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  • Vorsicht vor Identitätsdiebstahl im Netz

    09.10.2025 | Sandra Biraghi
    Identitätsdiebstahl ist eine wachsende Gefahr in der digitalen Welt. Cyberkriminelle nutzen gestohlene Daten, um finanziellen Schaden anzurichten oder falsche Identitäten zu schaffen. Erfahren Sie, wie Datenklau funktioniert, welche Folgen er haben kann und wie Sie sich schützen können.
Mann und Frau am Laptop

Vorsicht vor Identitätsdiebstahl im Netz

09.10.2025 | Sandra Biraghi
Mann und Frau am Laptop
Identitätsdiebstahl ist eine wachsende Gefahr in der digitalen Welt. Cyberkriminelle nutzen gestohlene Daten, um finanziellen Schaden anzurichten oder falsche Identitäten zu schaffen. Erfahren Sie, wie Datenklau funktioniert, welche Folgen er haben kann und wie Sie sich schützen können.

Stutzig durch ungewöhnliche Anfrage 

«Ich war schon seit Monaten nicht auf der Verkaufsplattform aktiv. Da kam plötzlich eine Anfrage via App, wie denn der Zustand meiner Hundetransportbox sei. Kurz darauf erkundigte sich jemand anders, ob die Gartenmöbel noch erhältlich seien. Da wurde ich stutzig», erzählt Gianluca B. 

Zur Sicherheit wollte er sein Passwort zurücksetzen. Die E-Mail, die dann zur Rückbestätigung kommt, kam aber nie bei ihm an. Schnell wurde Gianluca klar: Sein Profil musste gehackt und auf eine andere E-Mailadresse umgeleitet worden sein. Wie und wann, das kann er nicht nachvollziehen. 

Was ist Identitätsdiebstahl?

Was Gianluca erlebt hat, ist ein typischer Fall von Identitätsdiebstahl im Internet. Identitätsdiebstahl ist eine Betrugsform, bei der Kriminelle persönliche Daten einer Person stehlen und missbrauchen. Sie tätigen damit beispielsweise Käufe, Verkäufe oder eröffnen Konten unter falschem Namen. Mit den gestohlenen Daten können sie auch Phishing betreiben oder Falschinformationen verbreiten. 

Wie erkenne ich, ob ich Opfer von Identitätsdiebstahl geworden bin? 

«Identitätsdiebstahl kommt leider sehr häufig vor. Eine Rückverfolgung auf die Täterschaft ist kaum möglich. Umso wichtiger ist es, aufmerksam zu sein und seltsame Vorkommnisse ernst zu nehmen, wie das Gianluca getan hat», erklärt Tobias Seitz, stellvertretender Leiter Technische Versicherungen Schweiz und Experte für Cyberthemen. Auch Unregelmässigkeiten auf Kreditkarten- und Bankkonto-Abrechnungen oder Bemerkungen von Bekannten könnten Hinweise sein. 

Was sind mögliche Folgen von Identitätsmissbrauch?

Die Folgen können sich sehr unterschiedlich auswirken: 

  • finanzielle Verluste durch Käufe in Ihrem Namen
  • finanzielle Verluste durch gehackte Kreditkarten- oder Bankdaten
  • administrativer Aufwand, um Benutzeraccounts wieder herzustellen oder Falschinformationen löschen zu lassen
  • Rufschädigung, z. B. durch Verbreitung von Falschinformationen oder Phishing in Ihrem Namen
  • geschädigte Kreditwürdigkeit
  • strafrechtliche Anzeige durch geschädigte Dritte

Was kann ich tun, wenn ich gehackt worden bin?

«Wer feststellt, dass etwas nicht stimmt, sollte umgehend sein Passwort ändern. Falls dies – wie im Beispiel von Gianluca - nicht geht, nehmen Sie Kontakt mit dem Support Ihres Anbieters auf. Professionelle Anbieter haben oft eine Lösung, um den Zugriff aufs Benutzerkonto zurückzuerlangen. Im Zweifelsfall lassen Sie Ihr Profil löschen», rät Tobias Seitz.

Haben Sie den Verdacht, dass Ihre E-Mailadresse missbraucht wird, informieren Sie Familie, Freunde und allenfalls Ihre Arbeitsstelle. Denn oft werden damit Phishing-Mails an die Kontakte im Adressbuch versendet.

