Geldautomaten handelt, sondern dass hier Träume verkauft werden: den Traum, Kleider anzuprobieren, das Wunschauto Probe zu fahren, geliebte Menschen wiederzusehen, Sehnsuchtsorte zu besuchen.
The Bank of Dreams, 2021. Installationsansicht Plattform21, MASILugano 2021. Foto: Mattia Angelini
Jahr | Gewinner/in | Stories |
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2020 | Tiphanie Kim Mall | «Helvetia Kunstpreisträgerin 2020» |
2019 | Kaspar Ludwig | «Helvetia Kunstpreisträger 2019» |
2018 | Gina Proenza | «Helvetia Kunstpreisträgerin an der LISTE in Basel» |
2017 | Andriu Deplazes | «Andriu Deplazes gewinnt den Helvetia Kunstpreis 2017» |
2016 | STELLA | «Stella gewinnt den Helvetia Kunstpreis 2016» «Junge Künstlerin startet durch» |
2015 | Dijan Kahrimanovic | «Auszeichnung für Dijan Kahrimanovic» «Junger Künstler, grosses Potential» |