Erhalten Sie Zahlungs-, Rückzahlungs- oder Gebührenforderungen, weil jemand mit Ihrer gestohlenen Identität etwas gekauft oder verkauft hat, sollten Sie Anzeige erstatten. Entdecken Sie Unregelmässigkeiten auf Ihren Konten, lassen Sie zusätzlich Ihre Kreditkarte sperren und informieren Sie Ihre Bank.

Gianluca hatte nochmals Glück gehabt. Er überprüfte alle seine weiteren Benutzerprofile von Streamingdiensten und Social Media Accounts, änderte die Passwörter und aktivierte überall, wo er das noch nicht getan hatte, die Zweifaktor-Authentifizierung. Damit ist sichergestellt, dass ein Profil nicht so einfach gestohlen werden kann. Neben der E-Mailadresse und dem Passwort kommt ein weiteres Sicherheitselement dazu, beispielsweise ein Bestätigungscode per E-Mail oder SMS. 

Wie passiert der Datenklau? 

«Cyberkriminelle nutzen jede Schwachstelle aus. Das können Sicherheitslücken bei Anbietern sein. Oft aber sind es die Benutzerinnen und Benutzer selbst, die ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigen oder auf Betrugsversuche hereinfallen – on- oder offline», weiss der Experte. Sehr oft passiere der Betrug durch Phishing: Mittels gefälschter E-Mails, SMS oder QR-Codes führen Cyberkriminelle ihre Opfer auf täuschend echt aussehende Websites. Dort fordern sie die geheimen Daten ein. Er verweist auf die eindrücklichen Zahlen vom Bundesamt für Cybersicherheit: 2024 wurden 20'872 Webseiten als tatsächliche Phishing-Webseiten identifiziert. Mehr über Phishing erfahren Sie in unserem Blog. 

 

Wie kann ich mich vor Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch schützen?
Löschen Sie Benutzerprofile, die Sie nicht brauchen.
Seien Sie aufmerksam und durchschauen Sie Phishingversuche.
Setzen Sie immer sichere, lange Passwörter mit Zahlen, Gross- und Kleinbuchstaben und Sonderzeichen.
Nutzen Sie für jedes Benutzerprofil ein individuelles Passwort. Die Verwaltung mehrerer Passwörter wird durch einen Passwortmanager erheblich erleichtert. Setzen Sie auf 2-Faktor-Authentifizierung.
Nehmen Sie Ihre Sorgfaltspflicht wahr und teilen Sie keine persönlichen Passwörter und Login-Daten mit anderen Personen.
Meiden Sie das Einloggen auf öffentlichen Geräten. Falls unausweichlich, loggen Sie sich wieder aus.
Online, aber sicher

Auch wenn Sie noch so vorsichtig sind, ein Restrisiko besteht. Eine Cyberversicherung schützt Sie vor den finanziellen Folgen von Identitätsdiebstahl aus Internet-Technologien bis zu CHF 5'000.-.  

Beispiele von finanziellen Folgen 

  • Geldforderungen von Onlineshops durch Käufe, die Sie nicht selbst getätigt haben
  • Gebührenforderungen von Verkaufsplattformen durch Verkäufe, die Sie nicht selbst getätigt haben.
  • Kreditkartenmissbrauch, Missbrauch Online-Banking
  • Wiederherstellungskosten für digitale Daten und Software.
  • Kosten für die Löschung persönlichkeitsverletzender Inhalte auf Internet-Plattformen.

Nicht versichert sind hingegen Schäden, welche durch illegale Aktivitäten im Internet entstehen

Gut zu wissen

Der integriere Kaufschutz der Cyberversicherung deckt Vermögensschäden von bis zu CHF 2'000.- (übrigens ohne Selbstbehalt), wenn Sie beim Onlineshopping auf ein dubioses Schnäppchen hereingefallen sind und nach der Zahlung nichts geliefert wird. Heben Sie auf jeden Fall Bestell- und Zahlungsbestätigungen als Beweise auf.  

Cyberversicherung. Online, aber sicher.

Mit dem Cyberschutz von Helvetia sind Sie finanziell abgesichert für den Fall, dass Sie Opfer von Internetbetrug werden.

Weitere Tipps

Zusätzliche Tipps zum Schutz vor Cyberkriminalität und was zu tun ist, falls Sie Opfer eines Angriffs wurden, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Ratgeber «Cyberkriminalität. So schützen Sie sich. »